Das sagen die Schüler der Ferdinand-Tönnies-Schule (FTS) in Husum

Das sagen die Schüler der Ferdinand-Tönnies-Schule (FTS) in Husum

Sechs Schülerinnen und Schüler der FTS, sechs Visionen von einem selbstbestimmten Lebensweg. Wir von ME2BE haben ein intensives Gespräch mit Milena, Samia, Maximilian, Mike, Niels und Paul geführt und Antworten auf ihre Fragen an ihre berufliche Zukunft erhalten. Vielleicht helfen sie auch dir bei der Suche nach der passenden Ausbildung oder dem geeigneten Studium.

Junge lehnt an PfostenNiels, 15 Jahre, 10. Klasse

… liebt alte Landmaschinen, fiebert seinem Treckerführerschein entgegen und träumt von einem eigenen Schlepper.

Nach dem Abschluss möchte ich eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker absolvieren. Ich kenne die Tätigkeiten von unserem landwirtschaftlichen Lohnbetrieb zuhause und sie bereitet mir viel Freude. Meine Familie besitzt fünfzehn Trecker – darunter fünf Oldtimer – daher kommt mein besonderes Faible für alte Landmaschinen; aber auch die neue Technik finde ich spannend. Nach meiner Ausbildung würde ich gerne ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und dann zum Familienbetrieb zurückkehren. Mein großer Traum ist es, ihn einmal zu übernehmen. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, ist man in der Schule motivierter. Die Arbeit am Wochenende, die meine Tätigkeit mit sich bringen wird, macht mir nichts aus. Ich sehe die Vorzüge, mein eigener Chef und ein Problemlöser zu sein. Ich spiele auch mit dem Gedanken, danach die Ausbildung zum Landwirt anzuschließen, da mein Interesse auch hier ausgeprägt ist. Meine Praktika habe ich bei einem Landwirt und bei Wüstenberg Landtechnik in Börm gemacht. Dort hat es mir so gut gefallen, dass ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben habe. An der Schule hätte ich gerne den Kurs ‚Raus aus Hotel Mama’ besucht, um etwas über Steuern zu lernen, doch leider ist er immer schnell voll. Vor allem meine Freunde und manche Lehrerinnen und Lehrer werde ich nach der Schulzeit vermissen; außerdem, dass man Zeit für Hobbys hat. Da ich bisher noch keine Zusage für eine Ausbildung erhalten habe, werde ich auf der Messe noch nach Alternativbetrieben Ausschau halten.

In zehn Jahren würde ich in unserem Familienbetrieb gerne etwas zu sagen haben und von meinem Beruf leben können.

Ist mein Beruf was für die Zukunft?

ME2BE: Lieber Niels, Land- und Baumaschinenmechatroniker sind als Spezialisten gefragt. In der Landwirtschaft helfen sie dabei, die Menschheit zu ernähren. Da die Ausbildung neben dem Kfz-Know-how jede Menge Kenntnisse in Computertechnik vermittelt und man lernt, mit Hightech-Maschinen, Fahrzeugen mit Bordcomputern und Hochleistungsmotoren sowie modernsten Anlagen für die Landwirtschaft umzugehen, wird sie auch in Zukunft gebraucht. Zudem erfährst du, wie du als Land- und Baumaschinenmechatroniker eine Bandbreite großer Maschinen reparierst, die nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im  Straßenbau oder auf Bauhöfen zum Einsatz kommen. In der Ausbildung lernst du, mit modernster Technik und fortschrittlichen Technologien umzugehen. Später kannst du dich auch noch spezialisieren, beispielsweise in den Bereichen Motorgerätetechnik oder Baumaschinentechnik.

Fazit: Du hast dir einen Beruf in einer boomenden Branche ausgesucht, der Natur und Hightech verbindet und in der Gegenwart und der Zukunft gebraucht wird – national wie international.

Junge in blauem Pulli sitzt auf TischMike, 15 Jahre, 10. Klasse

… schätzt Handwerksberufe, würde gerne sein eigenes Haus bauen und einmal Fallschirmspringen.

