Berufsinformationsmesse in Kiel: Orientierung für die Zukunft – Ein Rückblick auf die BIM 2023

Berufsinformationsmesse in Kiel: Orientierung für die Zukunft – Ein Rückblick auf die BIM 2023

Die Berufsinformationsmesse (BIM) hat bereits dreizehn erfolgreiche Durchläufe hinter sich. In diesem Jahr präsentierten sich 54 Ausstellerinnen und Aussteller in der großen Sporthalle der Goethe-Gemeinschaftsschule in Kiel den interessierten Besuchern. Auch das ME2BE-Team war mit einem Stand und dem aktuellen Messemagazin „Mein BIM-Book“ vor Ort. Das ME2BE-Messemagazin informiert umfassend über die angebotenen Ausbildungsberufe der anwesenden Aussteller und bietet Schülern und Eltern Orientierung nach der Messe. So haben sie die Möglichkeit, regionale Unternehmen aus verschiedenen Branchen besser in Erinnerung zu behalten und sich nach der Messe in Ruhe mit ihren beruflichen Interessen auseinanderzusetzen.

„Dieses Jahr ist auch die Ricarda-Huch-Schule Kiel offiziell vertreten!“, erzählt stolz Markus Michalski, Schulleiter der GGS. „Während Schüler ab der achten Klasse unsere Messe besuchen, sind Schüler des Gymnasiums ab dem 10. Jahrgang eingeladen.“ Markus Michalski ist seit 2007 an der Goethe-Gemeinschaftsschule tätig und Koordinator der Stufen acht bis zehn. Seit dem 1. August ergänzt Daniel Schimmer das Team als stellvertretender Schulleiter und hat die kommissarische Schulleitung übernommen.

Mit dem Messe-Magazin vor Ort

Während die Schülergruppen durch die Messe laufen und Gespräche mit Unternehmensvertretern führen, sind auch wir unterwegs. Online-Redakteurin Patricia wird schnell von einer Gruppe Mädchen begrüßt. Aufgeregt blättern sie in unserem neuesten BIM-Magazin. Isabella und Aya sind uns bereits bekannt: Sie sind unter anderem die Protagonisten des neuen BIM-Magazins, mit denen wir über ihre Zukunftspläne gesprochen haben.

Gruppe Schülerinnen

Diese Schülerinnen haben Pläne und auch wenn sie noch nicht alle ein festes Ziel vor Augen haben, ist von Pessimismus nichts zu spüren.

Aya hatte uns vor einigen Wochen erzählt, dass sie sich gut die Berufe Anwältin, Hotelmanagerin, Innenarchitektin, Rennfahrerin oder Kfz-Mechatronikerin vorstellen kann. „Wir wollen auf jeden Fall mit so vielen Unternehmen wie möglich sprechen, auch wenn diese vielleicht nicht genau das anbieten, was wir ursprünglich im Kopf hatten“, sagte Aya. „Ich war schon bei der Kieler Volksbank und bei der Stiftung Kieler Stadtkloster!“

Messestand

Eine Ausbildung zum Bankkaufmann (w/m/d) ist vielseitiger und spannender, als man vielleicht denkt.

Messestand

Die Wurzeln des Kieler Stadtklosters reichen zurück bis in das Jahr 1257. Damit ist es wahrscheinlich das älteste Unternehmen Kiels.

Auch ihre Klassenkameradin Isabella wusste bereits in unserem Gespräch genau, wo sie später beruflich hinmöchte. Sie plant eine Karriere in der Gastronomiebranche. Da sie bis zu ihrem Abitur noch etwas Zeit hat, schaut sie sich gerne auf der BIM nach Alternativen um. Sie verabschiedet sich mit ihren Freundinnen von uns und geht zu einem Stand weiter, wo das Team von J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH steht. Wie viele andere Jugendliche fragt auch Isabella: „Was sind Kompressoren überhaupt?“

Messestand

Kolbenkompressoren zur Verdichtung von Luft und Gasen: Für die Jugendlichen vielleicht ein spannender Ausbildungsinhalt?

Die große Sporthalle füllt sich immer mehr, und bald bleibt ein weiterer uns bekannter Schüler am ME2BE-Stand stehen. Enric möchte unbedingt Elektrotechnik studieren und weiß, dass dies auch dual möglich ist. Für ihn als Kieler ist z.B. auch die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR interessant. Der zentrale Dienstleister für öffentliches Bauen, Bewirtschaften und Beschaffen in Schleswig-Holstein war ebenfalls unter den Messeausstellern.

Schüler an ME2BE-Messestand

Kolbenkompressoren zur Verdichtung von Luft und Gasen: Für die Jugendlichen vielleicht ein spannender Ausbildungsinhalt?

Und wenn es mit dem Studium nicht klappen sollte, gibt es auch Ausbildungsberufe, mit denen man sich in einem spannenden Fachgebiet praktisch versuchen kann. Vor Ort war z.B. auch die Anschütz GmbH, die als Hersteller von Navigationsinstrumenten und Überwachungs- sowie Kontrollsystemen für Handels- und Kriegsschiffe unter anderem Elektroniker (m/w/d) für Geräte und Systeme ausbildet.

Gegen den Fachkräftemangel in der Region

Auf der diesjährigen BIM wurde deutlich, dass der Fachkräftemangel immer noch ein zentrales Thema ist. Gerade in Gesprächen mit anwesenden Eltern wird klar, dass eine höhere Durchlässigkeit im Bildungssystem dringend erforderlich ist, um dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken. Nicht jeder muss zwingend den Weg des Studiums einschlagen, auch eine fundierte Ausbildung ist wertvoll und vorteilhaft.

