Schönkirchen: Eine Gemeinde mit Zukunftspotenzial am Kieler Fördeufer

Schönkirchen: Eine Gemeinde mit Zukunftspotenzial am Kieler Fördeufer

Ein Interview mit dem Bürgermeister Gerd Radisch

Nahbar, sportlich und weltoffen gibt sich Gerd Radisch – seit 2017 Bürgermeister der Gemeinde Schönkirchen. Eine spannende Herausforderung mit Zukunftspotenzial hat er gesucht und am Ostufer der Kieler Förde gefunden: Das neue Gewerbegebiet sowie die Nähe zu Kiel und die geplante Reaktivierung der Eisenbahnstrecke in Schönberg eröffnen nicht nur berufliche Perspektiven für junge Nachwuchskräfte, sondern auch ein spannendes Handlungsfeld mit viel Entwicklungspotenzial. Im Interview interessiert uns, wie Gerd Radisch die lokale Wirtschaft als Bürgermeister stärkt und wie er die Integration junger Menschen ins Berufsleben fördert.

Herr Radisch, seit 2017 bekleiden Sie das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Schönkirchen. Wie sind Sie als Führungskräftetrainer und Coach zu dieser Tätigkeit gekommen?

Nach 13 Jahren aktiver Tätigkeit in der Kommunalpolitik in Bad Schwartau sowie als Führungskräftetrainer und Coach, entstand in mir der Wunsch, Bürgermeister zu werden. Als ich die Anzeige für das Bürgermeisteramt in Schönkirchen sah, bewarb ich mich bei den Parteien, da ich keiner bestimmten Partei angehöre. Ich wurde schließlich als Kandidat aufgestellt und im Jahr 2016 für die Amtszeit ab 2017 gewählt. Letztes Jahr wurde meine Wiederwahl bestätigt.

Ihr Lebensweg lässt keine unmittelbare Verbindung zur Gemeinde Schönkirchen erkennen. Was hat Sie dazu bewogen, sich gerade dort als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen?

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, die mir einen erweiterten Handlungsspielraum bieten würde, richtete ich mein Augenmerk auf Schönkirchen. Dabei lag mein Hauptinteresse auf den zukünftigen Perspektiven der Gemeinde. Ich war angenehm überrascht zu erkennen, dass Schönkirchen tatsächlich erhebliche Veränderungen ermöglicht. Heute fühle ich mich eng mit Schönkirchen verbunden und betrachte es als meine Aufgabe, der Gemeinde als oberster Dienstleister zu dienen.

Was bedeutet Ihnen Schönkirchen heute persönlich?

Für mich ist Schönkirchen nicht nur ein aufstrebender Wirtschaftsstandort mit viel Dynamik und einer vielversprechenden Zukunft. Es ist auch der Ort, an dem die geografische Schönheit der Umgebung – mit Kiel auf der einen Seite und der malerischen Probstei mit ihren Erholungsmöglichkeiten auf der anderen Seite – meine Lebensqualität deutlich bereichert. Darüber hinaus schätze ich die enge Gemeinschaft hier, in der man beinahe jeden Bewohner persönlich kennt. Schönkirchen ist für mich nicht nur eine Gemeinde, sondern mittlerweile auch ein Zuhause geworden.

Wie pflegen Sie den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Schönkirchen?

Ich bin täglich auf den Straßen präsent, besuche regelmäßig Sportvereine und die Feuerwehr, und nehme aktiv an verschiedenen Veranstaltungen teil. Die Bürgerinnen und Bürger sprechen mich dabei oft direkt an. Mir ist es wichtig, dass die Beziehung zwischen Bürgermeister und Bevölkerung nicht von Distanz geprägt ist, sondern vielmehr von einer Nähe und Verbundenheit, die von Nachbar zu Nachbar entsteht.

Sie sprachen bereits die hohe Lebensqualität der Gemeinde an. Wo erholen Sie sich von einem anspruchsvollen Arbeitstag?

