„Was will ich werden? Wie schaffe ich das? Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt?“ Die Berufswahl geht immer mit Fragen an sich und das eigene Umfeld einher. Neun Schülerinnen und Schüler der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule haben mit ME2BE über ihre ganz unterschiedlichen beruflichen Interessen und Perspektiven gesprochen.
Laurita, 16 Jahre, 10. Klasse
… ist eine sehr optimistische und freundliche Persönlichkeit. Sie mag es gerne draußen und aktiv zu sein, zum Beispiel beim Fahrradfahren oder Volleyballspielen.
Wenn ich an Schule denke, dann verbinde ich sie zuallererst mit Freunden und vielen Erinnerungen. Mein soziales Umfeld ist es schließlich auch, was mich motiviert, meine schulischen Ziele zu erreichen. Für mich steht fest: Ich möchte das Abitur absolvieren. Besonders mag ich die Fächer Englisch und Sport. Generell habe ich viel Freude an Sprachen und lese beispielsweise auch sehr gern englische Texte. Außerdem nehme ich am Technikunterricht teil, vor allem Modellzeichnung macht mir besonders Spaß. Beruflich könnte ich mir vorstellen, Architektin zu werden. Jedoch gibt es so viele Auswahlmöglichkeiten, und ich fühle mich mit der Berufswahl noch etwas überfordert. Geholfen hat aber der Besuch von Berufsmessen im Zuge des Berufsorientierungsunterrichts. Dabei habe ich den Beruf Medizinische Fachangestellte kennengelernt, den ich ebenfalls sehr interessant finde. Allerdings wünsche ich mir bei der Berufssuche mehr Offenheit von Unternehmen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass nur die positiven Seiten dargestellt werden.
Könnte ich mir eine fiktive Welt zum Leben aussuchen, würde ich die der Nickelodeon-Serie ‚Die Thundermans’ wählen. Hier hat jedes Familienmitglied eine eigene Superkraft wie Telekinese.
„Welche praktischen Voraussetzungen brauche ich für ein Architekturstudium? “
Liebe Laurita,
du benötigst, wie bei allen Studiengängen, erst einmal die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Außerdem ist an einigen Universitäten ein Praktikum auf einer Baustelle vor oder während des Studiums Pflicht. Ob du einen Studienplatz bekommst, hängt dann vom jeweiligen Auswahlverfahren der Hochschule ab. Wie du dir sicher denken kannst, sind gestalterisches Talent, Kreativität, eine räumliche Vorstellungsgabe und ein gewisses Maß an technischem Verständnis wichtige Voraussetzungen für ein Architekturstudium. Ebenso sind gute Kenntnisse in Mathematik, Kunst, Physik und Englisch gefragt.
Fazit: Kreativität und gute Ideen reichen allein nicht aus. Im Rahmen des Studiums werden viele Disziplinen, wie Ingenieurwissen, juristisches Wissen – über Bauvorschriften sowie Denkmal- und Umweltschutz – mit Kreativität und Praxiserfahrung verknüpft.
Noorma, 16 Jahre, 10. Klasse
… wird von ihren Freunden als lustig und hilfsbereit beschrieben. In ihrer Freizeit ist sie gerne kreativ und zeichnet. Beruflich weiß sie schon ganz genau, wo es hingehen soll: Sie möchte Psychologin werden.
In der Schule bereiten mir vor allem Mathe und Kunst Freude, da mir das Rechnen sehr leicht fällt und ich gerne kreativ bin. Meine Schulzeit verbinde ich aber mit Freunden, da wir hier gemeinsam sehr viel Zeit verbringen. Mittlerweile gehe ich in die 10. Klasse, möchte aber unbedingt Abitur machen und studieren, denn es ist mein Kindheitstraum, Psychologin zu werden. Ich möchte Menschen helfen – vor allem auch denen, die niemand anderen haben. Motivation dafür finde ich bei meiner Familie und Freunden, jedoch auch in mir selbst. Andere Berufe in ähnlichen Bereichen klingen aber auch interessant; ich habe beispielsweise ein Praktikum bei einer Orthopädin absolviert und könnte mir erstmal den Beruf der Medizinischen Fachangestellten vorstellen. Wo ich mein nächstes Praktikum absolviere, weiß ich allerdings noch nicht ganz genau. Wenn sich Unternehmen vorstellen, wünsche ich mir realistischere Einblicke in den Arbeitsalltag, damit man den Beruf besser einschätzen kann. Von meinem zukünftigen Arbeitsplatz erhoffe ich mir auf jeden Fall eine gute Atmosphäre und ein angenehmes Miteinander.
