Jubiläum in Handewitt –  eine top organisierte Messe

Jubiläum in Handewitt – eine top organisierte Messe

Zehn Jahre in Folge findet sie schon statt: die Berufsmesse der Siegfried-Lenz-Schule in Handewitt. Trotz Pandemie gab es keine Unterbrechungen, und so sind wir von ME2BE auch am 13. September 2022 wieder mit dabei gewesen, als es hieß: Azubis werben Azubis. Zum allerersten Mal haben wir auch das JOB-Lenz-Magazin begleitend zur Messe erstellt und den zahlreichen Ausstellern überreichen können.

Es ist früh, aber alle sind guter Dinge. Das Wetter spielt mit und so haben wir schnell unseren Stand in einer der großen Sporthallen der Schule aufgebaut. Bald darauf werden wir auch offiziell begrüßt: Thilo Jagow, Koordinator für die Klassen 9 und 10 sowie die Berufliche Orientierung, stimmt alle Aussteller auf die Jubiläumsmesse ein. Schulleiterin Sabine Rothberg dankt ihm für sein außerordentliches Engagement auch in diesem Jahr: „ Ich kann mich jedes Jahr auf ihn verlassen.” Auch Thomas Rasmussen, Bürgermeister der Gemeinde Handewitt, lässt es sich nicht nehmen, beste Grüße der Gemeinde zu übermitteln: „Wir wissen, dass es für die Vertreter von Handel, Handwerk, Pflege, aber auch für alle anderen schwierig ist, an die richtigen Auszubildenden zu kommen. Es ist aber mindestens genauso schwierig, für die Schülerinnen und Schülern den richtigen Ausbildungsberuf zu finden.” Er lobt die Reichhaltigkeit der Region und die Bereitschaft aller Beteiligten. Auch unser Geschäftsführer, Axel von Kortzfleisch, wurde ans Mikrophon gebeten: „Ich hoffe, unser Messemagazin trägt nachhaltig dazu bei, dass die Unternehmen den Jugendlichen im Kopf bleiben. Viel Spaß allen Beteiligten und den Schülerinnen und Schülern wünsche ich gute Gespräche.”

Eine Frau überreicht einem Herren einen Präsentkorb. Zwei Herren stehen lachend rechts daneben.

Sabine Rothberg dankt Thilo Jagow (links). Auch Bürgermeister Thomas Rasmussen (2. v. r.) und ME2BE Geschäftsführer Axel von Kortzfleisch begrüßten die Ausstellerinnen und Aussteller.

Und dann ist der imaginäre Startschuss gefallen, und die Besucherinnen und Besucher aus verschiedenen Klassenstufen strömen in die Hallen. Hierfür hat Thilo Jagow ein genaues Konzept entwickelt, so dass die Messe nicht nur vor- und nachbereitet wird, sondern auch vor Ort reibungslos abläuft: Kein Stau vor den einzelnen Ständen, keine auf dem Weg dahin! Bereits im Vorfeld haben sich die Jugendlichen für feste Gesprächspartner entschieden, dennoch bleibt genügend Zeit, auch spontan einen freien Stand anzusteuern.

Auch am ME2BE-Stand finden sich erste Interessenten ein. Ben, unser Werkstudent, zeigt ihnen unser digitales Berufsorientierungsangebot und erklärt, wie sie die DIGI:BO-Onlineplattform nutzen können, auf der sie Ausbildungsberufe, duale Studiengänge, regionale Unternehmen, aber auch unseren Ratgeber finden. Die DIGI:BO-Online-Plattform, auf der nicht nur fast alle Ausbildungsberufe, zahlreiche Studiengänge und regionale Unternehmen, sondern auch informative Ratgeberseiten zu finden sind, besitzt landesweit Modellcharakter. Und diesen Mehrwert erkennen auch die Schülerinnen und Schüler. „Kannst du mir zeigen, was ein Informatiker so macht?”, fragt ein Schüler unseren Werkstudenten. Ben navigiert über unsere Webseite und deutet auf den aufgestellten Bildschirm: „Hier findest du zum Beispiel, welche persönlichen Voraussetzungen du mitbringen müsstest. Ich studiere an der HS Flensburg, aber du könntest auch eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beginnen”, erläutert Ben. Die Hochschule Flensburg lädt übrigens im September zur Veranstaltung „Flensburg digitalisiert“ ein.