Nach der Schule würde ich gerne eine Ausbildung zum Maurer beginnen. Dazu hat mich vor allem mein Vater inspiriert, der ebenfalls im Handwerk tätig ist und mir bereits einige Baustellen gezeigt hat. Durch Praktika in dem Bereich habe ich gemerkt, wie sehr mir die Tätigkeit und die Arbeitsweise gefallen. Ich mag es, Arbeit mit den Händen zu verrichten, auf Baustellen zu sein und draußen zu arbeiten. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Gewerken finde ich interessant. Der Beruf des Maurers ist schon ziemlich anstrengend und bedarf guter Ausdauer, aber da wächst man mit der Zeit rein. Zudem fühlt es sich gut an, am Abend zu wissen, was man geschafft hat. Mein Traum ist es, mir einmal selbst ein Haus zu bauen, vielleicht sogar noch ein zweites für meine Eltern. Zum Thema Berufsorientierung haben wir viel im WiPo-Unterricht gelernt. Zusätzlich besuche ich den Kurs ‚Raus aus Hotel Mama’. Er vermittelt praktisches Wissen über Berufe, aber auch zu Themen wie Versicherungen oder Wohnen, zum Beispiel, was die Kosten bedeuten. Auf der Berufsorientierungsmesse möchte ich mich über Alternativjobs informieren, falls mir der Maurerberuf auf die Dauer doch zu anstrengend wird. In meinem Wunschbetrieb sollten lustige und freundliche Kolleginnen und Kollegen arbeiten und das Gehalt sollte stimmen.

Ich lasse mich überraschen und habe noch keinen konkreten Plan, wie mein Leben in zehn Jahren aussehen soll.

Was kann ich nach meiner Ausbildung machen?

ME2BE: Lieber Mike, wenn du dich nach deiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung als Maurer weiterbilden möchtest, gibt es mehrere Optionen; du kannst eine Weiterbildung zum Techniker anstreben – beispielsweise im Bereich Bautechnik mit der Spezialisierung Hochbau, Bausanierung, Ausbau oder Baubetrieb. Staatlich geprüfte Techniker können die Aufgaben der Bauleitung und der Bauabrechnung übernehmen. Eine Alternative bietet die Weiterbildung zum Meister. So kannst du dich zum Maurer- und Betonbaumeister weiterbilden und nachher Führungspositionen im Baugewerbe übernehmen. Kommt für dich ein Studium in Frage, kannst du als ausgelernter Mauer ein Studium an einer Fachhochschule absolvieren und durch ein Studium Bauingenieurwesen, Baustoffingenieurwissenschaft oder Architektur den Titel Bachelor of Engineering erlangen. Möglich sind auch Studiengänge in den Bereichen Baumanagement oder Management.

Fazit: Da der Fachkräftemangel vor allem im Handwerk zu spüren ist, haben Maurer gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Beruf wird sich durch die wachsende modulare und serielle Bauweise wandeln, aber er wird auf jeden Fall weiter benötigt werden.

Eine junge Frau sitzt auf einer Bank.Samia, 16 Jahre, 9. Klasse

… liegt die Umwelt am Herzen, übernimmt gerne Verantwortung und liebäugelt mit einem Pferd.

Nach der Schule zieht es mich ins Büro, so kann ich mir sehr gut vorstellen, eine Ausbildung zur Steuerberaterin zu absolvieren. Mathe liegt mir sehr und die Arbeitsweise, alleine im Büro Aufgaben zu bearbeiten, gefällt mir. Bislang habe ich mich zu dem Thema lediglich mit meinen Eltern ausgetauscht und viel Onlinerecherche betrieben. Auch der WiPo-Unterricht an der Schule dreht sich vielfach darum, dass wir unseren Wunschberuf entdecken und wie man ihn entdeckt. Das zweiwöchige Praktikum in der achten Klasse habe ich in einer Apotheke verbracht, doch für mich hat sich herausgestellt, dass der Beruf nicht meinen Interessen entspricht, da ich ihn als sehr kompliziert empfinde. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem Praktikum bei einem Steuerberatungsbüro. Auf der letzten Berufsorientierungsmesse habe ich bereits positive Gespräche mit einem Büro in diesem Bereich geführt und grünes Licht für einen Ausbildungsplatz erhalten. Dieses Jahr möchte ich die Messe dazu nutzen, um solche Gespräche zu vertiefen. In meiner Funktion als Klassensprecherin tausche ich mich im Rahmen des Schülerparlaments regelmäßig mit den anderen Klassensprecherinnen und -sprechern an unserer Schule aus. Zusammen überlegen wir, wie man Dinge an der Schule optimieren kann und wo Handlungsbedarf besteht – beispielsweise beim Mülldienst.

