Qualifiziert für moderne Verwaltungsaufgaben

Qualifiziert für moderne Verwaltungsaufgaben

Der Fachbereich Allgemeine Verwaltung mit dem Studiengang Bachelor of Arts “Allgemeine Verwaltung / Public Administration” an der FHVD

Heutzutage präsentieren sich öffentliche Verwaltungen als fortschrittliche Dienstleistungsunternehmen. Mit den wachsenden Anforderungen an die Effizienz und Komplexität der Arbeitsabläufe wird der Bedarf an gut ausgebildeten, motivierten und innovativen Fachkräften immer dringender. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ermöglichen es Verwaltungen wie die Kreisverwaltung Dithmarschen jungen Menschen, eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.

Die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) bietet im Fachbereich Allgemeine Verwaltung entsprechende Möglichkeiten im dualen System an. An der Verwaltungsakademie Bordesholm erhalten Auszubildende der Laufbahngruppe I (mittlerer Dienst) ihren theoretischen Unterricht im Rahmen ihrer Ausbildung. Am Campus Altenholz wiederum werden Nachwuchskräfte der Laufbahngruppe II (gehobener Dienst) im Rahmen eines Studiums ausgebildet.

„Der Bachelor-Studiengang „Allgemeine Verwaltung / Public Administration” ist akkreditiert und stark praxisorientiert gestaltet. Wir haben hier jedes Jahr 170 bis 185 neue Studierende, die den dreijährigen Studiengang belegen“, sagt Professorin Dr. Edna Rasch, die Dekanin des Fachbereichs. Die Studierenden verbringen während ihres dreijährigen Studiums, jeweils in Trimester aufgeteilt, insgesamt zwei Jahre an der FHVD und ein Jahr in der Verwaltung, die sie entsendet hat. „Wir bilden hier qualitativ hochwertig den Nachwuchs für die Verwaltungen in Schleswig-Holstein aus“, so Rasch.

Professorin Dr. Edna Rasch

Bei diesem interdisziplinären Studiengang handelt es sich um einen mit juristischen, wirtschaftswissenschaftlichen, sozial- und verwaltungswissenschaftlichen Inhalten. Der Abschluss ist für alle Studierenden gleich, aber es gibt Schwerpunktsetzung wie Recht,Verwaltungsmanagement oder digitales Verwaltungsmanagement. „Das Studium beinhaltet eine wissenschaftliche Orientierung, fördert ökonomische und methodische Kompetenzen sowie soziale und persönliche Fähigkeiten“, sagt Rasch. Wer die Hochschule mit dem Bachelor abschließt, hat zugleich ein Jahr Praxis- und Arbeitserfahrung im Gepäck, und als Generalisten stehen den Absolventinnen unterschiedliche Berufswege offen, beispielsweise auf kommunaler Ebene, bei Landesbehörden oder in Ministerien.

Die FHVD und die Ausbildungsverwaltungen oder -behörden übernehmen gemeinsam die Aufgabe, die Studierenden für ihre berufliche Tätigkeit zu qualifizieren. „Unser Ziel ist es, die Studierenden für die Herausforderungen einer modernen Verwaltung kompetent vorzubereiten und sie für verantwortliches Handeln zugunsten unseres Rechtsstaats zu begeistern“, betont die Dekanin.

An der FHVD sind insgesamt rund 2.000 Studierende eingeschrieben. Sie studieren hier in den Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Polizei und Steuerverwaltung am Standort Altenholz sowie im Fachbereich Rentenversicherung am Standort Reinfeld.

Weitere Informationen: www.fhvd-sh.de

Drei Studentinnen berichten über ihre Erfahrungen im Studiengang „Allgemeine Verwaltung“

Für junge Menschen bieten öffentliche Verwaltungen spannende Karrierechancen in einem dynamischen und gesellschaftlich relevanten Umfeld. Fenja und Inola, beide 22 Jahre alt, haben eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte bei der Kreisverwaltung Dithmarschen absolviert und studieren jetzt Public Administration an der FHVD, Campus Altenholz; Gesa, 20 Jahre alt, ist nach dem Schulabschluss ins gleiche Studium eingestiegen.

Studium nach dem Schulabschluss

Gesa, Studentin „Public Administration“ an der FHVD

Würdest du dich bitte vorstellen

Gesa: Ich bin Gesa aus Steenfeld im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Bevor ich mein duales Studium beim Kreis Dithmarschen am 1. August 2023 angefangen habe, habe ich mein Abitur am BBZ Dithmarschen in Heide gemacht.

Wie bist du zur Kreisverwaltung Dithmarschen und an die Fachhochschule gekommen?

Gesa: Während meiner Schulzeit habe ich mehrere Praktika absolviert, auch bei der Kreisverwaltung Dithmarschen. Danach war mir klar, dass ich gerne dort arbeiten würde. Die Nähe zu meinem Wohnort spielte ebenfalls eine Rolle. Ich habe mich direkt bei der Kreisverwaltung beworben, die ihre dualen Studierenden an die Fachhochschule in Altenholz schickt.

