Roboter gegen Kaugummi

Roboter gegen Kaugummi

– eine App als Lernhilfe: „Innovation Camp“ zeigt Schule der Zukunft

Mehr als 60 Elftklässler der Fridtjof-Nansen-Schule bauen ihre Schule der Zukunft. Das IDEENREICH der Hochschule Flensburg zeigt ihnen, wie ihre Visionen Realität werden könnten.

So sieht die Schule der Zukunft aus: Ein Karteikarten-Spender gibt mithilfe künstlicher Intelligenz Schülern passend zu deren Lehrplan Lernmaterialen aus. Ein automatisches Bewässerungssystem rettet die Pflanzen in den Klassenzimmern vorm Verdursten – nicht nur während der Ferien. Klappmöbel eröffnen Sitzgelegenheiten auf dem gesamten Schulhof. Außerdem verschiedenste Apps, die das Lernen im Allgemeinen und die Kommunikation zwischen den Schülern im Speziellen verbessern sollen. Das sind nur einige Ideen, die mehr als 60 Elftklässler der Fridtjof-Nansen-Schule im Rahmen des digitalen „Innovation Camp“ im FabLab IDEENREICH der Hochschule Flensburg entwickelt haben.

„Unsere Schüler fanden es äußerst bereichernd im Rahmen des Themas „Innovation“, sowohl digital neue Erfahrungen zu machen als auch Einblicke in das methodische Vorgehen in der Arbeitswelt kennenzulernen (…). (Christina Kruhm)

Normalerweise tüfteln Flensburger Schüler in den Herbstferien freiwillig beim „Innovation Camp“ an kreativen Ideen für die Zukunft. „Durch eine frühere Kooperation mit der Fridtjof-Nansen-Schule kam nun die Idee auf, ihre altbekannte Projektwoche als Innovation Camp zu gestalten“, erzählt Nele Schmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im FabLab. Gerne hätten sich alle Beteiligten vor Ort getroffen, ergänzt Katherina Salow vom FabLab, nun habe man digital gearbeitet. Dennoch mussten die Mädchen und Jungen nicht auf die Arbeit mit dem 3D-Drucker oder dem Lasercutter verzichten. „Wir haben erklärt, wie sie Prototypen in einer 3D-Software modellieren können. Wir haben sie dann im IDEENREICH gedruckt“, sagt Schmidt. „Außerdem haben wir den Teilnehmenden gezeigt, wie sie mit digitalen Tools, zum Beispiel PowerPoint, Prototypen bauen können.“

Kugelschreiberzeichnungen auf einem Blatt Papier im Rahmen des IDEENREICH Projekts

Die Lehrerinnen sind von der Projektwoche begeistert: „Unsere Schülerinnen und Schüler fanden es äußerst bereichernd im Rahmen des Themas „Innovation“, sowohl digital neue Erfahrungen zu machen als auch Einblicke in das methodische Vorgehen in der Arbeitswelt kennenzulernen. Die vom IDEENREICH organisierten Unternehmensgründer, Berater von Dock 1 und Hochschuldozenten haben dafür gesorgt, dass das Projekt von den Schülern nicht nur als eine Aufgabe in der Schule wahrgenommen worden ist, sondern einen aktuellen und realen Bezug gehabt hat, der stets deutlich geworden ist. Das hat die Schüler ebenso wie uns Lehrer gleichermaßen begeistert.“, sagt Lehrerin Christina Kruhm.

Wie Visionen dann tatsächlich Realität werden können, haben die Teilnehmenden in einigen Workshops rund um das Thema Gründungen gelernt, in denen Experten aus der VentureWærft, dem Gründungsnetzwerk der Hochschule Flensburg und der Europa Universität Flensburg, beispielsweise dargelegt haben, wie man seine Idee prägnant in einem Pitch präsentiert, damit sie realisiert werden kann.

Genau darum ging es am letzten Tag des Innovation Camp: Alle Projekte wurden vorgestellt und von einer Jury beurteilt. Ausgezeichnet wurden die innovativste App (eine App, die mithilfe von Augmented Reality Bildung außerhalb der Schule ermöglicht), die technisch machbarste Idee (ein automatisiertes Pflanzenbewässerungssystem), die innovativste Idee (ein Roboter, der Kaugummis entfernt) und die wirtschaftlich machbarste Idee (ein Hygienespender, der in Form eine Automaten Hygieneartikel zur Verfügung stellt).

Wenn Schulklassen Interesse an einem Projekt mit dem IDEENREICH der Hochschule Flensburg haben, können sie Kontakt aufnehmen: ideenreich@hs-flensburg.de

TEXT Kristof Gatermann
FOTO Sascha Reinhold