Knut Pommerenke ist Leiter für Ausbildung und Training bei der Covestro Deutschland AG
Tätigkeit: Leiter „Ausbildung und Training“ bei der Covestro Deutschland AG
Traumberuf: Koch
Schule: Realschule St. Michaelisdonn
Lieblingsfach: Chemie
Ausbildung: Chemielaborant
Das finde ich gut: Mut und Entschlossenheit
Das finde ich doof: Nicht zu seinem Wort stehen
Lieblingsorte: Brunsbüttel und Köln
Hobbys: Reisen, Industriegeschichte, Fotografieren, Snapshot, Pferde
Ziele: Photoshop und Gitarrenunterricht
Stell dir vor, du bist Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ und erhältst eine knifflige Frage zum Thema Ausbildung. Was machst du? Ganz einfach: Du nimmst den Telefonjoker und rufst Knut Pommerenke an. Der weiß es garantiert! Als Abteilungsleiter „Ausbildung und Training“ bei der Bayer AG und beim Nachfolger Covestro ist er seit 1981 für die Nachwuchssicherung verantwortlich und hat seitdem rund 1.000 Auszubildende eingestellt und betreut. ME2BE hat ihn in seinem Büro in Brunsbüttel getroffen. 10 Fragen an Knut Pommerenke.
Herr Pommerenke, als Ausbildungsleiter bei Covestro kümmern Sie sich um täglich um Ausbildung und Azubis. Wie sind Sie selbst zu Ihrem Beruf gekommen?
Ich habe nach der Schule eine dreijährige Lehre zum Chemielaboranten bei SASOL absolviert und war anschließend bei der Bundeswehr. Nach meiner Dienstzeit war ich in verschiedenen Chemiefirmen als Laborant und Laborleiter angestellt, ehe ich 1981 bei der Schelde Chemie anfing und 1986 in die Ausbildungsabteilung der Bayer AG gewechselt bin. Seitdem bin ich in verschiedenen Positionen für die Aus- und Fortbildung von Azubis und Mitarbeitern verantwortlich gewesen, heute bei der Covestro AG.
Wo sind Sie zur Schule gegangen und wie haben Sie Ihre Schulzeit in Erinnerung?
Ich war auf der Realschule St. Michaelisdonn und habe dort den Realschulabschluss gemacht. Mein Lieblingsfach war Chemie. Physik fand ich erst auf Meisterschule spannend.
Was war ihr Traumberuf als Schüler?
Koch.
Gab es Schlüsselmomente in Ihrer Karriere?
Ja, die gab es. Meine Lehre war vielseitig und spannend und ich hatte einen strengen, aber guten Ausbilder, der mich gefordert hat. Das hat mir gut getan. Bei der Bundeswehr habe ich mich von einem schüchternen zu einem gut ausgebildeten, gut trainierten Jungen entwickelt, der weiß, wie man Vorträge hält und Gruppen unterrichtet. Ein schöner Moment war, als ich 2002 die Leitung der Ausbildungsabteilung bei Bayer übernommen habe.
Sie blicken auf eine langjährige Berufserfahrung zurück. Was zeichnet für Sie eine gute Ausbildung aus?
Zu einer hohen Ausbildungsqualität gehören viele Bausteine… angefangen bei der Ausstattung und den Ausbildungsbedingungen bis hin zu hauptamtlichen Ausbildern. Wichtig ist nicht nur, die Neugier bei Azubis zu wecken, sondern diese auch zu erhalten. Neugier ist ein hervorragendes Mittel zur Motivation. Und mir ist wichtig, Werte, wie Respekt, Ehrlichkeit, Sorgfalt und Freundlichkeit zu vermitteln.
Warum ist Ihnen Freundlichkeit so wichtig?
Wenn Ihre Kollegen Ihnen jeden Tag mufflig entgegentreten, werden Sie schnell Ihre Motivation verlieren und auf Dauer keine guten Arbeitsergebnisse erzielen. Wer Ihnen freundlich begegnet … mit dem arbeiten Sie gern zusammen. So einfach ist das!
Haben Sie ein Motivationsbeispiel aus der Praxis?
Ich hab mal eine Gruppe von Auszubildenden täglich eine Viertelstunde vor Feierabend versammelt und ein Wissensquiz veranstaltet. Da ging es um Alltagsfragen und Nachrichtenmeldungen. Auf diesem Weg konnte ich ihnen zeigen, dass es hilfreich ist, über Dinge Bescheid zu wissen, neugierig zu bleiben und auch mal Zeitung zu lesen. Es muss nicht jeder ein Denker sein, aber die Denkschwingungen müssen in Bewegung bleiben.
Welche chemischen Produkte gefallen Ihnen gut?
Alle, die auf die Zukunft ausgerichtet sind und helfen, Energie zu sparen. Zum Beispiel MDI-Platten von Covestro.
Im März 2017 treten Sie in den Ruhestand. Wie blicken Sie auf Ihre Karriere zurück?
Im Moment freue ich freue mich noch auf jeden Arbeitstag. Aber wenn es so weit sein wird, werde ich Covestro immer als sehr gute Firma in Erinnerung behalten. Ich habe hier immer einen superguten Arbeitgeber gehabt und gute Werksleiter und Vorgesetzte erlebt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier keine Nummern, sondern Menschen.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich hab ganz viele Hobbies, denen ich mich bald widmen möchte. Ich interessiere mich für Industriegeschichte und werde Industriedenkmäler besichtigen. Außerdem fotografiere ich leidenschaftlich gern mit meiner Lumix und bin ein Snapshoter! Für die Bildbearbeitung möchte ich mir noch Photoshop-Kenntnisse aneignen. Und wenn dann noch Zeit übrig bleibt, möchte ich gern lernen, Gitarre zu spielen!
Du willst mehr über Covestro erfahren? Wir berichten über die Ausbildung zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel.
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Michael Ruff