Großer Zulauf auf dem Reinbeker Ausbildungsmarkt 2018

Großer Zulauf auf dem Reinbeker Ausbildungsmarkt 2018

Auf nach Reinbek! Schülerinnen und Schüler von neun Schulen aus Glinde, Reinbek, Schwarzenbek, Lohbrügge, Mölln und auch Wentdorf besuchten am 12.09.18 den Reinbeker Ausbildungsmarkt, der auch weitere Interessierte anlockte. Wir waren mittendrin und haben mit so einigen Menschen aus Reinbek und Umgebung sprechen können.

Etwa 50 Unternehmen präsentierten sich. Während wir von ME2BE durch unsere Magazine und Online-Angebote ganz persönliche Einblicke in den Berufsalltag verschiedenster Menschen gaben und auch durch unsere Gespräche mit Tipps bei der Berufsorientierung zur Seite standen, hatten die Mitausstellenden anderes vor. Die Betriebe und Hochschulen warben um Nachwuchs – und der kam zahlreich!

Um genau zu sein: „1350 Besucher/innen fanden den Weg ins Sachsenwald Forum.“, erzählt uns Michael Pohle, der für Reinbeks Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing – und so auch für die Organisation des Ausbildungsmarktes – verantwortlich ist.

Eröffnet wurde die Messe durch Reinbeks Bürgermeister, Björn Warmer. Er bringt aktuelle bundesweite Debatten auch nach Reinbek: „Gerade die soziale Branche sucht Nachwuchs.“ Von wirtschaftlicher Seite wurde in die Messe von Nicole Marquardsen, Geschäftsführerin des VSW, eingeleitet. Hinter dem Kürzel VSW verbirgt sich der „Verband und Serviceorganisation der Wirtschaftsregionen Holstein und Hamburg e.V.“, einem Unternehmensverband mit gut 300 Mitgliedsfirmen. 19 diese Firmen repräsentierte der VSW heute in Reinbek.

Von Reinbek in die Welt.

Mit einigen Betrieben, die sich selbst auf der Messe präsentieren konnten, haben wir uns unterhalten. Die Firma Amandus Kahl stellt Pallett-Maschinen nach Kundenwünschen her. Von Reinbek gehen dann Maschinen in die Welt, mit denen die Kunden-Unternehmen beispielsweise Granulat für Sportplätze aus alten Gummireifen herstellen. In Folge der Messe werden sicher einige Bewerbungen eingehen!

Bei E. Michaelis & Co. werden sicher einige Praktikant/innen Erfahrungen sammeln. Das Unternehmen gehört zu IGEPA Group, einer weltweit agierenden Fachgroßhandelsgruppe für Papierherstellung, aber auch Druckmittel- und Werbetechnik. In der Gruppe ist der wahrscheinlich berühmteste Umschlag entstanden: Der goldene Oscar-Umschlag. Das alles erfahren wir von Jessica Döring. Sie ist Auszubildende im zweiten Lehrjahr und klärt mich mit Insiderwissen auf: „Die Ausbildung gefällt mir sehr gut! Auch als Industriekauffrau durchlaufe ich alle Abteilungen und kenne am Ende alle Abläufe des Unternehmens.“ Wir haben an ihrem Stand Papier gesehen, das nicht brennt, an Duftblättern gerochen und wurden auf die Zerreißprobe gestellt: Ein Papier, das durch seine Materialität nicht reißt!

Reinbeker Ausbildungsmarkt

Berühmtberüchtigt: Kollegen von Jessica erstellen den Oscars-Umschlag.

 

Man merkt schon, wer sich vorbereitet hat.

Monika Neugebauer von der HAW Hamburg gibt mir durch die Blume zu verstehen, was sie sich von den Schülerinnen und Schülern wünscht: „Man merkt schon, wer sich vorbereitet hat.“, heißt: nehmt euch ein bisschen Zeit vor der nächsten Jobmesse und setzt euch mit den Unternehmen auseinander. Worauf ihr sonst bei der Vorbereitung zur Jobmesse achten solltet, finden ihr auf me2be.de.

Reinbeker Ausbildungsmarkt 2018

Keinen Schimmer vom Studium? Komm zum Hochschultag der HAW.

Aber was schwirrt den Schülerinnen und Schülern im Kopf herum? Wissen sie schon, wonach sie suchen? Evelin aus der 10. Klasse hat zum Beispiel durch ein Praktikum gemerkt, dass sie nicht Jura studieren wird, wie es ihre Mutter vorgeschlagen hat. Sie kann sich dagegen vorstellen, Psychologin zu werden! „Ich will aber abgesichert sein und dann später in einer Klinik arbeiten, statt mich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen.“ Wir haben ihr den Tipp gegeben, sich vor Studienbeginn nach Stipendien umzusehen. Dabei stehen Bestnoten nicht immer im Vordergrund – soziales Engagement oder besondere private Verhältnisse können ebenso Kriterien zur Förderungsvergabe sein.

Phillipp und Nico aus der 9. Klase der GMS Wentorf schauten auf die ausliegenden „Fragen an die Zukunft“: Auf die Frage „Muss ich Abitur machen, um zu studieren?“ antworten sie beide mit „Ja.“ Wir klären sie auf, dass es auch andere Wege gibt, seine Ziele zu erreichen: mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist ein Studium unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Auch für Hannes bedeutet der Abschluss viel. Er ist Förderschüler und träumt davon, Metallbauer zu werden. „Nur wird das bei mir nichts. Ich bekomme den nötigen Abschluss nicht.“ Da gibt es noch andere Wege! Torben Flor von der Handwerkskammer Lübeck klärt auf: „Über eine Ausbildung zum Fachpraktiker für Metallverarbeitung kann Hannes in der Metallindustrie arbeiten.“

Gerade die Vernetzung mit anderen Unternehmen macht Messen auch für uns immer wieder spannend.

So auch mit Anja Bennühr der Firma Wollenhaupt, die sich, in Reinbek ansässig auf Tee und Vanille spezialisiert haben. Sie erzählt, dass sie schon einige Anfragen für Praktika erhalten hat, sich aber häufig auch rege mit Elternvertretungen oder Lehrkräften auseinandersetzt. „Wir kooperieren gern mit Schulen! So können wir neue Auszubildende gewinnen.“

Reinbeker Ausbildungsmarkt

Bei Wollenhaupt gibt’s Tee und Vanille!

 

Dirk Reiche, erklärt uns als Vorstand der Baugenossenschaft Sachsenwald: „Man muss sich nicht auf ein Gebiet beschränken: ob als Maler und Lackierer in den Häusern oder als Immobilienkauffrau im Büro – die Schülerinnen und Schüler können sich alles anschauen, und dann entscheiden, welcher Beruf zu ihnen passt.“ Ein Arbeitgeber mit vielseitigen Möglichkeiten in ganz Schleswig-Holstein!

Vielleicht treffen wir ja nächstes einige Schülerinnen und Schüler wieder, die uns von ihren Praktika erzählen! Bis dahin bleiben wir beeindruckt, welche wirtschaftlichen Big Player in Reinbek ansässig sind.

Vielen Dank und bis bald, Reinbek!

TEXT  Elena Kruse
FOTOS  Sabrina Meyn und Elena Kruse