Ich würde gerne mit Laurita zusammen in der Welt von ‚Die Thundermans’ leben. Mit einer Superkraft wie Teleportation wäre es cool, nie wieder unpünktlich zu sein.
„Welche Anforderungen brauche ich, um Psychologie zu studieren?“
Liebe Noorma,
Grundvoraussetzungen für die Beschäftigung mit psychologischen Berufsfeldern sind insbesondere Empathie, Respekt, Verantwortlichkeit und Ehrlichkeit im Umgang mit den Menschen, ihrer Psyche und ihren Verhaltensmustern. Im Studium, das an allen größeren Universitäten, aber auch zahlreichen Fachhochschulen und Fernhochschulen angeboten wird, werden außerdem Kenntnisse in Mathematik (viel Statistik während des Studiums) und in Englisch (genaues Studium der oftmals nur in Englisch vorhandenen Fachliteratur) vorausgesetzt. Neben dem allgemeinen Psychologiestudium gibt es aber auch Studiengänge, in denen du dich von vornherein auf einen bestimmten Fachbereich spezialisieren kannst. So kannst Du beispielsweise Wirtschaftspsychologie, Angewandte Psychologie oder Medien- und Werbepsychologie als eigenen Studiengang wählen. Eine Spezialisierung kann vor allem dann interessant sein, wenn du schon eine genauere Vorstellung deines späteren Wirkungsbereichs hast.
Fazit: Nutze die zahlreichen Möglichkeiten des Internets, dich über die einzelnen Psychologie-Studiengänge zu informieren, und besuche rechtzeitig Einführungsveranstaltungen an den Hochschulen in deinem Umfeld.
Lotta, 16 Jahre, 11. Klasse
… mag es sportlich aktiv zu sein, spielt in ihrer Freizeit Fußball und geht ins Fitnessstudio. Sie ist eine sehr offene Person und könnte sich später sehr gut vorstellen, einmal im Ausland zu leben.
Obwohl es in der Schule zwischendurch auch einmal anstrengend sein kann, verbinde ich sie größtenteils mit Freunden und Spaß. Meistens hat man eine tolle Gemeinschaft um sich herum. Die Fächer Englisch und WiPo bereiten mir besondere Freude. Denn ich bin politisch interessiert und diskutiere gerne in der Gruppe. Englisch ist einfach wichtig im Leben, vor allem auch zum Reisen. Nach meinem Abitur möchte ich unbedingt ein Auslandsjahr absolvieren, ich könnte mir zum Beispiel Work and Travel vorstellen – genau weiß ich es aber noch nicht. Im Anschluss möchte ich Jura oder Psychologie studieren, wenn es geht, dann auch gerne in einem anderen Land. Ich finde die skandinavischen Länder zum Beispiel sehr ansprechend. Meine Motivation dafür ist, mich und meine Familie stolz zu machen. Ich bin sehr organisiert und strukturiert, was auf jeden Fall hilft. Nächstes Jahr steht noch ein weiteres Praktikum an, hier muss ich mich noch entscheiden, wo.
Die fiktive Welt meiner Wahl wäre die eines ruhigen und schönen Buches. Ich stelle mir zum Beispiel einen Colleen Hover-Roman vor. Denn ihre Werke lese ich sehr gerne.
„Kann ich Jura auch im Ausland studieren?“
Liebe Lotta,
grundsätzlich kann man natürlich Jura im Ausland studieren, aber wer für das gesamte Studium ins Ausland geht, sollte wissen, dass er später nicht als Richterin oder Richter, Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt oder Staatsanwältin oder Staatsanwalt in Deutschland arbeiten kann, denn hierfür müssen die beiden deutschen juristischen Examen abgelegt werden. Jedoch besteht gerade an international ausgerichteten Hochschulen die Möglichkeit, zumindest einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen. Übrigens: Für viele zukünftige Arbeitgeber, die international agieren, sind Beschäftigte mit Auslandserfahrung besonders interessant.
