Hervorragende Zukunftschancen in MINT-Berufen beim Brunsbütteler Chemieunternehmen Covestro Deutschland AG
COVESTRO … das haben viele schon mal gehört, doch das Unternehmen ist noch nicht jedem so ein Begriff, wie die „Bayer AG“, aus der Covestro 2015 hervorging. Das aber wird sich schnell ändern, denn Covestro wächst und gedeiht! Im ersten Quartal 2017 konnte die AG ihr Konzernergebnis um 157,1 Prozent auf 468 Millionen Euro steigern und zählt damit zu den weltweit führenden Herstellern von Polymerwerkstoffen. Zu den wichtigsten Produkten des Unternehmens gilt der am Standort Brunsbüttel produzierte PolyurethanSchaum (MDI), der zur Dämmung in Matratzen, Polstermöbeln, Surfbrettern, Kühlschränken, Autoteilen oder Gebäuden eingesetzt wird und ein enormes Einsparpotenzial von Energie, Gewicht und Kosten garantiert.
Dass Covestro auch zu den besten Ausbildungsbetrieben der Chemiebranche zählt, wurde 2017 von Focus Money festgestellt. Das gleichnamige Wirtschaftsmagazin vergibt jährlich branchenbezogen ein Siegel an die besten nationalen Ausbildungsstätten. Im Industriezweig Chemie erzielte Covestro den zweiten Platz. Deutschlandweit bildet der Chemiekonzern derzeit 440 Auszubildende aus. Doch wie ist dieser Erfolg zu erklären?
ME2BE hat unterschiedliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihrer Ausbildung und Karriere bei Covestro in Brunsbüttel befragt und dabei interessante Eindrücke gesammelt.
Optimale Lernbedingungen – super Klima
Ann-Kathrin Hinrichs aus Busenwurth absolviert im 2. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik. Für sie bietet Covestro optimale Lernbedingungen. „Wir schnuppern hier allein auf dem Werksgelände in unglaublich viele Bereiche unseres Berufes“, erzählt die technikbegeisterte 20-Jährige, „weil Covestro viele elektrische und elektrotechnische Arbeiten zu erledigen hat. Im zweiten Ausbildungsjahr konnten wir sechs Monate lang Einblicke in Prozessanalysentechnik, Nachrichtentechnik, Meldeanlagen, Wegetechnik, Sondermesstechnik, Radar-Messungen und Nebenbetriebe gewinnen. Andere Auszubildende von anderen Firmen, mit denen ich mich an der Meldorfer Berufsschule austausche, lernen einige dieser Fachrichtungen gar nicht kennen. Das wird von Covestro bewusst in die Ausbildung eingebaut und ist total vielfältig und spannend.“
Wir kommen alle richtig gut miteinander klar, alle sind freundlich und da wird auch Wert drauf gelegt. In so einer Umgebung macht Ausbildung einfach Spaß.
Tim Schmidt (24) aus Brunsbüttel entschied sich nach dem Mittleren Schulabschluss zunächst für eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik und bewarb sich anschließend aber für eine zweite Ausbildung zum Chemikanten bei Covestro. „Die Büroarbeit als Lagerlogistiker war nichts für mich“, meint Tim, der das Interesse für Chemie und Technik aus seinem NAWI-Schulprofil mitbrachte. „Für mich ist die Ausbildung zum Chemikanten der perfekte Mix! Wir erlernen hier das Grundverständnis, verfahrenstechnische Prozesse zu überwachen, zu kontrollieren und vorauszusehen. Unser Technikum bietet uns dazu ideale Simulationsmöglichkeiten. Besonders herausheben möchte ich auch unser Arbeitsklima. Wir kommen alle richtig gut miteinander klar, alle sind freundlich und da wird auch Wert drauf gelegt. In so einer Umgebung macht Ausbildung einfach Spaß.“
Erst Ausbildung, dann Karriere – gefördert durch Covestro
Darüber, dass der berufliche Weg bei Covestro nach der Ausbildung noch lange nicht zu Ende sein muss, berichtet Kilian Ohm aus Damfleeth. Mit 16 Jahren und dem Mittleren Schulabschluss begann er seine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik. Anschließend wurde er als Geselle übernommen. Bereits kurze Zeit später erwarb er in einem viereinhalbmonatigen Vollzeit-Lehrgang seinen Industriemeistertitel. „Covestro und meine Vorgesetzten haben mich wirklich toll unterstützt und gefördert“, erzählt Kilian. „Ich konnte für die viermonatige Ausfallzeit vorher Überstunden ansammeln und den Rest mit Urlaub abgelten. Jetzt bin ich mit 22 Jahren bereits Industriemeister und habe gute Perspektiven in dem Unternehmen. Ich hoffe, dass mein Weg bei Covestro noch weiter geht!“
Für die richtigen Mischungsverhältnisse der chemischen Produkte sorgen bei Covestro weltweit rund 16.000 Beschäftigte an rund 30 Standorten. Für die richtige Mischung zwischen fachlicher und persönlicher Ausbildung sind erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich, die zu einem großen Teil auch im Unternehmen ausgebildet wurden.
Zwei von ihnen am Standort Brunsbüttel sind der Betriebsleiter der Aus- und Weiterbildungsstätte, Jürgen Evers, und der Leiter der Chemikanten-Ausbildung, Michael Schulze. Beide absolvierten von 1986 bis 1989 gemeinsam ihre Ausbildung zum Chemiefacharbeiter bei Bayer in der Fährstraße. Nach der Ausbildung arbeiteten sie an unterschiedlichen Stellen für das Unternehmen und folgten verschiedenen internen Fortbildungen. Heute … 28 Jahre später liegen ihre Büros nur fünf Meter voneinander entfernt. Ihre Erfahrungen kommen jetzt dem Nachwuchs zugute. Vor wenigen Tagen absolvierten die Azubis des zweiten Ausbildungsjahrgangs der Covestro-Chemikanten den Teil 1 ihrer Abschlussprüfung. Ergebnis: Hervorragender Notenschnitt.
