Der spannende JUNIOR Landeswettbewerb Schleswig-Holstein, bei dem acht Schülerfirmen gegeneinander antraten, fand in Kiel am 24. April 2024 statt. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler hatten im Rahmen ihres Schulunterrichts eigene Firmen gegründet und innovative Produkte entwickelt.
Dabei konnte sich die Schülerfirma NordReckord von der Jungmannschule in Eckernförde den ersten Platz sichern. Ihr Geschäftsmodell ist das Upcycling von Schallplatten zu verschiedenen Produkten. Auf dem zweiten Platz folgte die Schülerfirma V-Light vom Gymnasium Kaltenkirchen; sie produziert und vertreibt Lampen aus recycelten Einweg-Vapes und E-Zigaretten. Den dritten Platz erreichte die Schülerfirma ReifenSitz, ebenfalls vom Gymnasium Kaltenkirchen, die Gartenmöbel aus alten Autoreifen verkauft.
Der Wettbewerb wurde im Rahmen des Projekts IW JUNIOR organisiert, einer Initiative des Instituts für Wirtschaft Köln. IW JUNIOR bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Bereich Unternehmertum zu sammeln, indem sie ihre eigenen Firmen gründen. Das Projekt findet innerhalb eines Schuljahres in der Sekundarstufe an Schulen statt, wird meist im Fach oder Profil Wirtschaft/Politik (WiPo) oder Entrepreneurship durchgeführt und von einer Lehrkraft als Schulpate oder einem weiteren Schulpaten begleitet. IW JUNIOR unterstützt Schulen deutschlandweit und bietet Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern Unterrichtsmaterialien, Veranstaltungen und ein Onlineportal zur Unterstützung an.
Die Idee hinter diesem Schülerfirmenprogramm ist es, Wirtschaft nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erfahrbar zu machen. Durch die Gründung und den Betrieb einer eigenen Firma erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Realität des Unternehmertums und lernen wichtige Aspekte wie Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb kennen.
Einige Schulen nehmen bereits seit Jahren an diesem Programm teil und haben eine Tradition in der Teilnahme entwickelt, während andere Schulen erstmals dabei sind. Für alle Beteiligten, sowohl für die Schulen als auch für die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte, bietet die Teilnahme eine bereichernde Erfahrung. Neue Schulen erhalten umfassende Hilfe, um den Einstieg in das Programm zu erleichtern, sodass die erste Teilnahme nicht als Sprung ins kalte Wasser empfunden wird.
Das Projekt wird deutschlandweit ausgeführt und die jeweils Besten in ihrem Bundesland treten beim Landeswettbewerb gegeneinander an. Aus jedem Bundesland wird ein Sieger gekürt, der sich für die Bundesebene qualifiziert; von dort ist ein Aufstieg zum europäischen Wettbewerb möglich.
Die in Kiel angetretenen Schülerinnen und Schüler hatten sich zuvor mit ihren Schülerfirmen als Landesbeste qualifiziert. Der Sieger, die Schülerfirma NordReckord, wird Schleswig-Holstein auf Bundesebene vertreten und am Bundeswettbewerb teilnehmen; dieser findet in diesem Jahr vom 2. bis 4. Juni in Frankfurt am Main statt.
Die Schülerfirmen der Schleswig-Holstein-Challenge
Die Schülerfirma NordReckord aus Eckernförde produziert nachhaltige Produkte aus alten Schallplatten
Malte Trippel von NordReckord: „Danke für diese Chance, Schleswig-Holstein in Frankfurt repräsentieren zu dürfen. Wir werden unser Bestes geben und niemanden enttäuschen.“
NordReckord ist eine Schülerfirma der Jungmannschule in Eckernförde. Das Schülerteam, bestehend aus 18 Schülern und Schülerinnen des elften Jahrgangs, hat NordReckord im Rahmen des Wirtschaftsprofils (Wipo-Profil) der Schule im September 2023 gegründet. „Unser Antrieb ist es, Musikgeschichte nachhaltig und umweltbewusst ins Haus zu bringen. Unsere Zielgruppe sind umweltbewusste Retroliebhaber“, erklären die Schüler.