Fazit: Informiere dich möglichst früh, welche juristischen Fakultäten Auslandsaufenthalte anbieten und wie sich diese gut in deinen Studienablauf integrieren lassen.
Thore, 17 Jahre alt, 11. Klasse
… ist ehrgeizig und sportlich. Seine Freizeit verbringt er regelmäßig mit Ringen und Kampfsport im Verein. Dort möchte er auch als Trainer anfangen.
Mein Lieblingsfach in der Schule ist auf jeden Fall Sport, weil es eine Abwechslung zum dauernden Sitzen ist und man sich bewegt. Ich finde aber auch die Fächer Bio und Chemie gut, weil mich der menschliche Körper interessiert. Deswegen mag ich wahrscheinlich auch Ringen und Kampfsport. Mein Verein, der TUS Gaarden, ist aber auch hervorragend. Ich würde dort künftig gerne einen Nebenjob machen und den Verein als Trainer unterstützen. Wie es nach dem Abitur oder vielleicht auch Fachabitur weitergehen soll, weiß ich aber noch nicht ganz genau. Ich könnte mir ein technisches Studium wie Maschinenbau vorstellen, aber eine Ausbildung ist auch nicht ausgeschlossen. Auf einer der letzten Berufsmessen habe ich mich zum Beispiel am Stand der Bundeswehr über Studienmöglichkeiten informiert, die Anforderungen sind jedoch teilweise sehr hoch. Generell bin ich sehr ehrgeizig, also bin ich guter Dinge, dass ich auch das schaffe, was ich mir dann vornehme.
Ich würde gerne in die Welt von Harry Potter eintauchen und natürlich hoffen, dass ich dann auch zaubern kann.
„Wie finde ich heraus, ob ein Studium oder eine Ausbildung zu mir passt?“
Lieber Thore,
die Entscheidung darüber, was du werden möchtest und was zu dir passen könnte, bestimmst nur du allein, und dabei können dir möglichst viele Praktika in deinen Interessensgebieten sehr gut helfen. Vielleicht hast du auch schon während deiner Schulpraktika feststellen können, wo deine Stärken liegen und was dich am meisten begeistert. Bist du zum Beispiel eher der Praktiker oder der Theoretiker? Ganz davon abgesehen schließt eine Ausbildung ein Studium ja nicht aus. Viele machen erst eine Ausbildung und studieren danach oder manchmal auch umgekehrt. Wenn du beides vereinbaren möchtest, könnte auch ein duales Studium in Frage kommen, da du die praktische Arbeit in einem Unternehmen mit den theoretischen Grundlagen an einer Hochschule verbinden kannst.
Fazit: Die Antwort auf die Frage Ausbildung oder Studium hängt von den individuellen Interessensschwerpunkten ab und ist aufgrund eines durchlässigen Bildungssystems heutzutage vielfältig kombinierbar – übrigens ist auch jede Entscheidung jederzeit revidierbar, denn es geht immer um die berufliche Zufriedenheit eines jeden einzelnen.
Lucas, 18 Jahre alt, 13. Klasse
… beschreibt sich selbst als offen, kreativ und spontan. Auch beruflich möchte er künftig kreativ tätig sein.
In unteren Klassenstufen war ich mir noch nicht ganz sicher, was ich beruflich machen will. Aber da man ja seit der 7. Klasse immer wieder damit konfrontiert ist, wurde mir immer klarer, dass ich mein Hobby zum Beruf machen möchte. Mit ungefähr zehn Jahren habe ich angefangen zu filmen und mir auch das Schneiden und weitere technische Kenntnisse beigebracht und in der Schule dann Projekte auch häufig in Videoform ausgeführt. Zum Beispiel haben wir einen Film über einen Sporttag in der Schule gedreht und diesen dann im Nachhinein bearbeitet. Das ist immer mit viel Arbeit am Bildschirm verbunden, aber zum Ausgleich bin ich gerne sportlich aktiv und gehe fast jeden Tag Joggen. Nach meinem Abitur würde ich gerne ein Studium im Medienbereich absolvieren. An der Fachhochschule Kiel gibt es zwei Studiengänge zur Auswahl: Multimedia Production und Medieningenieur. Für einen der beiden möchte ich mich nach der Schule bewerben und dann am liebsten auch direkt anfangen, um nicht zu lange aus dem Lernen herauszukommen. Meine Motivation dafür ist zu wissen, dass ich mich nach dem Abschluss weiterhin kreativ ausleben kann.
