Der „Marktplatz der Berufe“ an der Klaus-Groth-Schule in Heide bot Schülerinnen und Schülern erneut eine wertvolle Gelegenheit, sich mit Betrieben, Institutionen und potenziellen Ausbildungsstätten zu vernetzen. In diesem Jahr präsentierten sich 27 verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, um Einblicke in ihre Berufsfelder zu geben und Nachwuchs zu gewinnen. Wir von ME2BE waren vor Ort, um mit Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Unternehmen zu sprechen und herauszufinden, welche Perspektiven die Messe für die Jugendlichen bietet.
Berufliche Vielfalt auf der Messe – Verwaltung, Handel und Pflege im Fokus
Die Stadt Heide war mit einem eigenen Stand auf den Marktplatz der Berufe vertreten und informierte über ihre vielfältigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Personalsachbearbeiter Christoph Trede erzählte uns, dass sie unter anderem Ausbildungsplätze zum Verwaltungsfachangestellten und Fachinformatiker für Systemintegration sowie die Möglichkeit eines dualen oder praxisbegleitenden Studiums, beispielsweise im Bauingenieurwesen, anbieten. Besonders betonte er die Vielseitigkeit der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten: „Unsere Verwaltungsfachangestellten durchlaufen verschiedene Abteilungen wie das Ordnungsamt, den Bereich Finanzen und zentrale Dienste.“ Die Resonanz auf der Messe sei groß gewesen: „Wir hatten viele interessante Gespräche, das Interesse der Schüler ist wirklich groß.“
Neben Berufen im öffentlichen Dienst wurden auch Karrierewege in der Finanzbranche vorgestellt. Katharina Zimmermann von der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank erklärte: „Im ersten Lehrjahr sind die Auszubildenden hauptsächlich im Service tätig, bevor sie im zweiten Jahr unsere internen Abteilungen wie zum Beispiel die Kreditabteilung, Firmenkundenbank und das Marketing durchlaufen. Im dritten Ausbildungsjahr steht die Prüfungsvorbereitung im Fokus.“ Sie hob hervor, dass neben fachlichen Kompetenzen auch kommunikative Fähigkeiten eine große Rolle spielen: „Also grundsätzlich ist es uns ganz wichtig, dass unsere Auszubildenden offen sind, dass sie Lust haben, mit Menschen in Kontakt zu sein, weil das sowohl mit Kollegen als auch mit Kunden unser tägliches Brot ist.“
Auch das Schröder-Bauzentrum war vertreten und stellte uns die Vielfalt der Handelsbranche vor. Wir sprachen mit Janne Hansen, der derzeit ein duales Studium im Unternehmen absolviert und neben seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann seinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Handelsmanagement macht.“ Er hob die abwechslungsreichen Aufgaben hervor: „In der Gruppe kriegt man eigentlich über alle Tätigkeitsbereiche des Unternehmens Einblicke, lernt überall und darf auch echt viel mit anpacken.“ Neben dem dualen Studium bietet die Schröder-Bauzentrum-Gruppe auch insgesamt 13 Ausbildungsberufe an.
Wir von ME2BE haben auf der Messe besonders den Stand der DRK Akademie wahrgenommen. Eine Babypuppe stach sofort ins Auge – ein praxisnahes Hilfsmittel für die Pflegeausbildung. Tanja Huntz von der DRK Akademie erklärte: „Ich habe mich heute mit meiner Kollegin entschieden, die Babypuppe mitzubringen. Wir haben das An- und Auskleiden sowie das Handling mit dem Säugling geübt. Es geht darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es ist, ein Baby sicher zu halten, die Windel zu wechseln und es anzuziehen.“ Diese Simulationen sind ein wichtiger Bestandteil der Pflegeausbildung. Neben der Theorie werden die Auszubildenden auch praktisch geschult, um sie bestmöglich auf ihren späteren Beruf vorzubereiten. „Wir machen nicht nur digitale Ausbildung, sondern sind auch praktisch tätig“, betont Huntz.
