Worauf kommt es bei der Berufswahl an?
Let’s go: auf die JOBNight der Gemeinschaftsschule Bredstedt. Drei Schüler über ihre beruflichen Ziele, erste Erfahrungen, die sie bereits in einem Praktikum sammeln durften und worauf es ihnen bei ihrer Berufswahl wirklich ankommt!
Denn Ciara, Max und Sinje wissen genau, warum sich Engagement lohnt, sei es als Klassensprecher, bei der Feuerwehr, in einem Verein oder bei den Pfadfindern? Sie erzählen, wie sie an ihren Aufgaben gewachsen sind und warum sie lieber Verantwortung übernehmen, als auf der Couch abzuhängen. Unsere Gespräche zeigen, dass Hobby und Beruf viel mehr miteinander zu tun haben, als wir denken und ein gut gewählter Beruf viel Raum für eigene Interessen und Ideen bietet.
Ciara, 15, 9c
Chiara ist Klassensprecherin der 9c an der Gemeinschaftsschule Bredstedt.
Auf der JOBNight möchte ich mich über den Studiengang Architektur informieren
„Ich heiße Ciara und übernehme gerne Verantwortung. Als Klassensprecherin der 9c setze ich mich daher für die Belange meiner Klassenkameraden ein, übernehme organisatorische Aufgaben und spreche mit den Lehrern, wenn es Probleme gibt. Mich hat diese Aufgabe schon immer interessiert, weil sie mir die Möglichkeit gibt, etwas zu bewirken und an Veranstaltungen wie der Schulkonferenz teilzunehmen. Kürzlich haben wir die Abschlussfeier der 9. und 10. Klassen besprochen. Thema war unter anderem der Chaostag, der wegen Corona in den letzten Jahren leider ausfallen musste. Am Chaostag dürfen die Abschlussklassen die Schule sozusagen ‚auf den Kopf stellen’, indem wir mit Farben werfen und die Lehrer in einem Wissensquiz herausfordern. Aber auch in meiner Freizeit übernehme ich gerne Aufgaben – zum Beispiel den Kassendienst bei Reitturnieren. Beruflich interessiere ich mich für Tiere. Eigentlich wollte ich Tierärztin werden, da es mir jedoch schwer fällt, sie leiden oder sterben zu sehen, interessiere ich mich jetzt eher für den Beruf Bauzeichner. Mein Bruder und ich haben schon immer gerne gezeichnet, und ein Praktikum für technische Zeichnung bei HANS ANDRITTA hat mir gezeigt, dass mir die Arbeit wirklich liegt. Besonders wichtig für meinen zukünftigen Arbeitsplatz wäre mir ein nettes Team und ein freundliches Arbeitsklima. Da ich weiterhin reiten möchte und später für meine Kinder da sein will, achte ich auch auf familienfreundliche Arbeitszeiten. Auf der JOBNight möchte ich mich über den Studiengang Architektur informieren, da ich mir gut vorstellen könnte, nach einer Ausbildung zu studieren.”
Max, 15, 9c
Max hat so viele Interessen, dass er sich beruflich noch nicht richtig entscheiden kann.
Von der diesjährigen JOBNight erhoffe ich mir gute Gespräche und einen neuen Praktikumsplatz.
„Ich heiße Max und bin zusammen mit Ciara Klassensprecher der 9c. Es ist spannend, über die Schulkonferenz und die SV-Sitzung Einblicke in schulübergreifende Themen zu bekommen. Für mich war es jedoch nichts Neues, Verantwortung zu übernehmen, da ich schon dreimal zum Klassensprecher gewählt wurde und mich bei den Pfadfindern als Gruppenleiter engagiere. In einem Kurs für den offiziellen Schein zum Jugendleiter lernte ich kürzlich viel Interessantes über Spielpädagogik. Bereits seit der zweiten Klasse bin ich mit den Pfadfindern auf Reisen und konnte bereits viel von der Welt sehen. Diesen Sommer planen wir eine Reise nach Schweden, und ich übernehme als Gruppenleiter mit einem weiteren Gruppenleiter die Verantwortung für 10 Kinder. Beruflich bin ich mir jedoch noch nicht ganz klar, wohin die Reise gehen soll, da ich viele unterschiedliche Interessen habe. Mich interessieren Medizin, Geschichte, Handwerk, und ich lese gern. Noch kann ich mich aber nicht entscheiden. In der 11. Klasse möchte ich für ein Jahr nach Amerika auf die Highschool gehen und dann Abitur machen. Mein persönlicher Traum ist es, in Harvard zu studieren. Mit Harvard verbinde ich vor allem Prestige und Karriere, daher würde es mich sehr stolz machen, dort zu studieren. In der Schule konnte ich bereits viele inspirierende Gespräche mit unserer Berufsberaterin und auch mit Lehrern über meine beruflichen Ziele führen. Bei der letzten JobNight habe ich bereits Kontakt zu einer Kanzlei aufgenommen, hatte auch einen Praktikumsplatz, der aber wegen Corona leider nicht zustande kam. Von der diesjährigen JOBNight erhoffe ich mir gute Gespräche und einen neuen Praktikumsplatz.”
Sinje, 15, 9c
Sinje engagiert sich für die Jugendfeuerwehr, möchte aber beruflich lieber mit Holz arbeiten.
Ich hoffe, dass handwerklich Berufe auf der JOBNight auch für Mädchen ansprechend präsentiert werden.
„Ich bin stellvertretende Gruppenleiterin bei der Jugendfeuerwehr. Das Team Feeling ist großartig und die Übungen machen einfach Spaß. Wir üben Löscheinsätze, sind viel an der frischen Luft, das gefällt mir. Als Gruppenleiterin bereite ich die Dienste der Jugendfeuerwehr mit Christin vor. Beruflich möchte ich jedoch nicht bei der Feuerwehr arbeiten, da ich nicht weiß, ob ich die Einsätze alle gut verarbeiten kann. Beruflich inspiriert mich mein Vater sehr. Er ist auch bei der Feuerwehr und arbeitet als Zimmermann. Da ich Höhenangst habe und nicht auf dem Dach arbeiten möchte, mache ich im Sommer ein Praktikum bei einem Tischler und könnte mir gut vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Ein Praktikum in der Kreishandwerkerschaft Niebüll hat mir bereits gezeigt, dass ich gerne mit Holz arbeite. Mich fasziniert, wie viele Dinge aus einem Baum entstehen können. Holz bietet so viele Verarbeitungsmöglichkeiten und verlangt Kreativität in der Umsetzung. Gerne würde ich in einem Betrieb arbeiten, in dem ein gutes Arbeitsklima herrscht und die Mitarbeiter fair bezahlt werden. Ich hoffe, dass handwerklich Berufe auf der JOBNight auch für Mädchen ansprechend präsentiert werden. Ich würde mich freuen, wenn auch Frauen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und ich einen Praktikumsplatz für den Sommer ergattern könnte.”
TEXT Sophie Blady
FOTO Reinhard Witt