In zehn Jahren würde ich gerne mit meiner eigenen kleinen Familie in einem Haus wohnen.

Wie kann ich mich in meinem Traumberuf Steuerberaterin weiterbilden?

ME2BE: Liebe Samia, zunächst ist es wichtig, den Beruf der Steuerberaterin und der Steuerfachangestellten zu unterscheiden. Mit einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten arbeitest du meist für Steuerberater und unterstützt sie bei ihren Aufgaben. Um selbst Steuerberaterin zu werden, musst du eine bestimmte Prüfung ablegen. Dies ist entweder nach mindestens zehn Jahren Berufserfahrung oder einem Studium der Betriebswirtschaft oder Volkswirtschaft möglich. Als Steuerberaterin kannst du dich dann selbständig machen und dein eigenes Steuerberatungsbüro gründen – als Steuerfachangestellte ist dies nicht möglich. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Steuerfachangestellten kannst du allerdings die Steuerfachwirtin anstreben. Voraussetzung für die Zulassung zur Steuerfachwirtprüfung ist für gewöhnlich eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Steuerfachangestellten und mindestens drei Jahre Berufserfahrung bei einem Steuerberater. Wenn du dich als Steuerberaterin weiterbilden möchtest, solltest du dein steuerrechtliches Fachwissen regelmäßig durch Qualifizierungsmaßnahmen aktualisieren. Als Steuerberaterin kannst du die Weiterbildung zum Fachberater anstreben, die mehrere Jahre Berufserfahrung voraussetzt. So ist eine Weiterbildung zum Fachberater bei der Bundessteuerberaterkammer (BStBK) denkbar oder die Weiterbildung zum Fachberater für internationales Steuerrecht oder zum Fachberater für Zölle und Verbrauchsteuern. Du kannst dich auch in den Bereichen Unternehmensberatung oder Internationales Steuerrecht weiterbilden lassen.

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten, um dich als Steuerberaterin weiterzubilden und zu spezialisieren. Zunächst solltest du Erfahrungen sammeln, um diese Schritte einzuleiten.

Ein Junge hält einen Zettel vor seine Brust.Max, 14 Jahre, 9. Klasse

… powert sich gerne beim Fußball aus, schätzt die Zeit mit Freunden und wäre zu Weihnachten gerne einmal mit der Familie in New York. 

Ich fühle mich ein bisschen wie der Klassenclown, aber das liegt daran, dass ich mit vielen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler bereits in den Kindergarten gegangen bin. Die Ferdinand-Tönnies-Schule ist für mich ein Ort, an dem ich meine Freunde treffe und entspannt mit coolen Lehrerinnen und Lehrern lernen kann. Beruflich möchte ich gerne im Handwerk Fuß fassen. Gerade habe ich ein zweiwöchiges Praktikum beim Fliesenleger absolviert. Hier hat mir vor allem gefallen, dass man ständig in Bewegung ist und am Ende des Tages sieht, was man geleistet hat. Das nächste Praktikum möchte ich im Bereich Kfz-Mechatronik machen. Unser WiPo-Lehrer Herr Borck hat mir zum Thema Berufsorientierung jede Menge wertvolle Tipps gegeben. Auch mein Stiefvater unterstützt mich bei dem Thema. Ihre Hilfe und das Praktikum haben meinen Blick auf das Thema Berufsorientierung verändert, und nun freue ich mich darauf, meinen Wunschberuf zu entdecken und noch ein Praktikum zu durchlaufen. Innerhalb meines Freundeskreises beraten wir uns zusätzlich gegenseitig, welcher Beruf zu wem passt. Wenngleich ich eine Vorstellung habe, welche berufliche Richtung ich einschlagen möchte, freue ich mich auf die Berufsorientierungsmesse, weil sie einem Berufe näherbringt, mit denen man noch nicht in Berührung gekommen ist oder von denen man ein falsches Bild hatte. In meinem Wunschbetrieb sollten die Kolleginnen und Kollegen locker und gut gelaunt sein.

In zehn Jahren hätte ich gern einen Job im Handwerk, ein eigenes Auto und irgendwann eine kleine Familie.

Wie finde ich den passenden Ausbildungsbetrieb?

