Bunt und gut besucht – die getBIZzy 2022

Bunt und gut besucht – die getBIZzy 2022

Die diesjährige getBIZzy lief unter dem Motto Berufe, Ideen, deine Zukunft”. Wir von ME2BE haben uns auf den Weg nach Dithmarschen gemacht, um dort die große Messe am BBZ zu besuchen. Die IHK Flensburg (Geschäftsstelle Dithmarschen), die Agentur für Arbeit Heide und die Kreishandwerkerschaft Heide hatten ein Großaufgebot an Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen für die Schülerinnen und Schüler der Region organisiert.

Bei strahlendem Sonnenschein beginnt die Messe. Schülerinnen und Schüler strömen in die zahlreichen Klassenzimmer des beruflichen Bildungszentrums. Auch in unserem Raum wird es voll. Unser Werkstudent Ben ist gut vorbereitet und empfängt die Interessierten freundlich:Hey, kann ich euch helfen? Wisst ihr schon, was ihr beruflich machen wollt?”

Die Qual der Wahl? Ausbildung, Studium und Beruf leicht gemacht

Auf unserem Messerundgang verschaffen wir uns einen Überblick über die Vielzahl der anwesenden Firmen und Institutionen sowie die Vielfalt der Angebote. Einen ersten Stopp legen wir einige Klassenzimmer weiter ein. Ein großes Team der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide ist hier vor Ort. Für Pflegefachkräfte spielt die Hygiene eine besonders wichtige Rolle. Zur Veranschaulichung hat die Auszubildende Pflegefachfrau Nicole Krause eine Box mit Schwarzlicht aufgebaut. Schwarzlicht macht Bakterien und Körperflüssigkeiten sichtbar und ,enttarnt’ somit Hände, die nicht ordentlich gewaschen oder desinfiziert wurden.Nach dem Lockdown können wir endlich wieder auf Messen”, erklärt Anika Warszta, die für das Ausbildungsmarketing verantwortlich ist. Wir helfen Schülerinnen und Schülern und allen Interessierten, sich im Ausbildungsgeschehen des Gesundheitswesens zu orientieren.”

Zwei Frauen und ein Mann stehen bei ihrem Stand. Rechts ein Tisch mit medizinischem Equipment.

Anika Warszta, Julian Trender und Nicole Krause vom Team der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide haben Spaß bei ihrer Arbeit.

Von Groß zu Klein

Am Stand der  „Peters Werft GmbH” versuchen wir unser Glück an einem Geschicklichkeitsspiel. Sobald man einen Draht berührt und der dann surrt, ist der Nächste dran. Wir sprechen mit Femke Thiele, die uns darauf aufmerksam macht:Wir haben nicht nur den heißen Draht dabei, sondern auch ein Modell eines Reparaturschiffs. Das Museumsschiff Peking, welches wir aufgearbeitet haben, ist ebenfalls sehr bekannt.” Die Peters Werft GmbH kümmert sich um große Schiffe und bildet deshalb auch in verschiedenen Berufen aus: Industriekaufleute, Konstruktionsmechaniker, Industriemechaniker und Holzmechaniker werden immer gebraucht und lernen Seite an Seite von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ihr Handwerk von der Pike auf.

Ein junger Mann in Latzhose und mit Schutzhelm und eine junge Frau stehen hinter einem Drahtgebilde.

Levy Knaak und Femke Thiele kennen sich mit großen Schiffen aus.

Am Stand des Ausstellers x-fab mems foundry Itzehoe GmbH” erfahren wir, wie winzige Chips hergestellt werden, die wir zum Beispiel für Handys, aber auch Covid-19-Tests benötigen.Wir haben sechs Fertigungsstandorte, davon drei in Deutschland. Es kann also sein, dass wir in Itzehoe etwas bauen, was in die ganze Welt geht. Trotz des Chipmangels wächst der Bedarf an Halbleitern, und deshalb suchen wir stetig mehr Personal”, erfahren wir von einem anwesenden Teammitglied. Mikroelektronik ist also auch in Schleswig-Holstein ein Industriezweig mit Zukunftsperspektiven für junge Menschen!

Fünf Menschen in blauen Shirts stehen bei ihrem Stand.

Kleine Chips – großes Team bei xfab!

Mal richtig anpacken!

Im Untergeschoss des BBZ Dithmarschen entdecken wir viele technische Gerätschaften rund um die Metalltechnik. Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel einen Teelichthalter aus Aluminium mit Hilfe von Maschinen herstellen. Ein Metallstück wird zunächst an einer CNC-Drehmaschine in Form gefräst und dann auf einer konventionellen Drehbank noch geschliffen. Feinwerkmechanikerinnen und -mechaniker lernen also keineswegs nur technisches Fachwissen, sondern beherrschen auch das Programmieren von Maschinen.

Eine rothaarige Frau steht mit dem Rücken zur Kamera vor einer Drehbank.

Online-Redakteurin Patricia braucht eine Schutzbrille, um an der Drehbank arbeiten zu dürfen.