Begleitet wird das Projekt von Profillehrer Axel Bürger. Zum Landeswettbewerb in Kiel hatte die Schüler allerdings als deren Vertretung die Lehrerin Elvira Marten begleitet. „Die Firmengründung in der Schule hat eine lange Tradition bei uns. Eine unserer Schülerfirmen hat sogar den ersten Platz beim europäischen Wettbewerb gewonnen“, erzählt sie.
Das Projekt NordReckord begann vor etwa einem Jahr mit der Ideenfindung. Nach den Sommerferien wurde ein Plan festgelegt und der Name NordReckord entwickelt. Die Schülerfirmen tragen ein „eck“ für Eckernförde im Namen. Anschließend erfolgte die Aufgabenverteilung in die verschiedenen Firmenbereiche: Marketing, Produktion, Geschäftsführung und Finanzen. Zunächst wurden Schallplatten über eBay akquiriert, später hat das Schallplattenmuseum überschüssige Platten gesponsert. Die Firma kostet in ihren verschiedenen Phasen Zeit und Elvira Marten betont die Bedeutung einer ausgewogenen Balance zwischen WiPo-Unterricht und Unternehmensprojekt im Schulalltag.
Die Schülerinnen und Schüler sind stolz auf ihr Projekt und auf den ersten Platz beim Landeswettbewerb, mit dem sie sich für den diesjährigen Bundeswettbewerb qualifiziert haben. Allerdings werden sie ihre Firma nach dem Schuljahresende nicht fortführen, da sie sich auf die Abiturprüfungen vorbereiten werden.
Schüler Malte Trippel, Vorsitzender von NordReckord, sagt nach der Entgegennahme der Siegerurkunde: „Danke für diese Chance, Schleswig-Holstein in Frankfurt repräsentieren zu dürfen. Wir werden unser Bestes geben und niemanden enttäuschen. Jetzt freuen wir uns erst einmal.“
Gleich drei Schülerfirmen kommen vom Gymnasium Kaltenkirchen
Mit ihren 30 Schülerinnen und Schülern, die gleich drei Schülerfirmen ihres Gymnasiums in Kaltenkirchen präsentieren, sind Lehrer Tino Schröder und Lehrerin Christine Horns nach Kiel gekommen. Zu dem Landeswettbewerb eingeladen hatten sie als Wirtschaftspaten der Schule Stefan Bohlen, den Bürgermeister der Stadt Kaltenkirchen.
„Das Schülerfirmenprogramm ist eine tolle Aktion, denn hier können die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen machen, die sie im normalen Schulalltag sonst nicht bekommen können. Sie lernen hier viel fürs Leben“, so Bohlen. Als Bürgermeister einer aufstrebende Kaminkommune sei er sehr interessiert an dem Werdegang junger Menschen. In Kaltenkirchen würden gerade Gewerbeflächen für den Mittelstand und Startups angeboten. Junge, engagierte Menschen seien in der Wirtschaft immer gefragt.
Wirtschaftspate Stefan Bohlen: „Die Schüler lernen hier viel fürs Leben.“
Zwei Klassen des 11. Jahrgangs im WiPo-Profil und gleich drei gegründete Firmen: Schröder und Hans betreuen die Schülerfirmen gemeinsam. „An unserer Schule haben Schülerfirmen Tradition. Wer das WiPo-Profil wählt, weiß automatisch, dass eine solche Firmengründung auf ihn zukommt“, sagt Schröder. Und viele Schüler würden sich darauf freuen.
Ganz konkret ist für jede einzelne Firma zunächst seit Schuljahresbeginn die Geschäftsidee entwickelt worden, dann ging es an die Umsetzung. Im Herbst erfolgte noch einmal eine Phase des Teambuildings, die nach ganz natürlichen, leichten Differenzen zu einem harmonischen Miteinander geführt hat. „Als Lehrer greifen wir wenig ein. Wir sehen uns eher in einer Beratungsfunktion und lassen die Schüler in eigener Verantwortung handeln. Natürlich steht auch am Ende die Benotung an“, sagt Horns.
Seit Jahresbeginn haben sich die Schülerinnen und Schüler auf den Landeswettbewerb vorbereitet. Wie erfolgreich eine Schülerfirma auch immer ist, in der Regel wird sie nicht fortgeführt, sondern zum Schuljahresende aufgelöst. Allerdings nehmen die Beteiligten sehr viel fürs Leben mit, neben ihren Erfahrungen auch eine neue Berufsorientierung sowie Vorteile für Lebenslauf und Bewerbungen.