Messestände

Isabella: Wir gehen in Gruppen über die Messe und da jeder ein anderes Interessengebiet hat, erfährt man auf diese Weise auch etwas über andere Berufe.

Dass auch Gymnasiasten von Berufsinformationsmessen profitieren können, zeigen auch Lara und Bryndis. Schon vor einem Jahr trafen wir die beiden auf der BIM und sprachen mit ihnen über ihre beruflichen Pläne. Letztes Jahr waren sie noch von der Vielzahl der Berufsmöglichkeiten überfordert; ein duales Studium sollte es aber gerne werden. Mittlerweile sind die Elfklässlerinnen etwas zielstrebiger und gehen gezielt auf Unternehmen zu. Bryndis sagt: „Ich bin noch sehr jung, wenn ich meinen Abschluss mache. Ich werde erst einmal ein Jahr ins Ausland gehen, also ein Gap Year absolvieren.“ Auch Lara weiß nun mehr: „Wir hatten ja jetzt ein weiteres Praktikum. Ich war im Einzelhandel und kann nun behaupten, dass es mich dorthin nicht verschlagen wird.“ Bryndis, die bei einem Unternehmen für Kreislaufwirtschaft ihr Praktikum absolviert hat, ergänzt: „Wir hatten auch noch mehr Berufsorientierungsunterricht und mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben wir ein Projekt begonnen. Das Ziel von RicardaCampus ist es, die Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen und eine erste Studienorientierung zu ermöglichen.“ Besonders überrascht hat die beiden auch, dass man an der CAU, die ebenfalls auf der Messe vertreten war, auch eine Ausbildung absolvieren kann.

Zwei Schülerinnen

Gymnasiasten aus benachbarter Ricarda-Huch-Schule erkunden die BIM

Berufsorientierung vor, auf und nach der Messe

Auch die Lehrkräfte vor Ort wissen um den Wert einer guten Berufsorientierung. Der allgemeine Konsens zeigt: Es ist entscheidend, die Gleichwertigkeit von verschiedenen Bildungswegen anzuerkennen und junge Menschen zu ermutigen, ihre individuelle berufliche Laufbahn entsprechend ihren Begabungen und Interessen zu gestalten. Auch das Thema digitale Bildung und das digitale Bewusstsein sind für die Jugendlichen heutzutage immer wichtiger. Die GGS-Lehrkräfte André Kruse und Martin Garske sind mit den Themen digitalisierte Schule, Cybersicherheit, ChatGPT und Ethik im Zeitalter von Social Media vertraut.

Auch wir von ME2BE sind nach wie vor digital präsent. Daher haben wir gemeinsam mit der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) das Projekt „Transfer Schule Wirtschaft“ ins Leben gerufen. Das Ziel ist, die Digitalkompetenz sowie die Schaffung von digitalen Berufsperspektiven auf regionaler Ebene für Schülerinnen und Schüler aller Schularten zu fördern, um dem Fachkräftemangel in der digitalen Branche landesweit erfolgreich entgegenzuwirken.

Am ME2BE-Messestand stellt Patricia Schülerinnen und Schülern, Eltern, aber auch Lehrkräften und Unternehmensvertretern unsere digitale Berufsorientierungs-Plattform DIGI:BO vor. Auf dieser Webseite finden Interessierte umfassende Informationen zu regionalen Betrieben sowie weitere Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. „Bevor ihr eine Ausbildung startet, solltet ihr euch auf jeden Fall unseren Ratgeber anschauen“, schlägt Patricia einem Schüler vor, der noch nicht genau weiß, mit welchem Unternehmen er heute sprechen will. „Darin findet ihr Bewerbungstipps, aber auch allgemeine Infos zum Thema Ausbildung.“

ME2BE-Messestand

DIGI:BO bietet Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften Informationen und Materialien für eine umfassende und vielseitige Berufsorientierung – im Unterricht oder zu Hause.

Bei über 50 verschiedenen Messeausstellern bleibt kaum genug Zeit, um mit jedem der vielen regionalen Unternehmen zu sprechen. Die Schülerinnen und Schüler haben dennoch einen weiteren erfolgreichen Schritt in ihre berufliche Zukunft getan. Nach der Messe bleibt ihnen das BIM-Magazin, um alles Gesehene und Gehörte noch einmal Revue passieren zu lassen oder auch, um mit Eltern über mögliche Praktikums- und Ausbildungsplätze zu sprechen. Im Berufsorientierungsunterricht vor der Messe wurden die Jugendlichen bereits umfangreich auf die eingeladenen Unternehmen vorbereitet.

Zu den Messeausstellern gehörte unter anderem Intersport Knudsen mit einem Stand. Intersport Knudsen zählt mit seinen Filialen in Kiel, Neumünster, Lübeck und Hamburg zu den Top-Adressen für hochwertige Sportartikel und funktionale sowie trendige Sportbekleidung. Auch die Buchholz Hydraulik GmbH freute sich auf aufschlussreiche Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern. Die Buchholz Hydraulik GmbH hat sich erfolgreich auf die Entwicklung und Produktion hydraulischer Steuerventile für Gabelstapler und Baumaschinen spezialisiert. Ein weiteres bekanntes Kieler Unternehmen ist Thomas Beton, das zu den führenden Herstellern und Lieferanten von Transportbeton gehört.Messe von obenMessestand

Wir von ME2BE waren auch in diesem Jahr wieder gerne mit dabei und freuen uns aufs nächste Mal!

Euer ME2BE-Messeteam

TEXT und FOTO Patricia Rohde