Hast du ein paar Eckdaten zu Dithmarschen und der Kreisverwaltung?

Gesa: In der Region Dithmarschen leben knapp 136.000 Einwohner, vorwiegend in den beiden größeren Städten Heide und Brunsbüttel. Heide ist die Kreisstadt und der Verwaltungssitz des Kreises. Die Kreisverwaltung beschäftigt etwa 800 Angestellte und Beamte, darunter etwa 30 Auszubildende und Studierende, die für die Verwaltungsaufgaben zuständig sind.

Warum studierst du Allgemeine Verwaltung?

Gesa: Da ich bisher keine Praxiserfahrung habe, weiß ich noch nicht genau, in welche Richtung ich gehen werde. Ich stelle mir die Arbeit sehr abwechslungsreich vor und freue mich darauf, die verschiedenen Fachbereiche kennenzulernen. Dabei bin ich ganz unvoreingenommen und bekomme sicherlich die Möglichkeit, hier in meiner Heimat etwas zu bewegen. Nach dem Bachelorabschluss werde ich bereits ein Jahr Berufserfahrung gesammelt haben, was einen guten Einstieg ins Arbeitsleben ermöglicht.

Was gefällt dir besonders an deinem zukünftigen Beruf?

Gesa: Besonders die Vielfalt. Es gibt so viele Bereiche, die man kennenlernen kann. Bereits während des Studiums wechseln sich Theoriephasen in Altenholz mit Praxisphasen in Heide ab und dabei durchlaufen wir in jedem Trimester eine andere Praxisstation. Soweit ich weiß, habe ich im späteren Berufsleben ebenfalls die Möglichkeit, mich für einen Bereich zu entscheiden und diesen flexibel zu wechseln.

Hast du das Gefühl, dass du später die Zukunft mitgestaltet?

Gesa: Ja, das glaube ich schon. Gerade als junge, engagierte Menschen können wir viel bewirken. Verwaltung ist in vielen Lebensbereichen der Bürgerinnen und Bürger präsent, und auch das Miteinander im Kollegenkreis ist ein wichtiger Faktor.

War es schwer, den Studienplatz zu bekommen?

Gesa: Ich musste mehrere Auswahlverfahren durchlaufen: Bewerbung einreichen, Online-Test, Assessment-Center und anschließend das Vorstellungsgespräch mit Selbstpräsentation. Nachdem ich ausgewählt worden war, habe ich zum Einstieg gemeinsam mit Fenja und Inola sowie den Auszubildenden zwei Kennenlernwochen absolviert, in denen das ganze Kreisgebiet gezeigt wurde. Anschließend bin ich an die FHVD nach Altenholz gekommen.

Verwaltungsausbildung und Studium on top

Fenja, Studentin „Public Administration“ an der FHVD

Würdet ihr euch bitte vorstellen

Fenja: Ich bin Fenja aus Erfde im Kreis Schleswig-Flensburg. Ich habe 2020 das Abitur gemacht und anschließend eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Kreis Dithmarschen. Ich habe diese auf zweieinhalb Jahre verkürzt, dann sechs Monate dort gearbeitet und zum 1. August 2023 das Studium an der FHVD begonnen.
Inola: Ich bin Inola aus Frestedt im Kreis Dithmarschen. Ich habe in Marne meine Fachhochschulreife gemacht und dann wie Fenja meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Kreis Dithmarschen. Ich habe diese ebenfalls auf zweieinhalb Jahre verkürzt, anschließend sechs Monate in der Vollstreckung gearbeitet und im vergangenen Jahr mit dem Studium hier angefangen.

Warum habt ihr euch für „Verwaltung“ als Berufsweg entschieden?

Fenja: Ein Praktikum in der Verwaltung eines Krankenhauses hat mir gut gefallen, aber das medizinische Umfeld war nicht das Richtige für mich. Deshalb habe ich mich für eine reine Verwaltungsausbildung beim Kreis entschieden.
Inola: Ein Praktikum bei der Kreisverwaltung Dithmarschen hat mir sehr gut gefallen. Die vielen Einblicke und Abteilungen haben mich so begeistert, dass ich mich für die Ausbildung entschieden habe.

Warum jetzt noch das Studium?

Fenja: Ich war bereits von der Ausbildung sehr angetan. Nach sechs Monaten in der wirtschaftlichen Jugendhilfe habe ich mich zum Studieren entschieden, um meine Karrierechancen zu verbessern und Stellen im höheren Dienst erreichen zu können.
Inola: Die Arbeit in der Vollstreckung war sehr gut, aber ich möchte noch weiterkommen und mich weiterbilden, um die Chance auf höher dotierte Stellen zu haben.

Welche Perspektiven oder Ziele habt ihr?