Mein persönlicher Rückzugsort ist die Sauna, wo ich mich richtig entspannen kann.

… und mit welchen Freizeitaktivitäten punktet die Gemeinde für Jugendliche?

Unsere Gemeinde bietet auch für Jugendliche eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten, darunter einen beliebten Jugendtreff, eine gut ausgestattete Bücherei und eine kleine Skaterbahn. Zudem ist McDonald’s ein beliebter Treffpunkt für junge Leute. Die Nähe zu Kiel ist für viele ein zusätzliches Highlight. Darüber hinaus setzen wir uns aktiv dafür ein, die Eisenbahnstrecke in Schönberg bis 2025 wieder in Betrieb zu nehmen. Die Planungen für den Bahnhofsvorplatz laufen bereits auf Hochtouren und versprechen eine spannende Zukunftsentwicklung.

Mann mit Wurst

Auf ’ne Wurst mit dem Bürgermeister: Herr Radisch zu Besuch bei der Probsteier Wurstfabrik Pfeifer in Schönkirchen.

Welche Vision haben Sie als Bürgermeister verfolgt?

Mein Ziel war es, im neuen Gewerbegebiet attraktive mittelständische Unternehmen anzusiedeln, die lokale Arbeitsplätze schaffen. Dieses Vorhaben konnte ich erfolgreich realisieren. Zudem haben wir ein umfassendes Ortsentwicklungskonzept erstellt und setzen uns aktiv für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ein.

Hört sich spannend an, besonders für junge Nachwuchskräfte. Welche wirtschaftlichen Möglichkeiten bietet Schönkirchen?

In unserer Gemeinde finden sich vielfältige Unternehmen, darunter Handwerksbetriebe, Montagebauunternehmen, eine Postniederlassung mit 60 Mitarbeitenden, Unternehmen im Kanal- und Tiefbau sowie im Dienstleistungssektor, wie die Regenbogen AG. Insgesamt gibt es im neuen Gewerbegebiet 24 Betriebe, die zusammen etwa 450 Arbeitsplätze bieten und somit einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten.

Vielerorts gestaltet sich die Eingliederung junger Nachwuchskräfte ins Berufsleben eher herausfordernd. Wie erleichtern Sie die Integration junger Nachwuchskräfte ins Berufsleben in Schönkirchen?

In Schönkirchen haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, möglichst vielen jungen Menschen in unserer Gemeinde eine vernünftige Ausbildung vor Ort zu ermöglichen. Dieses Ziel verfolgen wir aus sozialen Gesichtspunkten, aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus.
Vor drei Jahren haben wir die Entscheidung getroffen, einen Berufscoach, Ingmar Jonsson, in unserer Gemeinde anzustellen. Herr Jonsson leistet hervorragende Arbeit, von der sowohl die Schulen als auch die Unternehmen profitieren. Ich arbeite eng mit Herrn Jonsson zusammen und unterstütze ihn dabei, Kontakte zu Unternehmen herzustellen, was dazu beiträgt, dass er erfolgreich Praktika und Ausbildungsplätze vermitteln kann. Dies stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern bietet auch den Jugendlichen attraktive berufliche Perspektiven in ihrer Heimatgemeinde.

Gibt es weitere Programme oder Initiativen, die darauf abzielen, jungen Menschen in Schönkirchen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern?

Besonders erwähnenswert ist die Berufsorientierungsmesse in der Schule im Augustental, die ebenfalls von Herrn Jonsson organisiert wird. Diese Messe erfreut sich einer guten Resonanz und zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie von Anfang an persönliche Beziehungen fördert. Die Unternehmen besuchen die Schulen und stellen sich den Schülern persönlich vor, was diesen die Möglichkeit bietet, bereits zu Beginn persönliche Kontakte zu knüpfen, die den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

TEXT Sophie Blady
FOTO Sebastian Weimar, Sophie Blady