Draußen entdecken wir bei strahlendem Sonnenschein alte Bekannte. Die großen grünen Traktoren der REBO Landmaschinen GmbH” fallen nicht nur auf, sie zeigen auch, womit in der Landwirtschaft heutzutage gearbeitet wird. Bo-Tjark und Kollegin Paula, am Standort Albersdorf eingesetzt, sind begeistert vom Thema Land- und Baumaschinen.Die Mechanik ist körperlich anstrengend, aber wir haben auch so viel Elektrik und Sensorik verbaut, sodass man mit ein wenig Köpfchen im Beruf Mechatroniker auch gut auskommt”, erklärt Paula. Ihrer Erfahrung nach schätzt man Frauen in ihrem Beruf gerade deshalb, weil sie sich häufig für die Elektrik interessieren. Paula fühlt sich unter den Männern in ihrem Berufsfeld dennoch gut aufgehoben: Mein Vater arbeitet als Schlosser und Fahrer, und da bin ich als Kind schon früh in der Erntezeit in Kontakt mit den Maschinen gekommen.” Sie hat zwar eine Fahrerlaubnis für Traktoren, erklärt aber, dass selbst für Gesellen ein Führerschein keine Voraussetzung für den Beruf sei. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind ständig im Einsatz, sodass Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und -mechatroniker ausgezeichnete berufliche Perspektiven besitzen.

Ein Mann sitzt lachend in einem Traktor, eine blonde junge Frau steht neben ihm an der Fahrzeugtür.

Einmal im Traktor sitzen – für Paula ganz alltäglich.

Büro oder Fotostudio?

In einem weiteren Klassenzimmer treffen wir auf die Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG. Julia Vollstedt, Stabsassistenz für Ausbildungsbetreuung, und ihr junges Team stehen interessierten Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort: Wir sind optimistisch, dass wir auch das nächste Mal wieder bei der getBIZzy dabei sind und dass es trotz der Pandemie möglich sein wird, viele junge Menschen zu treffen”, sagt die Ausbildungsbetreuerin. So kommen auch in diesem Jahr viele Jugendliche vorbei, um sich darüber zu informieren, ob vielleicht eine Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann das Richtige für sie wäre. Die Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit bei uns bewerben, aber die Ausbildung startet erst am 1. August 2023”, ergänzt Julia Vollstedt.

Ein vierköpfiges Team in orangefarbenen Shirts steht an einem Messestand.

Julia Vollstedt und ihr Team hofft auf neue Auszubildende.

Doch auch für  Kreative ist etwas auf der getBIZzy geboten. Vor Fotograf Stefan Carstensen steht eine große professionelle Fachkamera, die er von seinem ehemaligen Ausbilder bekam. Er erklärt und demonstriert sein Handwerk den interessierten Schülerinnen und Schülern:In meinen Workshops versuche ich zu vermitteln, dass für den Beruf des Fotografen Ruhe und Konzentration unverzichtbar sind.“ Sein Studio errichtete Carstensen in einem alten Dorfschulhaus in Elpersbüttel. Gerne trifft er sich auch mit seinen Freunden zu Fotoausflügen, bei denen spektakuläre Langzeitbelichtungen entstehen. Es ist wichtig nachzudenken, bevor man inflationär Fotos schießt, die für immer auf dem Handy verschwinden”, rät der Profi Carstensen seinen Zuhörern.

Ein grauhaariger Mann lehnt an ein buntes Bild. Neben ihm eine Fachkamera.

Stefan Carstensen hat das Auge für’s Detail – als Fotograf notwendig.

Zukunftsperspektiven ausloten

Auf einer so großen Messe wie der getBIZzy gibt es zwar viel Neues zu sehen, aber auch an unserem Stand begegnen wir zahlreichen Schülerinnen und Schülern. Werkstudent Ben deutet auf den Computerbildschirm und öffnet die Startseite der Onlineplattform DIGI:BO.  „Auf unserer Webseite geben wir den Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften Informationen und Materialien für eine umfassende und vielseitige Berufsorientierung an die Hand”, erklärt er den Anwesenden. Die Jugendlichen vor ihm schauen genauer hin.Ich würde gerne etwas mit Chemie machen”, fragt ein Schüler. Ben navigiert über unsere regional strukturierte Plattform zu den Ausbildungsberufen.Hier schau mal: Diese persönlichen Voraussetzungen sind empfehlenswert. Und nach der Ausbildung kannst du sogar studieren oder deinen Meister machen”, erläutert Ben und empfiehlt:Auf DIGI:BO findest du unter dem Berufsbild auch Ausbildungsbetriebe vor Ort. Hier in Dithmarschen könntest du als Chemikant zum Beispiel bei Covestro anfangen. Den richtigen Ansprechpartner findest du ebenfalls auf unserer Plattform.” Der Schüler verlässt lächelnd den Stand und scheint zufrieden.

Zwei Schüler und unser Werkstudent am ME2BE Stand.

Ben erklärt den Schülern unsere DIGI:BO-Plattform.

Gern erinnern wir uns auch an die vielen anderen interessanten Gespräche. Mit dabei waren unter den knapp hundert Ausstellern, beispielsweise Unternehmen wieYara Deutschland GmbH”, die  „Friedrich Köster GmbH & Co. KG”,  „TotalEnergies Bitumen Deutschland GmbH” sowie die Fachschule für Hauswirtschaft im ländlichen Raum. Interessanterweise wurde jene Fachschule von dem Konzept der Reifensteiner Schulen inspiriert, die auf Ida von Kortzfleischs Impuls Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts überall im deutschen Kaiserreich entstanden und hundert Jahre lang eine wichtige Rolle in der Berufsbildung spielten.

Wenn es also wieder heißt: Wir fahren nach Dithmarschen auf die getBIZzy, sind wir gerne dabei! Vielen Dank an alle Beteiligten für die spannende Messe und die anregenden Gespräche!

Euer ME2BE-Messeteam

TEXT UND FOTOS Patricia Rohde

Mehr zur Stadt Heide in unserem HIERGEBLIEBEN-Magazin und auf ME2BE.