Schülerfirma V-Light aus Kaltenkirchen stellt Lampen aus Vapes her
Beim Landeswettbewerb in Kiel hat die Schülerfirma V-Light vom Gymnasium Kaltenkirchen den zweiten Platz gemacht. Die elf Schülerinnen und Schüler haben das Geschäftsmodell umgesetzt, kleine Lampen aus den Corpi und den Akkus von Einweg-Vapes und E-Zigaretten herzustellen. Belohnt wurden sie als Preis mit einem von der IB.SH gestifteten Segeltörn auf der Kieler Förde.
Jurorin Kathrin Graffunder von der IB.SH betonte in ihrer Laudatio, dass das Produkt Nachhaltigkeit und soziale Aspekte vereine. Außerdem habe die Teamenergie die Jury beeindruckt und dafür gesorgt, dass ein Licht aufgeht.
Unter dem Motto „Wir lassen Nachhaltigkeit leuchten“ hat die Schülerfirma ein nachhaltiges Produkt entwickelt. Außerdem hat sie als Partner die Janusz-Korczak-Schule, eine Förderschule des Kreises Steinfurt, ins Boot geholt. Die dortigen Schülerinnen und Schüler fertigen die Lampenfüße an.
Die Schülerfirma ReifenSitz aus Kaltenkirchen stellt Sitze aus Reifen her
Eine Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern im Alter von 16 bis 18 Jahren aus dem 11. Jahrgang des Gymnasiums Kaltenkirchen hat im Rahmen des Junior-Projekts des Deutschen Instituts für Wirtschaft eine Firma namens ReifenSitz gegründet. Diese Schülerfirma stellt Sitze aus recycelten Autoreifen her. Beim Landeswettbewerb erreichte ReifenSitz den dritten Platz und erhielt die Möglichkeit, am Seminar „Train the Brain – Masterclass“ in Tannenfelde teilzunehmen, das von der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e.V. organisiert wird.
Margrit Gebel, die Landeskoordinatorin von SCHULEWIRTSCHAFT Schleswig-Holstein, lobte die Schülerfirma dafür, dass sie den Gedanken der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in einem durchdachten und stilvollen Projekt umsetzt, das vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet. Die Jury war auch von den professionellen Antworten des Teams beeindruckt.
Die Idee, alte Autoreifen wiederzuverwenden, entstand, als die Schülerinnen und Schüler in der Nähe eines Betriebs viele ausrangierte Reifen sahen. Mittlerweile produziert ReifenSitz drei verschiedene stylische Sitzmöbel und sammelt erste Erfahrungen im Bereich Unternehmensführung.
Die Schülerinnen und Schüler haben alle erforderlichen Abteilungen innerhalb der Firma entwickelt und eine durchdachte Marketingstrategie erstellt. Sie haben auch Partner gefunden, die ihnen die benötigten Rohstoffe wie alte Kletterseile oder Segeltuch zur Verfügung stellen. Wöchentliche Meetings finden statt, in denen sich alle Abteilungen treffen und die aktuelle Situation besprechen.
Die Schülerfirma soapub aus Kaltenkirchen produziert Seifenspender aus Altglas
Die Schülerfirma soapub wurde im September 2023 von 15 Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs des Gymnasiums Kaltenkirchen gegründet. Sie produziert nachhaltige Seifenspender mit exotischen Düften und basiert auf einem Geschäftsmodell, das auf drei Säulen ruht: Gesundheit, Nachhaltigkeit und Wohlgefühl.
Die Seifenspender werden umweltfreundlich aus alten Spirituosen- oder Limoflaschen hergestellt, während die Seife selbst in verschiedenen Duftvarianten produziert wird. Das macht das Händewaschen nicht nur attraktiver, sondern trägt auch zur Prävention verschiedener Krankheiten bei. Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler überlegt, durch bestimmte Duftstoffe ein wohliges Kneipengefühl zu erzeugen, inspiriert von der Einsamkeit während der Corona-Pandemie.
