Fußball im Gettorfer SC ist für Julius (15) viel mehr als reine Technik
Moderne Youtube-Tutorials gibt es nicht nur für Trendfrisuren oder Heimwerker-Projekte, sondern auch für die besten Fußball-Tricks. Der 15-jährige Nachwuchsspieler Julius Klang vom Gettorfer SC hat diese Form des Trainings schon vor Jahren für sich entdeckt und ist jetzt einer der erfolgreichsten Jugendspieler im Verein. Zu seinem Erfolgsrezept auf dem Platz gehört neben der richtigen Technik auch etwas anderes: Kommunikation.
Wenn Julius auf dem grünen Rasen steht, weiß er, was er zu tun hat: dribbeln, passen, Blickkontakt halten. Als zentraler offensiver Mittelfeldspieler ist er eine Schlüsselfigur auf dem Fußballfeld, die aber nur in Zusammenarbeit mit der Mannschaft funktionieren kann. „Während man spielt, muss man sich blind auf den Nebenmann verlassen. Ganz egal, ob man ihn gut kennt oder nicht.“ Dabei sei Kommunikation einer der wichtigsten Faktoren, um gemeinsam zum Ziel zu kommen. Nämlich guten Fußball zu spielen. „Meistens ist es der Blickkontakt, der Ausdruck auf einem Gesicht, der einem verrät, was der andere Spieler jetzt macht und was man selber zu tun hat“, erklärt Julius Klang. Dann läuft das Spiel. Dann geht es auf dem grünen Rasen rund.
Das 15-jährige Nachwuchstalent vom Gettorfer SC schwört auf die richtige Kommunikation, um die Mannschaft mit Teamgeist und Fairness beim Fußballspielen ganz nach vorne zu bringen. Schon als kleiner Junge wurde ihm das klar, als er mit seinem Vater auf dem Bolzplatz übte, mit dem Ball umzugehen. „Der hat mir das eigentlich beigebracht“, sagt Julius. Später erklärten ihm die Trainer, wo es auf dem Spielfeld langgeht. Jetzt weiß Julius Klang es meistens selbst. „Als Kind muss man das allgemeine Spielverständnis erst entwickeln, um zu wissen, was man auf seiner Position machen muss und wie Fußball eigentlich funktioniert. Im Fernsehen sieht es immer voll cool aus, aber es auf dem Platz selbst umzusetzen, ist natürlich gar nicht so leicht.“
„Auf dem Platz muss man sich blind auf seinen Nebenmann verlassen.“ Fußballspieler Julius Klang (15)
Als Grundlage für die perfekte Technik nutzte Julius die sozialen Medien für sich. Und zwar schon früh, noch bevor seine Karriere im Gettorfer SC richtig begann. Auf dem Videoportal Youtube schaute er sich an, wie andere mit dem Ball tricksen. Die Auswahl erfolgte nach einer genauen Vorstellung. „Ich habe gesehen, was beim Fußballspielen auf dem Platz effizient ist.“ Ein guter Pass beispielsweise oder coole Tricks. „Danach habe ich mit meinen Freunden auf dem Bolzplatz geübt, bis ich das konnte.“ Talent allein, so der Schüler, würden für einen guten Fußballspieler nicht ausreichen. Hartnäckiges Training gehören für ihn definitiv zum Erfolgsrezept. „Jeder, der ehrgeizig ist, kann etwas erreichen“, meint Julius.
Auf ihn selbst trifft diese Überzeugung längst zu. Zweieinhalb Jahre lang spielte er im Jugendleistungszentrum von Holstein Kiel. Bis er für sich entschied: „Ein Schulabschluss hat immer Vorrang.“ Daher ging er zurück zum Gettorfer SC, um sich wieder mehr auf das Lernen zu konzentrieren. In seinem Heimatort Gettorf fühlt er sich ohnehin besonders wohl, weil es für Sportbegeisterte ein großes Angebot und für Fußballer moderne Sportanlagen gibt. Auch das Beschauliche an Gettorf gefällt dem jungen Nachwuchstalent. „Gettorf ist ein Ort, wo wirklich jeder jeden kennt.“
Auf Youtube schaute er sich die Tricks der Fußballspieler an
Zu seinen schönsten Erinnerungen an ein erfolgreiches Fußballspiel gehört jedoch nicht seine Heimat, sondern das dänische Nachbarland. Dort nahm seine Mannschaft beim internationalen Dana Cup teil – einem der größten Jugend-Fußballturniere der Welt. Die Gettorfer Jungs spielten gegen Teams aus Peru oder Brasilien und kamen sogar bis ins Halbfinale. „Wir haben uns alle gegenseitig hochgepusht. Am Ende ging es nicht nur um den Erfolg, sondern vor allem um die Teamleistung.“ Denn nur so, weiß Julius Klang, könne sich eine Mannschaft verbessern. Auch wenn sie ein Spiel verliert. „Als Fußballspieler muss man Ehrgeiz haben, aber auch anpassungsfähig sein.“ Ein Teamplayer also, der weiß, wie man mit anderen Spielern kommuniziert. Auch wenn er sie gar nicht kennt.
TEXT Nadine Schättler
FOTO Christina Kloodt