Inola: Ich weiß noch nicht genau, in welches Aufgabengebiet ich später möchte. Der soziale Bereich interessiert mich sehr. Mit den kommenden Praxisstationen werde ich mich zum Ende des Studiums entscheiden können.
Fenja: Auch ich möchte bei der Kreisverwaltung Dithmarschen bleiben und neue Bereiche kennenlernen, die für höhere Abschlüsse vorgesehen sind. Ich freue mich auf die drei Praxisabschnitte, die noch anstehen.

Wie kommt ein junger Mensch dazu, Verwaltung zu studieren?

Fenja: Die Abwechslung ist ein großer Faktor, da wir nicht thematisch gebunden sind. Es gibt viele Fachrichtungen und Bereiche, in die wir nach dem Studium gehen können und die schon das Studium vielseitig und spannend machen.
Inola: Ein sicherer Job, das hat die Corona-Pandemie gezeigt, ist ein weiterer Grund. Während viele Unternehmen in der Privatwirtschaft unsicher waren, bot die Verwaltung Stabilität. Zudem spielt die gute Work-Life-Balance in der Kreisverwaltung Dithmarschen eine große Rolle, was den Beruf gerade für unsere Generation sehr attraktiv macht.

Was lernt ihr im Studium?

Fenja: Grob dargestellt, lernen wir unter anderem die Rechtsgrundlagen der öffentlichen Verwaltung und die Instrumente der Verwaltungssteuerung kennen.

Inola, Studentin „Public Administration“ an der FHVD

Ist das Wissen speziell auf die Verwaltung in Schleswig-Holstein zugeschnitten?

Inola: Soweit ich weiß, ist der Studiengang in jedem Bundesland ähnlich. Es gibt jedoch spezifische Bereiche wie das Kommunalrecht, die konkrete Bezüge zum jeweiligen Bundesland haben. Beispielsweise gibt es in Schleswig-Holstein ein eigenes Landesverwaltungsgesetz, das sich von dem in Bayern unterscheidet.

Wie sieht der praktische Teil in Heide aus?

Inola: Wir durchlaufen drei Trimester in verschiedenen Bereichen, wie dem sozialen Bereich, dem Bauamt und der Personalabteilung. Dadurch lernen wir unterschiedliche Arten von Verwaltungsarbeit kennen.

Wie stehen die Chancen, dass ihr übernommen werdet?

Fenja: Die Chancen stehen gut bis sehr gut. Wir prüfen, ob in unserem Bereich Stellen innerhalb der Kreisverwaltung Dithmarschen frei sind, oder wählen zunächst einen anderen Bereich. Später können wir durch eine einfache Bewerbung intern wechseln.
Inola: Heute in der Vorlesung wurde erwähnt, dass die Abteilungen oft selbst für die Rekrutierung zuständig sind, um geeignete Mitarbeitende zu finden.

Ist die Kreisverwaltung in Dithmarschen modern aufgestellt?

Fenja: Ja, wir finden schon. Die Digitalisierung schreitet langsam voran, auch bei vollständigen Leistungen. Bürgerinnen und Bürger können bereits online Termine buchen.

Empfindet ihr die Arbeit in der Verwaltung als sinnstiftend?

Inola: Ja, definitiv. Wir haben hier eine erfüllende und zukunftssichere berufliche Perspektive. Und bei der Arbeit sind Kreativität und Engagement für Tätigkeiten im Bereich des Allgemeinwohls gefragt.

Drei zufriedene Studentinnen

Welche Soft Skills braucht man noch?

Inola: Man sollte ein gewisses Gefühl im Umgang mit Bürgerinnen und Kollegen mitbringen. Offenheit für Neues ist ebenfalls hilfreich, da man oft mit neuen Gesetzen, anderen Kollegen und verschiedenen Bürgern konfrontiert wird.
Fenja: Grundlegende Computerkenntnisse, Ehrgeiz und der feste Wille, das Studium erfolgreich abzuschließen, spielen ebenfalls eine Rolle.

Lernt ihr das bereits im Studium?

Fenja: Ja, im Studium halten wir viele Präsentationen und üben, vor anderen zu sprechen. Das ist hilfreich für den späteren Kontakt mit Bürgern und bei Telefonaten. Wir lernen nicht nur Theorie und Gesetzestexte, sondern bereiten uns intensiv auf die praktische Arbeit vor.

Welche Vorteile bietet das Studium noch?

Inola: Durch das Studium steigen wir direkt in die Beamtenlaufbahn ein. Schon während des Studiums sind wir Beamte auf Zeit und erhalten eine Besoldung.

Würdet ihr diesen Studiengang oder die Ausbildung bei der Kreisverwaltung Dithmarschen anderen jungen Menschen empfehlen?

Inola: Ja, auf jeden Fall. Vor allem, weil man viele Abteilungen kennenlernen und später intern wechseln kann.
Fenja: Außerdem bietet der Kreis Dithmarschen viel: Flexibilität, Gleitzeit, Home-Office, Sportangebote, Teamsportarten, Jobticket und die Möglichkeit, ein E-Bike zu leasen. Es wird eine Menge für die Mitarbeitenden getan.

TEXT Hilke Ohrt
FOTO Sebastian Weimar