Gut besuchte Messe an der Ferdinand-Tönnies-Schule in Husum

Gut besuchte Messe an der Ferdinand-Tönnies-Schule in Husum

Am 26.11.2022 stellten sich wieder zahlreiche Unternehmen aus der Region an der Ferdinand-Tönnies-Schule (FTS) in Husum vor. An den Ständen der ungefähr 30 Aussteller erfuhren die Schülerinnen und Schüler, in welchem Bereich die Unternehmen tätig sind und welche Ausbildungsmöglichkeiten angeboten werden. Die Aussteller waren gut vorbereitet, den Jugendlichen ihre Möglichkeiten zu präsentieren. Als Vorbereitung für einen gelungenen Messerundgang und als Nachbereitung für den Unterricht und zuhause haben wir von ME2BE auch in diesem Jahr das ,Mein FTS-BO-Book-Magazin’ erstellt und auf der Messe verteilt. Wie jedes Jahr konnten wir darin Stimmen und Stimmungen an der Schule eingefangen, aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler und selbst den Landrat des Kreises Nordfriesland, Florian Lorenzen, nach Werdegängen und Zukunftsträumen befragen.

Berufsorientierung vor Ort

Der theoretische Berufsorientierungsunterricht wurde für einen Tag zur Praxis. Wir waren dabei, als die anwesenden Schülerinnen und Schüler ihre Möglichkeiten ausgelotet und neue Berufswünsche erkundet haben. In unserem Messerückblick zeigen wir einen Einblick in interessante Gespräche, motivierte Jugendliche und zukunftsorientierte Unternehmen der Region.

In einem Klassenzimmer hat die Pflegeschule Uhlebüll ihren Messestand aufgebaut. Die gemeinnützige Stiftung Uhlebüll vereint drei Pflege- und Betreuungseinrichtungen und drei Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Die Gründung der Pflegeschule Uhlebüll 2019 bietet jungen Menschen aus Niebüll und Umgebung die Möglichkeit, ihre Ausbildung direkt vor Ort zu absolvieren und der Region Nordfriesland als Arbeitskraft erhalten zu bleiben. Caroline Noreen Wunderlich, die zum einen als Systemischer Lerncoach, zum anderen als Schulleitung agiert, ist ebenfalls vor Ort. Zusammen mit ihrer Kollegin Nicola Huth lassen sie die Schülerinnen und Schüler bei Mitmach-Aktionen erfahren, wie es ist, alt zu sein und gepflegt werden zu müssen. Der Achtklässlerin Sharon lässt sich bereitwillig Gewichte an den Körper anlegen, Kopfhörer und eine Brille aufsetzen, die die Sinne einschränken. „Ich bin seit 40 Jahren in dem Beruf. Ich habe früher als sogenanntes Sonntagsmädchen angefangen und dabei schnell gemerkt, dass mir der Pflegeberuf viel Freude bereiten würde und es auch jetzt noch tut”, ermutigt sie Nicola Huth. Kurz darauf laufen Frau Huth und Sharin mit einem Gehwagen durch den Schulflur. Nachdem sie ihre Montur wieder abgelegt hat, sagt Sharon: „Ich könnte mir ein Praktikum in der Pflege gut vorstellen.”

Eine Schülerin benutzt einen Gehwagen.

Die Schülerinnen und Schüler verstehen, was es bedeutet, alt und körperlich eingeschränkt zu sein. Wäre ein Beruf im Pflege-Bereich das Richtige?

Auch die Azubis der REBO Landmaschinen GmbH haben in ihrem Klassenzimmer etwas zum Anfassen dabei: ein Autopilot-Modell, das auf einen Trecker montiert und programmiert werden kann. „Mittlerweile können die Trecker auch eigenständig die Werkstatt kontaktieren und Bescheid geben, dass sie eine Wartung benötigen”, lacht einer der Azubis. Verwunderlich ist das nicht, denn Forscher der FH Westküste haben auch schon einen Roboter entwickelt, der das Unkraut auf Karottenäckern jätet.

Ein Azubi erklärt eine Maschine.