Die Initiative der IW JUNIOR, junge Menschen bei der Verbesserung ihrer unternehmerischen Fähigkeiten zu unterstützen und erste Erfahrungen im Geschäftsleben zu sammeln, wird von der betreuenden Lehrerin Christina Horns sehr begrüßt. Auch die Schülerinnen und Schüler sind dankbar für diese Möglichkeit und betonen, dass sie viel Spaß an dem Projekt haben und dabei wertvolle Erfahrungen für ihr zukünftiges Leben sammeln.
Die Schülerfirma SafRoo aus Pinneberg produziert Kamera-Abdeckungen für Außenkameras von Tablets
Im elften Jahrgang an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg haben Schülerinnen und Schüler im Seminarfach WiPo die Schülerfirma Safroo gegründet. Zu Beginn des Schuljahres haben sie die Geschäftsidee entwickelt. Dahinter steht der Gedanke, einen Safe Room in der Schule zu schaffen und die Welt sicherer zu machen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Cybermobbing, ungewollte Fotos und Rufmord.
Da im Unterricht immer häufiger iPads und Tablets verwendet werden und diese Fotos aufnehmen können, fertigen sie Abdeckungen für deren Außenkameras an und füllen damit sogar eine Marktlücke. Mittlerweile produzieren sie eine Kameraabdeckung in zwei Stunden und 20 Minuten und nutzen dafür den 3-D-Drucker aus der ehemaligen 3-D-Drucker-AG in der Schule. Die Schüler sind durchaus erfolgreich mit ihrem Geschäft. Allerdings ist das Projekt im Rahmen der Unterrichtsplanung bis zu den Sommerferien terminiert.
Der begleitende VIP-Lehrer, Frederic Jahnke, ist gleichzeitig Leiter der Berufsorientierung an der Schule und als Schulpate hat er schon einige Schüler begleitet. „Je nach Altersstufe und Lerngruppe sollte das projektorientierte Lernen in hoher Eigenverantwortung geschehen, und die Lehrer sollten sich etwas zurückhalten“, sagt er. Selbstverständlich stehe er mit Rat und Tat zur Seite, wolle aber die Eigenständigkeit und Verantwortung der Schülerinnen und Schüler fördern.
Im Rahmen des WiPo-Unterrichts bedeutet die Entwicklung der Schülerfirma auch, Methoden zu vermitteln, Organisatorisches zu entwickeln, ein Organigramm zu erstellen und damit Verantwortungsbereiche festzulegen und vieles mehr. Neben der Unterstützung durch die jeweiligen Schulpaten gibt es auch für neue Schulen oder Lehrer, die diese Projekte zum ersten Mal durchführen, ausführliche Hilfe und Support von WI JUNIOR.
Die Schülerfirma FridoCo aus Rendsburg stellt ein mehrsprachiges Kinderbuch mit Häkelfrosch her
Die Gründer und Gründerinnen der Schülerfirma FridoCo besuchen die neunte Klasse am Helene-Lange-Gymnasium Rendsburg. Sie haben ein mehrsprachiges Kinderbuch entwickelt, das Fridos fantastische Reisen durch mehrere Länder beinhaltet. Hierzu haben sie die Hauptfigur als gehäkelten Frosch entwickelt. Normale Kinderbücher seien in Deutsch und maximal einer weiteren Sprache verfasst, im Frido-Buch würden mehrere Sprachen aus der EU verwendet, erzählt Alina. Die Illustration hat eine Schülerin aus der achten Klasse vorgenommen.
Die Schülerinnen und Schüler stellen ihr Projekt sehr professionell vor. Und Schülerin Anastasia kennt sich mittlerweile mit Begriffen wie Finanzamt, Bankkonto, Grundkapital und Sponsoren aus. Das Grundkapital hat die kleine Firma durch den Verkauf von Förderurkunden von WI JUNIOR zusammengebracht. Dies sind Förderscheine, von denen eine Schülerfirma bis zu 100 Stück erhalten kann, um sie variabel für fünf oder zehn Euro an Personen aus dem eigenen Umfeld zu verkaufen.
Bele Petersen, Deutsch- und WiPo-Lehrerin an der Schule, betreut die Schülerfirma. Das Projekt IW JUNIOR hat sie 2012 an das Gymnasium geholt. Viele Tipps hält auch Patin Leona Brun bereit, die selbst Gründerin einer Schülerfirma war.