Ein Student hinter einem Tresen bedient einen PC. Vor ihm steht eine Gruppe junge Frauen.

Werkstudent Ben zeigt unsere DIGO:BO-Onlineplattform.

Wir lassen Ben und die Traube von interessierten Jugendlichen zurück und mischen uns ebenfalls unter die Messebesuchenden. Unser Stand befindet sich in der sogenannten Wikingerhalle, in der auch viele andere spannende Unternehmen vertreten sind, so zum Beispiel die REBO Landmaschinen GmbH. Dort werden wir in die Feinheiten der Digitalisierung im Bereich Land- und Bauwirtschaft eingeführt. Die Auszubildenen haben ein Autopilot-Modell mitgebracht, welches auf einen Trecker montiert und programmiert werden kann. Das Fahrzeug fährt dann nicht nur eigenständig, sondern auch in perfekt gerader Linie in einem vorgegebenen Arbeitsfeld. Das spart nicht nur Treibstoff, sondern ermöglicht auch ein effizienteres Arbeiten. Bei Mäharbeiten reagiert es via Infrarot zum Beispiel auf Rehkitze, sodass die Maschine automatisch anhält. Roboter in der Landwirtschaft gibt es mittlerweile viele. Auf Nachfrage, wie sich die verschiedenen Trecker in der Nutzung unterscheiden, werden wir aufgeklärt: „Für alle Trecker gilt der T-Führerschein. Die unterschiedlichen Funktionsweisen lernt man dann, wenn man sie braucht. Bauern brauchen zum Beispiel einen Teleskoplader, um ihre Biogasanlagen zu befüllen.” Und zum Thema Landwirtschaftspraktikum in Irland haben wir hier berichtet.

Zwei junge Männer in grünen Latzhosen vertreten ihr Unternehmen an einem Stand.

J. Paulsen und R. Maart von Rebo kennen sich mit Traktoren aus.

Neben unserem Stand, bei der Flensburger Brauerei, riecht es ausgesprochen interessant. Nein, die Schülerinnen und Schüler bekommen hier kein Bier ausgeschenkt! Man kann allerdings am Hopfen schnuppern und auch das vermelzte, süßlich schmeckende Gerstengetreide probieren. Brauer und Mälzer (m/w/d) ist ein in Deutschland staatlich anerkannter Ausbildungsberuf und findet bei vielen Schülerinnen und Schülern Beachtung. „Nicht jede Brauerei bildet allerdings aus. Die Azubis müssen dann häufig in anderen Brauereien Praktika absolvieren, weil nicht jede Brauerei alle Herstellungsprozesse anbieten kann”, erklärt uns das junge Team. Obwohl die allermeisten sich für den Beruf Brauer und Mälzer interessieren, wird vereinzelt auch nach dem Beruf Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d) gefragt. Das Bierbrauen ist eine Sache, die andere wäre die Möglichkeit eines dualen Studiums der Betriebswirtschaftslehre; ebenfalls bei der Flensburger Brauerei. Die Bierbrauerei ist übrigens einer der ältesten handwerklichen Berufe der Welt.

Zwei junge Frauen lehnen an einen Tisch vor ihrem Stand.

Wie schmeckt eigentlich vermelzte Gerste? Viele Schülerinnen und Schüler interessieren sich für die Getränkeherstellung bei Flensburger.

Wir umrunden die Halle und Handwerksbetriebe. Mathis Petersen von Anthon GmbH begrüßt uns sehr freundlich. Dieses Jahr sei es hier in Handewitt noch besser als in den Vorjahren. Er selbst absolviert ein duales Studium als Industriemechaniker in Verbindung mit Bachelor of Engineering Maschinenbau an der FH Flensburg. Gleich zu Beginn werden wir durch eine Aussage von Mathis irritiert: „Mein Bewerbungsgespräch dauerte dreieinhalb Stunden!” Das hatte aber einen besonderen Grund: „Wir haben in der Schule zwar gelernt, wie ein klassisches Bewerbungsgespräch funktioniert, aber bei mir war es ganz anders, nämlich total locker. Ich wurde nicht ausgefragt, sondern es war ein ganz offenes Gespräch, bei dem wir uns gegenseitig kennengelernt haben. Nebenbei wurde mir auch das Unternehmen gezeigt. So sollte es doch eigentlich immer sein!” Und diese Offenheit ist auch das, was Mathis an seinem Arbeitgeber Anthon so schätzt. Egal ob Industriemechaniker oder Industriekaufmann, jeder ist Teil eines familiären Teams. „Bei uns herrscht eine sehr gute Kommunikation zwischen allen Abteilungen. Alle geben für die Firma ihr Bestes“, so Mathis Petersen.