Kilian Ohm, 23, erzählt von seinem Werdegang zum Industriemeister bei der Covestro AG
„Mit sechzehn Jahren habe ich meinen Mittleren Bildungsabschluss gemacht und eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei Covestro begonnen. Anschließend wurde ich als Geselle übernommen. Bereits kurze Zeit später konnte ich in einem viereinhalbmonatigen Vollzeit-Lehrgang meinen Industriemeistertitel erlangen. Covestro und meine Vorgesetzten haben mich wirklich vorbildlich unterstützt und gefördert. Ich konnte für die viermonatige Ausfallzeit vorher Überstunden sammeln und den Rest mit Urlaub abgelten. Jetzt bin ich mit 22 Jahren bereits Industriemeister und habe gute Perspektiven in dem Unternehmen. Ich hoffe, dass mein Weg bei Covestro noch weitergeht!“
Alexander Schmidt, 28, aus Burg, absolviert im 2. Lehrjahr eine Ausbildung zum Chemikanten bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel.
„Nach der Realschule in Burg habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und mich anschließend zum Bankbetriebswirt weitergebildet. Leider musste ich irgendwann feststellen, dass alle höher dotierten Stellen bei meinem Arbeitgeber auf lange Sicht besetzt waren, sodass ich keine guten beruflichen Perspektiven für mich erkennen konnte. Deshalb entschied ich mich für einen Berufswechsel. Da ich in der Region fest verwurzelt bin, wollte ich nicht wegziehen und bewarb mich bei Covestro für eine Ausbildung zum Chemikanten. Ich fange jetzt also noch mal neu an, drücke die Schulbank und muss finanzielle Einbußen hinnehmen. Doch bei Covestro habe ich allerbeste Perspektiven. Meine Frau unterstützt mich auf diesem Weg. Ich kann mir nach der Ausbildung gut vorstellen, noch den Meistertitel zu erwerben und hier weiter zu arbeiten. Besonders gut gefällt mir, dass wir uns einbringen können und auch schon als Auszubildende große Wertschätzung erfahren! Im Gegensatz zum seriösen Bankgeschäft ist das Arbeitsklima unter uns Chemikanten etwas lockerer. Während der Arbeit müssen wir natürlich konzentriert sein, aber in den Pausen flachsen wir auch gern mal rum. Die Entscheidung für die Ausbildung bei Covestro habe ich noch keine Sekunde bereut!“
Sven Rehberg, 27, aus Brunsbüttel, absolviert im 2. Lehrjahr eine Ausbildung zum Chemikanten bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel.
„Ich habe nach dem Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. Anschließend habe ich eine Zeit lang in diesem Beruf gearbeitet und mich zum staatlichen Techniker im Bereich Datenverarbeitung weitergebildet. Aber irgendwann verspürte ich den Drang, etwas Neues machen zu wollen. Die Ausbildung zum Chemikanten ist jetzt genau das Richtige für mich. Die Arbeit ist vielfältiger und sehr interessant. Als angehende Chemikanten lernen wir, Anlagen zu überwachen und zu kontrollieren. Dies geschieht sowohl am Bildschirm in der Messwarte als auch auf Sicht auf unseren Rundgängen in den Produktionsanlagen. Wir checken, ob es irgendwo Leckagen oder ungewöhnliche Geräusche gibt und ziehen Proben, die wir teils selbst untersuchen oder den Chemielaboranten zur Analyse übergeben. Neben der Ausbildung finde ich meinen Ausgleich bei den „Wühlmäusen“ in St. Michaelisdonn. Das ist ein Offroad-Verein, in dem Kinder ab 6 Jahren mit Quads durchs Gelände fahren können.“
Bjarne Böge, 17, aus Hohenlockstedt, absolviert im 1. Lehrjahr eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel.
„Nach dem Mittleren Schulabschluss auf der Wilhelm-Käber- Schule habe ich mich für eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik entschieden. Strom war schon immer meine Sache! Als Hohenlockstedter dachte ich zunächst an eine Ausbildung bei Bayer und informierte mich im Internet auf deren Webseite. Von dort gelang ich dann schnell zur Covestro-Seite. Ich wusste gar nicht, dass Covestro mittlerweile aus Bayer hervorgegangen war und seit 2015 u.a. den Standort und die Produktion in Brunsbüttel übernommen hatte. Jedenfalls hat es gleich mit dem Ausbildungsplatz geklappt und seitdem fühle mich sehr wohl hier. In meinem Jahrgang sind wir drei Elektroniker-Azubis. Wir lernen unglaublich viel, verstehen uns alle ziemlich gut und haben ein angenehmes Arbeitsklima. Am spannendsten fand ich bisher die Arbeit mit speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS). Nach Feierabend widme ich mich meinem Hobby, dem Kunstturnen. Ich turne beim TSV Lola, mein Lieblingsgerät ist der Barren und ich fand‘s toll, dass mich Covestro zu den Deutschen Meisterschaften im Geräteturnen freigestellt hat.“
Du willst mehr über Covestro erfahren? Im Gespräch mit ME2BE berichtet der erfahrene Ausbilder Jürgen Evers von seinem Einstieg ins Berufsleben und die Zukunftschancen seiner Auszubildenden.
TEXT Christian Dorbandt, Katharina Grzeca
FOTOS Sebastian Weimar, Eric Genzken