Berufsorientierung in allen Klassenstufen an der Isarnwohld-Schule Gettorf

Berufsorientierung in allen Klassenstufen an der Isarnwohld-Schule Gettorf

Erst die Schulbank drücken – und dann? Für viele Schüler ist der Weg in die Arbeitswelt eine Herausforderung. Damit sie bei der richtigen Berufswahl nicht allein gelassen werden, bietet die Isarnwohld-Schule in Gettorf umfangreiche Unterstützung und ein komplexes Berufsorientierungskonzept für ihre Schüler an. Mit Erfolg.

Dietrich Meyer-Jessen ist Lehrer für Deutsch, Sport sowie Wirtschaft und Politik an der Isarnwohld-Schule – einem Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil. Er sorgt nicht nur für den richtigen Lernstoff bei seinen Schülern, sondern auch für praktische und lebensnahe Erfahrungen mit der Arbeitswelt. Denn Dietrich Meyer-Jessen ist als Koordinator für den Bereich der Berufsorientierung an der Isarnwohld-Schule zuständig – eine wichtige Aufgabe. „Unsere Schüler können über verschiedene Projekte gezielt Erfahrungen sammeln und Basis-Fertigkeiten für die Berufe erproben“, sagt Meyer-Jessen. Auf diese Weise lernen die Kinder und Jugendlichen vieles über sich selbst. „Schulen arbeiten oft defizitorientiert und zeigen auf, was ein Schüler nicht gut kann“, meint der Berufsorientierungslehrer. Eine stärkenorientierte Begleitung sei daher besonders wichtig, um junge Menschen auf die Berufswahl vorzubereiten.

Schon ab der fünften Klasse spielt Berufsorientierung an der Isarnwohld-Schule eine Rolle. „Wir sprechen mit den Kindern über die Berufe ihrer Eltern. Da begegnet ihnen das Thema zum ersten Mal.“ Dabei werden auch Ideen und Wünsche der Kinder für ihre eigene Zukunft diskutiert und in den Unterricht eingebunden. Das gezielte Berufscoaching startet an der Gemeinschaftsschule ab der siebten Klasse mit Themen gebundenen Lerneinheiten und der Teilnahme an dem Berufsorientierungsprogramm (BOP), das aus dem Regionalen Übergangsmanagement im Kreis Rendsburg-Eckernförde entstanden ist. Unter der Trägerschaft des Ausbildungsverbundes Eckernförde (aves) werden Werkstatttage und Potentialanalysen mit Hilfe von Fachleuten angeboten. „Die Schüler erarbeiten Aufgaben in Teams und ihr Handeln wird in Form von ihren eigenen Stärken gespiegelt“, erklärt Dietrich Meyer-Jessen das Konzept. Viele Schüler erfahren hier zum ersten Mal, dass sie etwas richtig gut gemacht haben. Die Rückmeldungen zeigen ihre Wirkung, weiß der Berufsorientierungslehrer. „Die meisten Schüler reagieren sehr positiv und sind oft von ihrem eigenen Ergebnis überrascht.“ Im achten Schuljahr sammeln die Schüler erste praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Berufsfeldern, wenn sie die Werkstätten der aves in Eckernförde besuchen. Ein einwöchiges Betriebspraktikum ergänzt die gezielte Berufsorientierung in der achten Klassenstufe.

Doch die Isarnwohld-Schule hat für ihre Schüler noch viel mehr zu bieten, wenn es um das Thema Arbeitswelt geht. Regelmäßige Workshops und eine hauseigene Ausbildungsmesse sorgen für einen guten Informationsfluss zwischen Wirtschaft und Schule. Eine individuelle Begleitung bietet Berufscoach und Pädagoge André Peusch für alle Gemeinschaftsschüler mit regelmäßigen Sprechstunden in der Schule an. Dabei geht es insbesondere bei Schülern mit größerem Unterstützungsbedarf darum, Ziele zu finden, Wege aufzuzeigen und Berufe kennenzulernen. „Dieses Angebot ist eine echte Bereicherung für unsere Schule“, sagt Meyer-Jessen. Zudem gibt es wöchentliche Sprechstunden bei einer Berufsberaterin von der Arbeitsagentur sowie Perspektivgespräche mit den Klassenlehrern zu einem passgenauen Übergang in die Berufswelt oder in eine weiterführende Schule.Jobmesse an der Isarnwohld-Schule Gettorf

Außerdem stehen für alle Schüler Bewerbungstrainings, das Erstellen von Bewerbungsmappen und Betriebspraktika auf dem Stundenplan. Die Kieler Wirtschaftsjunioren, Führungskäfte aus Kieler Unternehmen, kommen jährlich an die Schule, um den Jugendlichen in Workshops die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten näher zu bringen. Im Rahmen der Kooperation „Schule –Wirtschaft“ gibt es eine enge Zusammenarbeit, Unterstützung und Austausch mit Unternehmen der Region, wie mit der Förde Sparkasse Kiel oder mit dem Unternehmen Punker in Eckernförde.

Das gesamte Paket zur Berufsorientierung trägt an der Gettorfer Schule reichlich Früchte. Trotz Corona-Bedingungen konnten in diesem Schuljahr fast alle der insgesamt 81 Neuntklässler an der Gemeinschaftsklasse für ein Betriebspraktikum vermittelt werden. „Das zeigt, dass wir in der Gegend gut mit den Betrieben vernetzt sind“, sagt Meyer-Jessen. Zudem kämen mittlerweile regelmäßig gezielte Anfragen nach Auszubildenden aus den Unternehmen. Nur das Coronavirus bremst das Berufsorientierungsprogramm an der Isarnwohld-Schule etwas aus. Messen, Workshops und andere Veranstaltungen müssen ausfallen. Doch es gibt kreative Ideen, um die Schüler auf ihrem Weg in die Arbeitswelt weiter zu begleiten. Die Wirtschaftsjunioren beispielsweise haben angekündigt, Filme über verschiedene Berufe zu schicken. „Berufsorientierung begegnet unseren Schülern überall. In jeder Klassenstufe und in allen Fächern.“ Neuerdings eben auch digital.

TEXT Nadine Schättler
FOTOS Isarnwohld-Schule


Mehr Artikel der Isarnwohld-Schule