Das Handlungskonzept STEP an der Isarnwohld-Schule in Gettorf bietet wichtige Unterstützung bei der Berufswahl

Das Handlungskonzept STEP an der Isarnwohld-Schule in Gettorf bietet wichtige Unterstützung bei der Berufswahl

Astrid Richtsmeier vom Ausbildungsverbund Rendsburg-Eckernförde ist seit 2022 als Coaching Fachkraft an der Isarnwohld-Schule tätig und betreut das Handlungskonzept STEP. Der Name STEP steht für „Selbsteinschätzung, Training, Entwicklung, Perspektive“. Das Konzept richtet sich an die Schülerinnen und Schüler der flexiblen Übergangsphasen und solche mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Ziel ist die aktive Unterstützung im Übergang zwischen Schule und Beruf. Das Handlungskonzept STEP wird durch das Arbeitsmarktprogramm des Landes Schleswig-Holstein gefördert und von der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) kofinanziert.

Frau Richtsmeier, erklären Sie uns doch bitte Ihre Aufgabe als Coaching Fachkraft!

Das Coachingangebot im Handlungskonzept STEP findet in den Jahrgangsstufen 8 und 9 statt. Ich betreue zweimal in der Woche ungefähr 20 Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Bedarf. Unser Ziel ist die Vermittlung in Ausbildungs-, Arbeits- oder Beschäftigungsverhältnisse entsprechend den persönlichen Neigungen und Fähigkeiten. Zusätzlich versuchen wir durch unser Angebot die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit einem Ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses zu erhöhen.

Welche Angebote sieht das Handlungskonzept vor?

Das Programm ist sehr vielfältig. Es geht um die Ermittlung von Stärken und Interessen, die Vermittlung von Informationen über mögliche Berufe und die Anforderungen in der Arbeitswelt. Wir besuchen gemeinsam die BO-Messe, führen Bewerbungstrainings durch, vermitteln Probearbeit, Praktika und halten Bewerbungsfristen im Blick. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Agentur für Arbeit zusammen und sprechen uns beispielsweise über Ausbildungsstellen ab. Wir sind erste Ansprechpartner und bieten den meist sehr unsicheren Jugendlichen unsere Unterstützung an.

Sind Sie auch Teil des BO-Unterrichts oder findet das Coaching ausschließlich im Schulbüro statt?

Ich bin seit Anfang meiner Tätigkeit an der Schule sehr präsent, da ich Wert darauf lege, dass mich alle Schülerinnen und Schüler der Schule kennenlernen und wissen, dass sie mich jederzeit ansprechen können. Die Teilnahme am BO-Unterricht ist in Planung. Einzel- oder Gruppencoachings finden in meinem Büro statt.

Überall wird über den Mangel an Auszubildenden geklagt, gleichzeitig brechen viele vorzeitig ihre Ausbildung ab. Wie kann Ihre Arbeit dem Problem entgegensteuern?

Durch unsere Unterstützung verlassen die Schülerinnen und Schüler informierter und orientierter die Schule und haben die Chance, mit größerem Erfolg in die Arbeitswelt zu wechseln. Das Coaching ist für viele eine Art Realitätscheck, bei dem sie herausfinden, was sie sich überhaupt beruflich vorstellen können und welche Schritte dafür notwendig sind. Das Schönste an meiner Arbeit ist die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt ihre Selbstwirksamkeit wahrnehmen und immer mehr Selbstvertrauen entwickeln.

Welchen Ausbildungsweg sind Sie persönlich gegangen?

Ich komme aus NRW und habe dort meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolviert und in diesem Bereich einige Jahre gearbeitet. Mit Ende 20 habe ich dann ein Studium im Bereich ,Soziale Arbeit’ abgeschlossen und bin im Anschluss in den Norden gezogen. Jetzt arbeite ich seit knapp 15 Jahren beim Ausbildungsverbund Rendsburg-Eckernförde und verfüge über viele Kontakte zu Betrieben. Durch Gettorf wird sich das Netzwerk erweitern und für die dortigen Schülerinnen und Schüler von Nutzen sein.

Dieser Artikel ist in der GET BIM 2023 erschienen. Hier geht es zum E-Paper.
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TEXT Anja Nacken
FOTO Henrik Matzen