ME2BE: Lieber Max, um den für dich passenden Ausbildungsbetrieb zu finden, ist es sinnvoll, die Augen und Ohren offen zu halten. Häufig erzählen Freunde, Familie und Bekannte von ihren Arbeitgebern, sofern sie mit ihnen zufrieden sind. Praktika sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen Betrieb wirklich kennenzulernen und zu entdecken, wie der Umgang zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und das Arbeitsklima im Allgemeinen ist. Hast du die Chance, mit anderen Auszubildenden zu sprechen, umso besser. Außerdem kannst du eine Berufsberatung in Anspruch nehmen – beispielsweise die an deiner Schule. Meistens kennen die Beraterinnen und Berater die Betriebe der Region und können dir dabei helfen, die passende Firma für dich zu finden. Wichtig ist es auch, dir deiner Wünsche bewusst zu werden und zu priorisieren: Frag dich, was dir in deinem zukünftigen Beruf besonders wichtig ist und bei welchen Punkten du hingegen Kompromisse eingehen kannst. Auch das Internet bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, dich zu informieren. Neben der Webseite der Agentur für Arbeit und den Seiten der Kammern, wie zum Beispiel der Handwerkskammer, bieten dir Berufsorientierungsseiten, zum Beispiel DIGI:BO, spannende Einblicke in unterschiedlichste Berufe. Mittels Studienporträts, Interviews, Reportagen, Videos und Podcasts geben sie dir konkrete und anschauliche Einblicke in Berufe und sogar Berufswahltests. So wird es dir leichter fallen, deinen Traumbetrieb zu finden. Sollte ein Praktikum nicht immer möglich sein, kannst du versuchen, für ein paar Tage in einem Betrieb zu hospitieren.

Fazit: Viele Hilfsmittel können dir helfen, deinen Traumbetrieb zu finden. Jede Recherche, jedes Gespräch und jeder Praxiseinblick wird dich deinem Wunschberuf ein Stückchen näher bringen.

Eine junge Frau lehnt an einer Spintwand.Milena, 16 Jahre, 10. Klasse

… freut sich aufs Berufsleben, möchte im Medizinbereich arbeiten und einmal Bungee Jumping erleben.

Ich strebe eine Ausbildung im medizinischen Bereich an, vielleicht bei einem Kinderarzt oder im Krankenhaus. Früher wollte ich Erzieherin werden, aber nach meinem Praktikum im Kindergarten war ich davon nicht mehr überzeugt, weil man relativ wenig in Bewegung ist. Anschließend absolvierte ich ein Praktikum beim Kinderarzt und das hat mir sehr gut gefallen. Ich arbeite gerne mit Menschen – noch besser finde ich es, wenn ich ihnen mit meiner Arbeit helfen kann. Mit dem Schichtdienst im Krankenhaus hätte ich persönlich kein Problem, wobei meine Tätigkeit auf lange Sicht mit einer Familie vereinbar sein sollte. Wichtiger ist mir die Arbeit im Team – alleine zu arbeiten, wäre mir zu langweilig. Ich habe mich hinsichtlich meines Berufswunsches vor allem mit meiner Mutter beraten, die selbst im medizinischen Bereich tätig ist. Ich freue mich sehr auf meine Ausbildung, die Arbeit im Team und den Eintritt ins Berufsleben. 

In zehn Jahren hätte ich gerne ein schönes Auto und ein Haus, auch eine Familie würde ich gerne gründen und mich nach meiner Ausbildung in meinem Beruf weiter fortbilden.

Woher soll ich wissen, ob ich für meinen Traumberuf geeignet bin?

ME2BE: Liebe Milena, zunächst fällt mir folgende Gegenfrage ein: Kannst du Blut sehen? Neben dieser gängigen Frage gibt es natürlich noch viele weitere Eigenschaften, die es braucht, um für deinen Traumberuf und eine Ausbildung im medizinischen Bereich geeignet zu sein. Du solltest hilfsbereit sein und gerne nah am Menschen arbeiten, zudem solltest du aufmerksam und empathisch sein, denn es ist wichtig, dich in deine Patientinnen und Patienten und ihr Leiden hineinversetzen zu können, um ihnen gezielt helfen zu können. Neben Blut sollten dich – je nachdem, in welchem Fachbereich du arbeiten möchtest – auch andere Körperflüssigkeiten nicht von deiner Arbeit abschrecken. Ebenfalls solltest du eine große Portion Stressresistenz, Entscheidungsstärke und Belastbarkeit mitbringen. Gerade wenn du deine Ausbildung beim Kinderarzt absolvieren möchtest, kann es auch mal lauter und anstrengender werden. Da ist ein Ruhe ausstrahlendes Gemüt gefragt und die nötige Geduld und Zeit zum Trösten, damit dich die kleinen Patientinnen und Patienten gerne wieder besuchen.

