Bits und Bytes für Medien, Robotik, Medizin: Informatik-Studiengänge an der Universität zu Lübeck bieten die ganze Vielfalt – gegen alle Klischees
Wer im Job etwas mit Menschen oder Medien machen möchte, sollte sich die Informatik- Studiengänge der Universität zu Lübeck näher ansehen. Klingt seltsam, aber: Die Bandbreite reicht von der Medizinischen Informatik über Robotik bis zur Medien- oder Bioinformatik. Dabei geht es natürlich um Software und Hardware – aber die wird für immer für Menschen gemacht. In medizinischen Geräten hilft Software, dass Menschen gesund werden. Oder sie kümmert sich um die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine
Deshalb ist Informatik viel näher am Leben dran, als viele Oberstufenschülerinnen und -schüler denken. Da wären etwa die Sozialen Netzwerke, die fast jeder selber gerne nutzt. Wohin wird die Reise mit Facebook und Co. gehen? Wie wird das Internet künftig unser reales Leben ändern? Wie sieht die Zukunft von Wikipedia oder anderen innovativen Web-Projekten aus? All dies sind Fragen, an denen in der Informatik geforscht wird. Kreative Informatiker arbeiten dabei wie Architekten: Ihre Software wird für Anwender programmiert, also für Menschen, mit deren Wünschen und Bedürfnissen sie sich auseinandersetzen müssen. Ihre Entwürfe werden in Diskussionen überarbeitet und angepasst, bei der Einführung von Software werden die Anwender geschult. Baumeister für Bits und Bytes müssen also kommunizieren und das neu Geschaffene intelligent anpassen können. Nicht zufällig spricht man in der Informatik von „Softwarearchitekturen“. „Informatikerinnen und Informatiker müssen in ihrem Beruf später viel kommunizieren“, sagt Prof. Tantau, Studiendekan der MINT-Fächer. „Unsere Absolventinnen und Absolventen müssen später Informatik-Systeme für Menschen aus allen Lebensbereichen planen können, wozu sie auch viel mit diesen Menschen diskutieren werden.“ Egal ob Smartphone, bildgestützte OP-Planung oder Roboter in der Auto-Fabrik: Der Computer ist heute in fast allen Lebens- und Arbeitsbereichen eine Selbstverständlichkeit. Die Informationsgesellschaft braucht deshalb gut ausgebildete Informatikerinnen und Informatiker. Denn sie sichern künftig den Fortschritt und Wohlstand in Deutschland. Kaum ein anderes Fach bietet vergleichbar gute Berufsaussichten: 90 Prozent der Lübecker Absolventinnen und Absolventen haben drei Monate nach dem Examen einen Job in der Tasche! Sie werden auf dem Arbeitsmarkt gesucht – beispielsweise in den Berufsfeldern:
– Software- und Hardware-Entwickler
– Interface-Designer
– System-Administratoren oder IT-Analysten
– Software-Ingenieure oder -Architekten
– IT-Berater
– Wissenschaftliche Mitarbeiter an Hochschulen
Das Bachelor-Studium selbst bietet vorher eine breite Basis und starke Anwendungen. Denn die Inhalte können die Studierenden ab dem ersten Semester praxisorientiert fachübergreifend umsetzen:
– Bioinformatik: Informatikmethoden werden auf biologische, insbesondere genetische Daten angewendet
– IT-Sicherheit und Zuverlässigkeit: Methoden, damit Computer und Kommunikationsnetze korrekt arbeiten und gegen Angriffe geschützt werden
– Medieninformatik: Verknüpft Informatik, Psychologie, Pädagogik, Kognitionswissenschaften, Arbeitswissenschaften, Soziologie und Design
– Robotik und Automation: Schnittstelle von Ingenieurwissenschaften, Informatik und Künstlicher Intelligenz, um z.B. medizinische Roboter zu bauen
– Software Systems Engineering (Masterstudium): Modellierung und Implementierung großer komplexer Softwaresysteme
„Der starke und breite Anwendungsbezug ab dem ersten Semester ist unter den universitären Informatik-Studiengängen in dieser Form in Deutschland einmalig“ betont Prof. Tantau.
Medizinische Informatik: „Im Fokus das Leben“
Der neue Bachelor-Studiengang Medizinische Informatik an der Universität zu Lübeck ist für den Menschen „gemacht“. In der Hansestadt wird Life Science ohnehin groß geschrieben mit Fächern wie Medizin, Biomedical Engineering, Infection Biology oder Psychologie. In dieses Umfeld passt die Medizinische Informatik perfekt hinein. Dabei geht es zum Beispiel darum, medizinische Bilder auszuwerten oder 3D-Darstellungen von Organen und Tumoren zu erzeugen. Spezialsoftware unterstützt die computergestützte Diagnostik und bildgestützte Operationsplanung. Das Training von Operationen in Virtual-Reality-Simulatoren wird möglich, ebenso der Aufbau und das Management medizinischer Datenbanken in Krankenhaus-Informationssystemen – alles in allem also ein weites Feld mit interessanten Berufsfeldern.
Fachleute sehen ein enormes Potenzial – mit besten Berufsaussichten nach dem Studium. So ist dieses Bachelor-Studium perfekt für Abiturientinnen und Abiturienten, die Spaß an beiden Aufgabenfeldern Medizin und Informatik haben und die dazu beitragen möchten, die medizinische Versorgung und Patientenbehandlung zu verbessern. Die moderne Medizin ist schon heute auf den konsequenten Einsatz hochmoderner Informationstechnologien angewiesen. „In Zukunft wird die IT-Unterstützung in der Medizin und damit die Medizinische Informatik angesichts der großen technischen Fortschritte noch wichtiger“, glaubt auch Professor Heinz Handels, Studiengangsleiter der Medizinischen Informatik. Dabei kann die Uni Lübeck mit besonderen Qualitäten punkten: Die neuen Studiengänge Medizinische Informatik (Bachelor und Master) sind mit der angebotenen thematischen Breite und Tiefe deutschlandweit einmalig. Trotz der thematischen Vielfalt können die Studierenden das gesamte Studium auf einem zentralen Campus absolvieren. Kleine Übungsgruppen und der direkte Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten bieten den jungen Leuten optimale Voraussetzungen für ein anregendes Studium in persönlicher Atmosphäre. Die seit langem renommierten Fächer Informatik und Medizin in Lübeck belegen außerdem regelmäßig Spitzenplätze im bundesweiten CHE-Ranking. Damit bekommen Studierende die besten Voraussetzungen für eine exzellente Ausbildung als künftige Spezialisten der Medizininformatik. Denn das Fach erfüllt das gelebte Motto der Lübecker Uni: „Im Focus das Leben“.
Studienberatung Informatik
Dr. Annette Stümpel
Tel. 0451 500 5565
E-Mail: studium@informatik.uni-luebeck.de
Studienberatung Medizinische Informatik
Dr. Jan-Hinrich Wrage
Tel. 0451 – 500-5605
E-Mail: wrage@imi.uni-luebeck.de
www.uni-luebeck.de/studium.html
Steckbrief: Die beiden sechssemestrigen Bachelor-Studiengänge Informatik und Medizinische Informatik sind nicht zulassungsbeschränkt. Die Einschreibung ist bis zum 15. September online möglich. Es werden keine Studiengebühren erhoben.
TEXT Joachim Welding
FOTO Universität zu Lübeck