Ich würde gern einmal in eine futuristische Welt wie in ‚Star Wars’ eintauchen. Hier geht es etwas rauer zu, fast wie in einem Western, aber es gibt trotzdem viele technische Möglichkeiten.
„Wie bereite ich mich auf einen Medienstudiengang vor?“
Lieber Lucas,
die Möglichkeiten, etwas im Bereich Medien zu studieren, sind sehr breit gefächert, und die Wahl hängt von deinen gewünschten Schwerpunkten ab. Allgemein gesagt: Mit der Durchdringung praktisch aller gesellschaftlichen Bereiche durch die modernen medialen Systeme sind auch die Kompetenzen bezüglich der Benutzung, des Einsatzes und der Gestaltung von Medieninhalten zunehmend wichtig. In deinem gewünschten Studienbereich ‚Multimedia Production‘ wird es darum gehen, die technischen Eigenschaften der unterschiedlichen Medien zu kennen und in der Lage zu sein, die Inhalte zielgruppengerecht aufzubereiten. Diese Kompetenzen erlernst du während deines Studiums, trotzdem solltest du dich schon vorher über die aktuellen Anwendungsmöglichkeiten und gebräuchlichen Programme informieren und über den kreativen Umgang nachdenken.
Fazit: Gerade im Bereich Medien ist es wichtig, phantasievoll und neugierig zu sein und stets auf dem aktuellen Stand der Entwicklung zu bleiben.
Neele, 17 Jahre alt, 12. Klasse
…ist sehr musikalisch. Sie spielt Querflöte im Orchester und Gitarre in ihrer Freizeit. Ihr Berufswunsch Lehrerin steht schon lange fest.
Mit meiner Schule verbinde ich Diversität, weil hier viele verschiedene Menschen zusammenkommen – das schätze ich besonders. Mir gefallen die Fächer WiPo sowie generell Sprachen, vor allem Englisch und Deutsch. In diesen Fächern könnte ich mir auch vorstellen, zukünftig zu unterrichten. Für mich steht schon lange fest, dass ich Lehrerin werden möchte. Zuerst dachte ich noch, Grundschullehrerin zu werden, aber ich wünsche mir, bei Themen mehr in die Tiefe gehen zu können, weswegen ich doch lieber Gymnasiallehrerin werden möchte. Etwas Lehrerfahrung habe ich durch meinen Nebenjob in der Nachhilfe gesammelt. Nach dem Abitur würde ich am liebsten direkt mit dem Studium starten, ich muss mich aber noch intensiver mit dem Bewerbungsprozess und den Anforderungen beschäftigen. Im BO-Unterricht war es für mich interessant, mehr über das Organisatorische, wie die Finanzierung eines Studiums zu erfahren. Von meinem zukünftigen Beruf wünsche ich mir abwechslungsreiche Tätigkeiten und dass ich als Lehrerin ankomme.
Die Welt von ‚Harry Potter’ kennenzulernen, wäre ein absoluter Kindheitstraum von mir. Im besten Fall könnte ich natürlich zaubern, aber im London der 90er-Jahre zu leben wäre bestimmt auch so cool.
„In welchen Studienfächern habe ich die Möglichkeit auf ein Auslandssemester?“
Liebe Neele,
es gibt spezielle Studienfächer, wie zum Beispiel Touristik/Tourismusmanagement, Journalismus, Kulturwissenschaften, Sprachen/Sprachwissenschaften, Ingenieurwissenschaften/Maschinenbau oder International Business, die aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung oftmals Auslandssemester anbieten oder durch spezielle Kurswahlen die Chance auf externe Studienzeiten offerieren. Aber auch in deinem Interessenbereich des Lehramtsstudium gibt es zahlreiche Austauschprogramme, die vielleicht in deinem Sinne das Studium mit einer Auslandserfahrung verknüpfen können.