Fazit: Wenn du dich mit den genannten Eigenschaften identifizieren kannst, bist du im medizinischen Bereich sicher sehr gut aufgehoben und kannst nach Feierabend mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, Menschen geholfen zu haben.   

Ein Junge steht mit Tischtennisschläger draußen.Paul, 15 Jahre, 10. Klasse

… träumt davon, einmal mit einem Rennauto auf der Nordschleife zu fahren und schaut gerne Formel 1.

Mein Traumberuf ist Automobilkaufmann. Zum einen liebe ich es, Autos zu fahren, zum anderen glaube ich, dass ich Autos wegen meiner Leidenschaft gut verkaufen kann. Mein Traumauto ist der Ford Mustang GT 500 Shelby – ein Ziel, auf das ich auf jeden Fall hinarbeiten möchte. Ein Faible für Autos hatte ich schon immer. Deshalb habe ich mich nun bei einem Autohaus , das ich schon von klein auf kenne, um eine Ausbildungsstelle beworben. Auch durch den Beruf meines Vaters – er ist Prüfingenieur im Automobilbereich – bin ich mit dem Thema stets in Berührung gewesen. Ich freue mich darauf, Menschen eine Freude damit zu bereiten, ihnen schöne Autos zu verkaufen. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Branche sich weiter hin zu einem besseren Umweltbewusstsein entwickelt. Im Rahmen des Berufsorientierungsunterrichts und des Fachs FoLe – Forschen und Lernen – hat mir vor allem das Üben von Bewerbungsschreiben geholfen. Ich erwarte eine spannende Berufsorientierungsmesse und werde sie auf jeden Fall dazu nutzen, mir alternative Berufe anzusehen – auch wenn ich mir mit meiner Berufswahl sicher bin.

In zehn Jahren hätte ich gerne ein eigenes Haus; ich könnte mir auch vorstellen, ein eigenes Automobilhaus zu eröffnen. Bekäme ich ein Angebot aus Stuttgart, würde ich aber auch nicht nein sagen.

Was ist, wenn mir meine Ausbildung nicht gefällt?

ME2BE: Lieber Paul, sollte dir die Ausbildung zum Automobilkaufmann wider Erwarten nicht gefallen, gibt es mehrere Optionen. Einerseits kannst du versuchen, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln, sollten dir die Ausbildungsinhalte an sich gefallen, aber es Probleme im Betrieb gibt. Merkst du andererseits jedoch, dass dir die Tätigkeiten eines Automobilkaufmanns doch nicht entsprechen, stehen dir weitere Türen offen. Da du für die Automobilbranche brennst, könntest du eine andere Ausbildung in dem Bereich in Betracht ziehen. Die Berufe Industriekaufmann für die Automobilbranche, Kfz-Mechatroniker, Fahrzeuglackierer, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker oder Fahrzeuginterieur-Mechaniker wären Alternativen. Falls du studieren möchtest, könnte dich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre weiterbringen, ebenso wie die Ingenieursrichtung, bei der oft eine Spezialisierung im Bereich Automobil möglich ist. Du könntest auch direkt ein duales Studium Fahrzeugtechnik inklusive Berufsausbildung anstreben oder BWL mit der Fachrichtung Automobilhandel studieren. Sollte es dich reizen, eine Anstellung bei einem der großen Automobilhersteller oder -zulieferer zu finden, lässt sich festhalten, dass diese großen Unternehmen nicht nur automobilspezifische Jobs anbieten, sondern auch Stellen wie zum Beispiel in den Bereichen Human Resources, Öffentlichkeitsarbeit, interne Kommunikation oder Controlling.

Fazit: Viele Wege können dich dahin führen, mit Autos zu arbeiten oder sie zu verkaufen. Praktika sind stets eine gute Idee, um Berufe auf den Prüfstand zu stellen.

 

TEXT Sophie Blady, Kristina Krijom, Aanja Nacken
FOTO Reinhard Witt