ME2BE sprach mit dem neuen Vorsitzenden des Schulelternbeirats der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule
Lars Thomsen ist seit Februar neuer Vorsitzende des Elternbeirates an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule. Sein ursprüngliches Interesse war, im Schulelternbeirat „mitzumachen“. Dass er nun sogar den Vorsitz führt, nimmt er trotz zusätzlicher Verpflichtung gerne an, denn er ist von dem Geist und dem Konzept der Schule überzeugt.
Ein Schulamt zu bekleiden, bedeutet ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement. Sie machen das neben Ihrer beruflichen Tätigkeit. Wie vereinbaren Sie das?
Ich habe mich bereits früh, schon zu Grundschulzeiten meiner Kinder, in das Schulleben eingebracht, weil ich davon überzeugt bin, dass sich eine Beteiligung immer lohnt. Im Fall der Friedrich-Junge-Schule fiel es mir besonders leicht, da ich den Eindruck habe, dass hier die Zusammenarbeit zwischen Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern sehr gut funktioniert und wir gemeinsam viel bewegen können, um den Geist der Schule – auch über die jeweilige Amtszeit einer Elternvertreterin oder eines Elternvertreters hinaus – weiter zu transportieren. Ein aktuelles Beispiel ist die geschlossene Wahlbeteiligung im Wahlausschuss bei der Wahl des neuen Schulleiters, die kürzlich stattgefunden hat. Trotz krankheitsbedingter Ausfälle einiger Wahlbeteiligten ist es uns gelungen, schnell Ersatz zu stellen, in dem Bewusstsein, dass diese Wahl für die Geschicke der Schule über Jahre bedeutsam sein wird.
Hatten Sie vor Ihren Kindern bereits Berührungspunkte mit der Friedrich-Junge-Schule?
Nur insofern, dass ich den gerade verabschiedeten Leiter Herrn Willers aus meiner Zeit an der Klaus-Groth-Schule als Lehrer kannte und wir uns hier wieder begegnet sind.
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang verlaufen?
Ich habe nach meinem Realschulabschluss ein Wirtschaftsgymnasium besucht und danach zwei Semester VWL studiert. Das Studium war mir jedoch zu theoretisch aufgebaut, und so habe ich an der damaligen Landesbank Schleswig-Holstein stattdessen eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert. Dort war ich dann lange Zeit im Firmenkundengeschäft als Analyst beschäftigt und bin heute bei der Evangelischen Bank im Vertrieb als Kundenbetreuer im Bereich Gesundheits- und Sozialwirtschaft tätig.
Wie sehen Ihre Kernaufgaben als Elternbeiratsvorsitzender aus?
Wir organisieren zum Beispiel Elternabende, übernehmen die Wahlteamorganisation der Elternvertreterinnen und Elternvertreter, beteiligen uns an besonderen Events, wie das Einschulungsfest, an der Durchführung des Adventsbasars oder der Berufsorientierungsmesse, die nun hoffentlich wieder in gewohnter Form und Größe stattfinden kann. Daneben haben ich es mir zur Aufgabe gemacht, Gastreferentinnen und -referenten, wie den Leiter der Ganztagsbetreuung CVJM, zur Schulelternbeiratssitzung einzuladen, um unser Netzwerk weiter auszubauen und Themen, die das gesamte Schulleben betreffen, ins Blickfeld zu rücken.
Die Berufsorientierung wird an der Schule besonders gefördert. Wie nehmen Sie als Elternvertreter das Engagement wahr?
Meiner Ansicht nach ist die Berufsorientierung ein Leuchtturmprojekt der Schule und kann durchaus als ein Alleinstellungsmerkmal bezeichnet werden. Wenn man sich einmal den Umfang der BO-Messe anschaut, sucht dieses Format seinesgleichen. Die vielfältigen Orientierungshilfen waren für uns als Eltern, neben anderen Aspekten, bei der Schulauswahl ausschlaggebend. Als Vater von drei Kindern weiß ich, dass die unterschiedlichen Kompetenzen nicht früh genug gefördert werden können. Wie sich die Zukunftsgestaltung im Laufe der Entwicklung bei den Kindern noch verändern wird, ist ein anderes Thema; aber ich finde es wichtig, eine gewisse Bandbreite als Fundament anzubieten, und darauf wird an dieser Schule besonders viel Wert gelegt.
Welchen Wunsch hätten Sie, um das Schulleben der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule zu bereichern?
Im Rahmen der Pandemie ist die Schule deutlich dichter an die Haushalte gerückt. Das war mit Sicherheit nicht immer einfach, aber ich sehe in diesem Umstand auch eine Chance, dass die Schule mehr ins Bewusstsein der Eltern gelangt und zukünftig eine wichtigere Konstante sein wird. Außerdem hoffe ich, dass die digitalen Formate noch weiter ausgebaut werden, um auch in dieser Hinsicht notwendige zukunftsträchtige Kompetenzen zu fördern.
Text Anja Nacken
Foto Sebastian Weimar