Fazit: Angehende Studentinnen und Studenten, die sich speziell für ein Auslandssemester interessieren, sollten immer die Angebote der jeweiligen Hochschule genauer unter die Lupe nehmen.
Karam, 14 Jahre, 9. Klasse
… ist eine offene und kommunikative Persönlichkeit. Er mag es gerne Fußball zu spielen und probiert gerade das Boxen aus.
In der Schule mag ich die Fächer Sport und Technik. Denn es gefällt mir, mit den Händen zu arbeiten. Besonders seit letztem Schuljahr empfinde ich die Schule als stressig, bin aber dennoch motiviert, sie bis zum Abitur durchzuziehen, um später einen guten Beruf und ein gutes Leben zu haben. Ich wünsche mir generell noch mehr praktische Erfahrungen für meine Berufswahl. Mein bisheriges Praktikum im Einzelhandel hat mir sehr viel gebracht, um den Berufsalltag sowie die Aufgabenfelder kennenzulernen. Es ist zwar auch anstrengend, aber es bereitet mir Freude, mit Menschen zu arbeiten. Aber ich benötige noch weitere Einblicke in andere Berufe. Wo es nach dem Schulabschluss hingehen soll, weiß ich daher noch nicht genau – vielleicht zur Bundeswehr, aber ich habe noch keine spezielle Richtung. Von meinem zukünftigen Arbeitsplatz wünsche ich mir Organisiertheit, Struktur und dass ich mich wohlfühle.
Ich habe keine bestimmte fiktive Welt, die ich gerne besuchen würde. Es würde mich aber sehr interessieren mehr über mein Herkunftsland Palästina und die Kultur dort zu erfahren – vielleicht also eine Geschichte, die dort spielt.
„Welche Berufsmöglichkeiten habe ich bei der Bundeswehr?“
Lieber Karam,
die Bundeswehr ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und bietet eine große Auswahl an Ausbildungsberufen, die hervorragende Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen sowie gute Aussichten auf eine Übernahme eröffnen – das gilt sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Bereich. Je nach Schulabschluss kann man sogar ein Studium bei der Bundeswehr absolvieren, aber auch ohne Schulabschluss bietet die Bundeswehr viele Chancen für einen beruflichen Einstieg. Falls du dich für einen Ausbildungsplatz interessierst, hast du die Möglichkeit, dich über mehr als 50 technische, kaufmännische, medizinische und handwerkliche Berufe zu informieren.
Fazit: Wenn du Genaueres erfahren möchtest, findest du auf der Karriereseite der Bundeswehr eine Übersicht über die zahlreichen Ausbildungsangebote.
Ali, 16 Jahre, 9. Klasse
… beschreibt sich selbst als ehrlich und offen. Außerdem hat er einen besonderen Sinn für Gerechtigkeit. In seiner Freizeit boxt er gerne im Verein.
Mein schulisches Ziel ist das Fachabitur oder der MSA. Schule ist zwar meistens anstrengend, macht aber immer wieder auch Freude. Am liebsten würde ich genau wie mein Bruder nach meinem Abschluss an die Fachhochschule gehen und Maschinenbau studieren. Denn ich interessiere mich sehr für Autos. Daher möchte ich mehr praktische Erfahrungen im handwerklichen und technischen Bereich sammeln. Praktika finde ich sinnvoll und wünsche mir mehr davon. Auch in der Schule fehlt mir manchmal der praktische Bezug, ich würde beispielsweise gerne mehr über das deutsche Steuerrecht oder Ernährungsweisen lernen. Für die Zukunft wünsche ich mir einen gerechten und organisierten Arbeitsplatz, wo ich auch eigenständig arbeiten kann. Außerdem sollte die Bezahlung fair sein, denn ich möchte unbedingt später mein eigenes Auto besitzen. Meine Motivation, um alle meine Pläne auch zu verwirklichen, ist, meine späteren Kinder stolz zu machen.
Ich würde gerne in der Welt von ‚Prison Break’ leben. Die beiden Brüder sind ein gutes Team, helfen sich gegenseitig und vermitteln wichtige Werte wie Gerechtigkeit.