Immer wieder kommen Schülerinnen und Schüler an den Stand der Anthon GmbH. Eine Elftklässlerin hat genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft: „Ich will Architektur studieren”, sagte sie. „Aber der Matheanteil des Studienplans macht mir Sorgen.” Mathis Petersen gibt selbst zu, er hätte in der achten oder neunten Klasse noch nicht genau gewusst, welchen beruflichen Weg er einschlagen möchte erst eine Ausbildung oder gleich ein Studium? Oder doch umgekehrt? Beides ist möglich! Mathis fährt fort: „Wir haben praktisch immer einen Fachkräftemangel. Aber dieses Jahr konnten wir allein bei den Industriemechanikern vier neue Azubis einstellen. Die besten bleiben bei uns, also eine Übernahme ist fast garantiert.” Was Bildungsministerin Karin Prien zum Thema Fachkräftemangel sagt, haben wir hier festgehalten.

Zwei junge Männer in schwarzen T-Shirts präsentieren ihren Stand.

Unternehmen Anthon setzt auf ein gutes Betriebsklima.

Ein paar Meter weiter treffen wir auf ein junges Team. Paul Kulmus und sein Kollege Jonas Jensen vertreten die M. JÜRGENSEN GmbH & Co KG. In diesem Unternehmen werden Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss für Motoren hergestellt. Einige Modelle liegen auch bereit, um begutachtet zu werden. Allein das Anheben bereitet Probleme, da die Teile sehr schwer sind! „Viele Schülerinnen und Schüler haben keinen Bezug zu dem, was wir machen”, berichtet Paul Kulmus. Oftmals müsse er den Unternehmensfilm zeigen, um die Jugendlichen begeistern zu können. „Wir hatten hier einige Schülergruppen, die uns zwar nicht kannten, aber zumindest Einzelne, die doch mehr erfahren wollten.” Und nun gibt es vielleicht schon den nächsten angehenden Zerspanungsmechaniker oder Elektroniker für Betriebstechnik!

Zwei junge Männer in weißem T-Shirt stehen bei einem Laptop und Metallteilen.

(v. l.) Jonas Jensen und Paul Kulmus stehen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.

Halbzeit! Nicht beim Handball hier in Handewitt, sondern auf der Berufsmesse. Wir gehen in die zweite Sporthalle. Auch hier ist einiges los! Der Mittelpunkt ist ganz eindeutig der kleine Roboter Fuely. Das Unternehmen team hat aber nicht nur seinen kleinen Helfer mitgebracht, sondern auch Studentin Janne und Azubi Laurine. „Das Miteinander bei uns ist total entspannt. Wir haben flache Hierarchien. Die Übernahmechance ist ebenfalls vielversprechend”, berichtet Janne über ihren Arbeitgeber. Gut findet sie auch, dass alle Auszubildende und Studierende das gleiche Gehalt bekommen. Janne hat gerade ihr duales Studium in Flensburg begonnen. Sie erhält dann später ihren BWL Bachelor of Arts und außerdem die Ausbildungsbezeichnung Kauffrau für Groß- und Außenhandel. Schon vor dem Studium kannte sie ihren Arbeitgeber. Im Rahmen eines Praktikums lernte sie Anfang des Jahres das Unternehmen, aber auch Fuely kennen und lieben. „Fuely durfte ich in Vorbereitung für die Messe sogar mit nach Hause nehmen, aber er ist relativ pflegeintensiv”, schmunzelt Janne. „Schon im Praktikum habe ich das Projekt Robotik übernommen. Dass ich so viel Verantwortung hatte, war wirklich toll.” Sie betreut aber nicht nur Fuely, sondern auch den Serviceroboter von der team Tankstelle Flensburg Peelwatt. Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, sind wir immer mit dabei!