Den Ablauf schildert Bele Petersen folgendermaßen: Zunächst hat sie als Lehrerin den Schülerinnen und Schülern im neunten Jahrgang eine AG angeboten. Alle Teilnehmer haben sich freitag mittags nach Schulschluss getroffen und gemeinsam eine Geschäftsidee entwickelt. Daraus ist dann das vorliegende Kinderbuch mit Häkelfigur entstanden, das unmittelbar nach dem Landeswettbewerb in den Verkauf geht.
Die Schülerfirma Quartizzy hat ein Lehrerquartett entwickelt
Die Schülerinnen und Schüler der Meldorfer Gelehrtenschule sind Gründungsmitglieder von Quartizzy. Die Schülerfirma haben sie in diesem Schuljahr im Rahmen des Fachs Entrepreneurship in Zusammenarbeit mit IW JUNIOR Portal ins Leben gerufen.
Ihr Ziel ist es, einen internen Wiedererkennungswert innerhalb der Schule zu schaffen und das Schulklima zu verbessern. Als innovativen Ansatz haben sie beschlossen, ein Lehrerquartett zu entwickeln, das die Lehrkräfte der Schule in einem spielerischen Wettkampf gegeneinander antreten lässt, anstatt die üblichen Kriterien wie Hubraum bei einem Autoquartett zu verwenden. Das Quartett wird über Social Media vermarktet und um die finanzielle Situation zu verbessern, haben die Schülerinnen und Schüler die Rückseite der Quartettkarten zu je einem Drittel an drei Werbepartner verkauft.
Die 16 jungen Menschen aus dem zehnten Jahrgang werden dabei ebenso wie die Schülerfirma Dithmarscher Genusskörbchen von Fachlehrer Dominik Johänntgen betreut und von Marie Martens als Schulpatin begleitet. Johänntgen unterrichtet das Wahlpflichtfach Entrepreneurship ab der zehnten Jahrgangstufe, in der neunten Klassenstufe beginnen die Schülerinnen und Schüler mit dem NFTE-Kurs zur Entrepreneurship Education. Dabei werden sie bereits zur Entwicklung und intensiven Arbeit an einer selbst gewählten Geschäftsidee angeregt.
Die Schülerfirma Dithmarscher Genusskörbchen vertreibt Geschenk, Produkte von regionalen Bauern
An der Meldorfer Gelehrtenschule ist die Schülerfirma Dithmarscher Genusskörbchen gegründet worden. Die 13 Schülerinnen und Schüler aus der zehnten Klasse vermarkten Produkte, bei denen es sich um typisches Dithmarscher Gemüse handelt, das sich aufgrund der leckeren Rezepte und mühevollen Aufmachung perfekt zum Verschenken eignet, so der Werbespruch der Firma. Dahinter steht das Konzept, Produkte mit regionalem, saisonalem Gemüse zu verkaufen.
Das erste Produkt ist die Dithmarscher Ananas, eine als Ananas dekorierte Steckrübe mit einem begleitenden Rezept. Der regionale Name soll aus dem sogenannten Steckrübenwinter, einer Hungersnot, stammen. Als weiteres Produkt hat die Firma einen Korb mit regionalem Gemüse und passendem Rezept entwickelt. Zur Umsetzung ist nicht nur Ideenreichtum gefragt, sondern auch Kontakte zur Landwirtschaft. Verkauft werden die Produkte persönlich auf Märkten und im Schulverkauf, beworben werden sie über Social Media.
Wie bei vielen Schülerfirmen ist es wichtig, außer der Geschäftsidee auch eine Aufgabenverteilung zu etablieren. Hierfür werden meist nach Neigung oder Talent die Schülerinnen und Schüler bestimmten Firmenbereichen zugeordnet. Auch diese müssen vorerst erdacht werden; so gibt es hier eine Geschäftsführung sowie die Bereiche Organisation, Finanzen, Marketing und Produktion.
Das Projekt wird ebenso wie die Schülerfirma Quartizzy von Dominik Johänntgen betreut und von Marie Martens als Schulpatin begleitet. Johänntgen unterrichtet im neunten Jahrgang den NFTE-Kurs zur Entrepreneurship Education und im zehnten das Wahlpflichtfach Entrepreneurship, zu dem das Schülerfirmenprogramm perfekt passt.
TEXT Hilke Ohrt
FOTO Sebastian Weimar