Auch ein Messeheft gefällig? Das ,Mein FTS-BO-Book-Magazin’ hilft unter anderem dabei, dass die Unternehmen den Schülerinnen und Schülern auch nach der Messe in Erinnerung bleiben.

Durch die großzügigen Räumlichkeiten der Ferdinand-Tönnies-Schule können viele Unternehmen ihr Handwerk besonders gut präsentieren. So zeigen Stefanie Albertsen und ihre Azubis von den Krämer Sanitätshäusern den Jugendlichen, was ein Sanitätshaus beruflich zu bieten hat. Dass sowohl handwerkliche Berufe wie Orthopädieschuhmacher (m/w/d) als auch eine klassische Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann (w/m/d) möglich sind, ist den Jugendlichen oft unklar. „Gerade auf einer Messe wie der heutigen merke ich, dass viele Schülerinnen und Schüler kaum Schnittstellen zum Sanitätsbereich haben. In unserer Branche gibt es aber viel zu tun!”, so Stefanie Albertsen.

Eine Schülerin lässt sie einen Massageball erklären.

Wofür braucht man Igelball und Faszienrolle? Wie kann Menschen der Alltag erleichtert werden, und was kann man anfertigen oder später im Geschäft verkaufen? Die Mitarbeiter der Krämer Sanitätshäuser können den Interessierten alle Fragen beantworten.

Auch das Team vom Klinikum Nordfriesland präsentiert eine Miniaturversion seines Arbeitsplatzes in der Husumer Schule. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich nicht nur über die zahlreichen Ausbildungsberufe wie z. B. Pflegefachkraft (m/w/d) und Operationstechnischer Assistent (m/w/d), sondern auch über den dualen Studiengang der Hebammenwissenschaften. Was viele oft übersehen: Auch ein Klinikum braucht Fachkräfte, wie z.B. in den Berufen Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d) oder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d).

Ein Stand mit OP-Zubehör.

Klinikum Mitarbeiterin Janne Grünberg zeigt OP-Zubehör.

Nicht nur interessierte Schülerinnen und Schüler kommen an den ME2BE-Stand. Auch Schulleiterin Katrin Humbroich und BO-Koordinator Florian Borck bleiben auf ihrem Messerundgang bei uns stehen. „Viele Schülerinnen und Schüler sind im ersten Moment nicht begeistert, wenn sie erfahren, dass die Messe an einem Samstag stattfindet. Im besten Fall erkennen sie dann aber diese große Chance, die sich ihnen eröffnet”, erzählt Katrin Humbroich. Auch ihr Kollege ist positiv gestimmt: „Ich hoffe, die Schülerinnen und Schüler bringen das nötige Interesse mit.”

BO-Lehrer am ME2BE-Stand

Berufsorientierung ist für die Ferdinand-Tönnies-Schule ein wichtiges Thema.

Ein reges Interesse nehmen wir den ganzen Tag über wahr. Einerseits initiieren viele Jugendliche informative Gespräche mit den Unternehmen, andererseits berichten sie Werkstudent Julian auch von ihren Fragen und Wünschen. Immer wieder bleiben auch einige stehen und nehmen sich eines unserer FTS-BO-Books. „Den kenn ich!”, wird dann oft gelacht und mit Mitschülerinnen und Mitschülern über die Inhalte des Themenheftes gesprochen.

Natürlich waren noch viele weitere spannende Unternehmen auf der Messe vertreten, und wir haben mit vielen von ihnen gesprochen und ein positives Feedback für die Messe, aber auch für unser Messeheft einholen können. Die Messe war somit nicht nur für die Veranstalter sowie die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Aussteller ein großer Erfolg. Wir freuen uns auf das nächste Jahr und können dann hoffentlich auch wieder alte Bekannte, wie die Justizabteilung des Landes Schleswig-Holstein oder BAT Agrar oder auch neue Messeteilnehmer begrüßen.Frau lacht an ihrem Messestand vor Schülerinnen.

Euer ME2BE-Messeteam

TEXT und FOTO Patricia Rohde