Zwei blonde junge Frauen hocken neben einem Roboter, dessen Gesicht aus einem Bildschirm erscheint.

(v. l.) Janne, Fuely und Laurine sind ein Team!

Noch mehr Frauenpower lernen wir bei der Witte GmbH kennen. Karina hat einen ähnlichen Karriereweg eingeschlagen wie Janne von team. Die Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement in der Fachrichtung Großhandel war zunächst in einem Minijob bei Witte tätig, bevor sie sich für diese Ausbildung entschied. „Eigentlich wollte ich immer Krankenschwester werden, aber dann habe ich beim Jobben herausgefunden, dass mir diese Richtung sehr liegt”, erzählt Karina. „Dutz-Kultur ist bei uns ganz wichtig. Und so ist Witte für mich eigentlich wie eine zweite Familie.” Auch ihre Kollegin Olivia Kaldarii-Andresen, Lager- und Logistikleitung, ist ihrem Arbeitgeber sehr verbunden: „Unser Betriebsklima überzeugt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sofort. Wir sind alle sehr bodenständig.” Ihr liegt es am Herzen, die Jugendlichen nicht einfach zu überzeugen. Die Schülerinnen und Schüler müssten sich selbst ein Bild machen können. „Ich biete den Interessierten gerne Praktika an, weil man nur so die Hintergründe der Berufe kennenlernt und Arbeitserfahrung sammelt. Die meisten Azubis haben als Praktikanten bei uns gestartet“, so Kaldarii-Andresen. Das Thema Praktikum ist uns wichtig, aber auch Barbara Sommer von Praktikum Westküste setzt sich dafür ein.

Zwei Frauen in weißen T-Shirts lachen einen Schüler an.

Das Team von Witte freut sich auf neue Auszubildende.

Ebenfalls überzeugt hat uns Jasmin Döring von Bilfinger SE. In dem vermeintlichen Männerberuf Elektroniker hat sie ihre Berufung gefunden. „Ich bin erst auf der Berufsfachschule auf den Bereich Elektrotechnik aufmerksam geworden, habe mich vorher aber auch schon für IT interessiert.” Sie lacht über das Klischee, es gebe reine Männerberufe. „Frauen haben oftmals mehr Geduld als Männer. Wir denken häufig nochmal um die Ecke”, sagt Jasmin selbstbewusst. Und auch in ihrem Freundeskreis gibt es viele junge Frauen, die ihren Beruf im Bereich Technik lieben. Mehr Girl-Power in technischen Berufen findet ihr hier!

Eine Gruppe Schüler sitzt um einen Stand herum.

Die potentiellen Azubis interessieren sich für Industrieanlagen.

Bunte Buchrücken locken uns zu einem Stand, der ansonsten knallgrün daherkommt. CPI Print ist Deutschlands führende Buchdruckerei. Auch hier ist unsere Bilanz durchweg positiv. Die Schülerinnen und Schüler wirken ernsthaft interessiert, und auch die Lautstärke in der Halle behindert die Gespräche nicht. „Das Angebot für die Jugendlichen ist riesig. Die Berufe Buchbinder und Drucker gibt es hier nur bei uns!”, erfahren wir am Stand.

Drei Mitarbeiter:Innen in grünen T-Shirts präsentieren Bücher.

Das Team von CPI weiß: sie sind Deutschlands führende Buchdruckgruppe.