Handwerk und Technik: Einblicke in vielfältige Berufe
Ein wichtiger Fokus der Messe lag auf der Aufklärung über Berufe, die nicht immer im direkten Interesse der Schülerinnen und Schüler stehen – genau hier setzt Kai-Uwe Graf von der Firma Christoph, einem Betrieb für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, an. „Ich sehe diese Schulmessen nicht nur als Werbung für unseren Firmennamen oder zur Lehrlingsrekrutierung“, erklärt er uns. „Ich sehe vor allem unseren Auftrag darin, junge Leute möglichst fürs Handwerk zu begeistern.“
Um das zu erreichen, nutzt Graf eine besondere Herangehensweise: Er startet mit einer simplen Frage an die Schülerinnen und Schüler. „Ich frage erst mal: Du siehst hier, wir bilden Anlagenmechaniker aus – was stellst du dir darunter vor?” Oft hört er dann Antworten wie‚ ich stehe am Fließband. Er nutzt diesen Moment, um den Jugendlichen aufzuzeigen, dass der Beruf viel vielseitiger ist, als sie denken. Wenn Interesse da ist, erklärt er auch an seiner mitgebrachten Therme mehr über den Beruf. Für ihn ist klar: „Wer einmal einen Einblick bekommt, hat eine echte Chance, das Handwerk für sich zu entdecken.Vielleicht kitzelt man bei dem einen oder anderen tatsächlich echtes Interesse. Und wenn wir den als Praktikanten begrüßen dürfen, dann stehen alle Wege offen.“
Neue Perspektiven entdecken – Schülerinnen, Schüler und Lehrende über die Messe
Auf der Messe sprechen wir auch mit den Schülerinnen und Schülern. Emilius und Achmed aus der 8a planen nach der 10. Klasse ihr Abitur am BBZ, haben aber noch keine endgültige Berufswahl getroffen. Besonders interessant fanden sie auf der Veranstaltung den Stand von Fritz Witt Betonwerke: „Die waren wirklich nett und haben sehr viel erklärt.“ Dabei stießen sie auf der Messe auch auf Berufe, die sie vorher nicht kannten, wie den Umweltingenieur, der ihnen als besonders interessant erschien.
Auch Schulleiter Christoph Siewert und Konrektorin Petra Meinke betonten in unserem Gespräch die Bedeutung der Messe als wertvolle Orientierungshilfe. Sie erklärten, dass der Marktplatz der Berufe Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen und Institutionen zusammenbringt und ihnen Praktika, Ausbildungsplätze sowie direkte Einblicke in verschiedene Berufsfelder bietet. Die Messe richtete sich an die Schüler ab der achten Klasse, die gerade ihr Praktikum absolviert hatten und nun nach neuen Möglichkeiten suchten. Für die Neuntklässler stand die Suche nach einem Ausbildungsplatz im Fokus. Und für alle, die sich noch unsicher waren, hatte der Schulleiter Christoph Siewert einen klaren Rat: „Kommt einfach zum Marktplatz der Berufe, da kommt ihr direkt mit den Leuten ins Gespräch.“
Auch Robert Ludwig, Lehrer an der Klaus-Groth-Schule, bestätigt die Wichtigkeit der Messe. Er unterstützt die Berufsorientierung der Jugendlichen aktiv und hebt hervor, wie wichtig es ist, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. „Wir machen zum Beispiel ein Bewerbungstraining, bei dem Externe die Bewerbungsunterlagen durchsehen und den Schülern gezielt Feedback geben.“ Neben der Messe setzt die Schule auf Praktika, Berufsorientierungstage und ein Speed-Dating zwischen den neunten und achten Klassen, bei dem ältere Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen weitergeben.
Fazit: Ein wichtiger Schritt in die berufliche Zukunft
Der Marktplatz der Berufe an der Klaus-Groth-Schule hat erneut gezeigt, wie wertvoll der direkte Austausch mit Unternehmen und Institutionen für die Schülerinnen und Schüler ist. Die Messe bot nicht nur praktische Einblicke in verschiedene Berufsfelder, sondern auch konkrete Möglichkeiten für Praktika und Ausbildungsplätze. Besonders bemerkenswert war die Offenheit, mit der Betriebe, Schulen und Organisationen den Jugendlichen begegnet sind, um ihnen Perspektiven für ihre Zukunft aufzuzeigen. Für viele Jugendliche war die Messe ein entscheidender Impuls: Sie konnten neue Berufe kennenlernen, wertvolle Kontakte knüpfen und erste Ideen für ihre berufliche Laufbahn entwickeln. Wir von ME2BE haben miterlebt, wie wichtig solche Angebote sind, um Schülerinnen und Schülern Sicherheit bei der Wahl ihres künftigen Berufs zu geben.
TEXT & FOTO: Bente Rohde