„Welche Voraussetzungen brauche ich für das Fachabi?“
Lieber Ali,
Voraussetzungen für das Fachabi oder besser gesagt die Fachgebundene Hochschulreife sind der Mittlere Schulabschluss sowie eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder alternativ der Nachweis über eine mehrjährige einschlägige Berufstätigkeit. Die Fachgebundene Hochschulreife absolviert man normalerweise an einer Fachoberschule. An diesen Schulen können Schülerinnen und Schüler in einem einjährigen Vollzeitunterricht oder in einem zweijährigen Teilzeitunterricht die entsprechende Qualifikation und damit die Berechtigung zu einem Studium an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) erhalten. Die FH-Reife besteht folglich aus einem schulischen und einem berufsbezogenen Teil und kann an bestimmten beruflichen Schulen erworben werden. Achtung: An einigen Schulen mit integrierter Oberstufe kann man den schulischen Teil auch dort absolvieren.
Fazit: Das Thema ist sehr komplex und unterschiedlich geregelt. Du solltest dich bei deinen Lehrerinnen und Lehrern sowie den Mitarbeitern der Agentur für Arbeit an deiner Schule und bei den regionalen Berufsbildungszentren deiner Umgebung umfassend nach deinen Möglichkeiten erkundigen.
Louis Paul, 18 Jahre, 13. Klasse
… ist sehr redselig und aktiv. Seine Freizeit verbringt er gerne draußen in der Natur, zum Beispiel beim Joggen im Wald oder beim Fahrradfahren.
Themen wie die Globalisierung oder Politik finde ich besonders interessant. Zuerst wollte ich nur den Mittleren Schulabschluss absolvieren, doch während der 10. Klasse wurden meine Noten immer besser, sodass ich mich doch für das Abitur entschieden habe. Es motiviert mich sehr zu wissen, dass man sogar mehr schaffen kann, als man sich zuerst vorgenommen hat. Das Fach Chemie finde ich auch spannend und könnte mir gut ein Studium in diesem Bereich vorstellen. Vielleicht auch eine Ausbildung, um anschließend an die Uni zu gehen. Das sind beides gute Möglichkeiten, vor allem, wenn es mit einem Studienplatz nicht sofort klappt. Mein letztes Praktikum habe ich in der Apotheke absolviert. Es hat mir zwar ganz gut gefallen, aber es ist nicht wirklich mein Bereich. In meinem Berufsleben wünsche ich mir viel Abwechslung, aber auch eine gewisse Struktur und Organisation. Ich fände es schön, wenn ich neben der Arbeit die Zeit hätte zu reisen.
Die Welt von Biene Maja würde ich gerne einmal besuchen. Sie lebt mitten in der Natur und erlebt viele Abenteuer – das stelle ich mir toll vor.
„Welche Voraussetzungen sollte ich für das Chemiestudium mitbringen?“
Lieber Louis,
Studienanfänger sollten für diese akademische Ausbildung Interesse an Naturwissenschaften und ihren Zusammenhängen mitbringen. Auch die Freude am Experimentieren sollte unbedingt vorhanden sein, genauso wie an der mathematischen und analytischen Denkweise. Bei der Wahl einer Universität oder Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) solltest du auf die formalen Zugangsvoraussetzungen der Fakultäten achten. Das ist nämlich sehr unterschiedlich geregelt. Je nachdem kann auch ein persönliches Aufnahmegespräch oder eine Eignungsprüfung fällig werden. Neben dem Abitur kann auch eine Berufsausbildung in Kombination mit dreijähriger Berufserfahrung den Weg in ein Studium ebnen.
Fazit: Wichtig ist grundsätzlich die Freude an logischem, abstraktem und wissenschaftlichem Denken. Wenn du dich für ein Chemiestudium entschieden hast, solltest du auf den Webseiten der Hochschulen die Zugangsvoraussetzungen genau prüfen, um dich entsprechend vorbereiten zu können. Wenn du dir unsicher bist, kann ein Anruf beim Studiensekretariat weiterhelfen.
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TEXT Jessie Sperling, Anja Nacken
FOTO Sophie Blady