Nicole Diercks vom Schröder Bauzentrum und Jan Hellmann von der Frieling-Gruppe treten zusammen vor die Azubis in spe. Jan Hellmann ist ein Trainee und zu Besuch hier oben im Norden, um sich als nachfolgender Gesellschafter die Schröder Gruppe anzusehen. Gemeinsam vertreten sie auf dieser Messe das Unternehmen C.G. Christiansen GmbH + Co. Ein kombiniertes Logo ist in Arbeit, damit der Zusammenschluss auch verständlicher bei den Kundinnen und Kunden wird. Ausbildungsleiterin Nicole Diercks erzählt uns fröhlich: „Unsere Gespräche waren toll! Wir haben vier Bewerber für ein Praktikum gefunden. Aber viele sind auch ganz spontan gekommen, um einfach zu fragen, was sie bei uns erwarten könnte.” Das Thema Ausbildung ist ihr besonders wichtig, denn hier entscheiden sich junge Menschen für einen wichtigen Schritt in ihre Zukunft. „Bei uns können die neuen Azubis eigene Ideen einbringen oder auch flexibel ihren beruflichen Werdegang gestalten.” So erzählt man uns zum Beispiel von einem Azubi, der ursprünglich eine kaufmännische Ausbildung im Schröder Bauzentrum begonnen hatte, nur um schließlich zu merken, dass in ihm doch andere Stärken schlummern. „Er war bei unseren Fliesenlegern mit im Außendienst dabei und total begeistert. Nun ist er bei uns Fliesenlegermeister.” So eine Erfolgsgeschichte bewegt uns natürlich auch! Auch bei C. G. Christiansen ist die Stimmung gut. Viele Azubi-Events stehen an!

Eine blonde Frau und ein Mann in einem schwarzen Hemd lächeln in die Kamera.

Nicole Diercks und Jan Hellmann sind zum ersten Mal auf der Messe in Handewitt.

Und es wäre noch so manches von dieser Messe zu berichten, denn mit dabei waren natürlich noch viele weitere Aussteller: u. a. auch die Handwerkskammer Flensburg, Citti, Diako Pflegenetz oder auch DMK Deutsches Milchkontor. Und das alles hier in Handewitt! Übrigens haben wir auch schon mit dem ehemaligen Handballspieler Torge Johannsen gesprochen, der beim SG Flensburg-Handewitt aktiv war.

Eine Art Schaufesterpuppe mit Magensonde sitzt in einem Rollstuhl.

Puppe Kim hilft Pflege-Azubis den Umgang mit alten und kranken Menschen zu üben.

Zum Abschluss treffen wir den Messekoordinator Thilo Jagow. Auch er zieht eine durchweg positive Bilanz der Jubiläumsveranstaltung: „Wir bereiten im Unterricht Konzepte vor, um die Schülerinnen und Schüler auf den richtigen Weg zu bringen. Sie sollen sich selbst beruflich orientieren wollen, aber wir helfen ihnen auch, sich auf die Gespräche mit den Unternehmen vorzubereiten.” Einige Schülerinnen und Schüler seien interessiert, bräuchten aber Unterstützung, sich mit verschiedenen Ausbildungsberufen und den dazugehörigen Unternehmen auseinanderzusetzen. So hätten sich viele erst im Zuge der Messe zum ersten Mal überhaupt mit Themen wie dem Pflegeberuf oder der Handwerkslehre beschäftigt. Jagow sieht die Probleme der jungen Generation: „Viele schieben berufliche Orientierung auf die lange Bank, aber wir als Gemeinschaftsschule sind glücklicherweise in einer guten Position, sinnvoll unterstützen zu können.” Nicht zuletzt sei deswegen der BO-Unterricht auch so wichtig für die Zukunft der Jugendlichen. Denn der Übergang von Schule, Studium und Beruf ist nicht nur eine Arbeitsweltorientierung, sondern immer auch eine Lebensorientierung. Wir von ME2Be nehmen die pädagogisch-didaktischen Dimensionen der Berufsorientierung ernst. Wichtig finden wir vor allem auch das Thema Urteilsbildung. Denn letztendlich müssen Schülerinnen und Schüler die Informationen der Print- und Onlinemedien so reflektieren, dass sie selbstbestimmt entscheiden können, wohin ihre persönliche berufliche Reise gehen soll.

Für die anwesenden Jugendlichen der Siegfried-Lenz-Schule rückte dieses Ziel an diesem Tag ein wenig näher. Ungefähr 600 Schülerinnen und Schüler waren mit dabei; darunter sechs Jahrgangsstufen – bzw. acht mit den Abschlussklassen von der GGS Schafflund. Sie alle konnten unter den fast 50 Ausstellern einen beruflichen Anstoß finden. Und wenn nicht? Dann wird es auch im nächsten Jahr wieder eine Berufsmesse in Handewitt geben. Und ansonsten hilft auch ein Besuch auf digibo.school.

Euer ME2BE-Messeteam

TEXT Patricia Rohde

FOTOS Patricia Rohde