Positive Rück- und spannende Ausblicke: Das Inner Circle Treffen der Transferstelle Schule Wirtschaft

Positive Rück- und spannende Ausblicke: Das Inner Circle Treffen der Transferstelle Schule Wirtschaft

Ein Hauch von Aufbruchstimmung liegt in der Luft, als sich das FLEET7 in Kiel am 6. März 2024 in einen Ort des Austauschs und der Innovation verwandelt. Vertreter aus Bildung und Wirtschaft versammeln sich zu einem Inner Circle Treffen der Transferstelle Schule Wirtschaft, organisiert von DiWiSH und ME2BE. Von der Begrüßung bis zum Schlusswort ist es ein Tag voller Einblicke, Inspiration und innovativer Ideen, der die Zukunft der digitalen Kompetenzen an Schulen beleuchtet.

Auf der Agenda: Resümee und Ausblick

Dr. Johannes Ripken und Marie Clasen begrüßen die Gruppe

Dr. Johannes Ripken von DiWiSH eröffnet die Veranstaltung mit einem klaren Statement: „Eine Menge Dinge sind umgesetzt worden von Mai bis Dezember letzten Jahres, aber die Welt bewegt sich schnell weiter und wir müssen das Thema digitale Kompetenzen an Schulen weiterhin vorantreiben.” Marie Clasen von ME2BE fügt hinzu: „Bei der Veranstaltung heute soll es ein Resümee des letzten halben Jahres geben und eine Aussicht für die Zukunft.” Die Zuhörer sind nach dieser Begrüßung merklich gespannt auf das, was sie in den nächsten zwei Stunden erwarten wird.

Positive Erfahrungen zum Auftakt

Lehrer Nils Hoyer berichtet von seinen Erfahrungen

Nils Hoyer, Lehrer und Mitglied des Berufsorientierungsteams an der Wilhelm-Tanck-Schule in Neumünster, steht im Mittelpunkt der ersten Präsentation. An seiner Schule beginnt die Berufsorientierung bereits in der 8. Klasse. Zusammen mit ME2BE wurde eine digitale Betriebsführung mit der ppi Media GmbH organisiert. Diese innovative Methode ermöglicht es Unternehmen, ihre Räumlichkeiten und Mitarbeiter per Livestream vorzustellen, während Schülerinnen und Schüler bequem vom Klassenraum aus zuschauen können. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein Bildschirm, ein Laptop und Internetzugang.

Hoyer erzählt außerdem vom persönlichen Kennenlernen zwischen Unternehmen und Schülerinnen und Schülern, das im Dezember 2023 im FLEET7 im Rahmen des NOSH Network stattfand. Er ist begeistert von der positiven Resonanz der Schülerinnen und Schüler auf das Projekt. „Es ist erfreulich zu sehen, wieviel Freude die Kinder an dem Projekt hatten”, sagt er und betont seine Überzeugung: „Ich würde die digitale Betriebsführung allen Schulen weiterempfehlen.” Seine Erfahrungen zeigen, dass solche innovativen Ansätze einen Beitrag zur frühzeitigen Berufsorientierung leisten können und allen Schülerinnen und Schülern neue Möglichkeiten eröffnen.

Mit der Zeit gehen: KI an Schulen

Ralf Meier spricht über KI an Schulen

Ralf Meier vom RBZ Wirtschaft in Kiel betritt als nächstes die Bühne, um über ein Projekt zu sprechen, bei dem er unterstützend mitgewirkt hat: „Digitale Assistenten an Schulen und der Bildungswandel in Schleswig-Holstein am Beispiel von ChatGPT.” Als Unterstützer und Berater des Projekts offenbart Meier die Relevanz von der Nutzung künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich. „Wir wissen, dass ein Viertel aller Arbeitsabläufe von KI übernommen werden können”, erklärt er und hebt die Bedeutung dieses Wandels hervor. Er zeigt auf, wie der Einsatz von ChatGPT den Bildungswandel in Schleswig-Holstein vorantreiben könnte, indem er das Potenzial der Technologie zur Unterstützung von Schülern und Lehrern aufzeigt.

Doch Meier ist sich auch der Herausforderungen bewusst: „Um ChatGPT zu nutzen, muss man eine Handynummer hinterlegen und das ist aus Gründen des Datenschutzes bei einem Projekt mit Schülerinnen und Schülern nicht möglich.” Auf der Suche nach einer Lösung stößt er auf die Plattform fobizz, die eine anonyme Nutzung von ChatGPT ermöglicht. Dabei betont er: „Wenn etwas nichts kostet, bin ich das Produkt.” Er spricht auch das Thema Chancengleichheit an, da bessere Versionen von ChatGPT Geld kosten und sich das nicht jeder leisten kann.

Meier zieht ein Fazit: „Der Wandel der KI ist unausweichlich, aber aus verschiedenen Gründen mit Vorsicht zu genießen.” Trotz dieser Bedenken betont er die Notwendigkeit, den Umgang mit KI an Schulen zu lehren, da die meisten Schüler bereits mit ChatGPT vertraut sind. Für ihn ist fobizz eine vielversprechende Möglichkeit, um den Einsatz von KI in Schulen zugänglicher und sicherer zu machen.

Heike Schlesselmann berichtet von dem Erfolg ihrer Schüler bei einem KI-Wettbewerb

Anschließend wird Heike Schlesselmann, Rektorin am Gymnasium „Copernicus” in Norderstedt, live dazugeschaltet. An ihrer Schule gibt es ein Informatik-Profil in der Oberstufe. Die Schüler dieses Profils haben an einem Wettbewerb im Bereich Künstliche Intelligenz teilgenommen, den sie überraschenderweise gewonnen haben. Dieser Erfolg hat ihrer Schule den Titel „KI-Schule des Jahres 2023” eingebracht und hebt die Relevanz von Technologie und KI im Bildungsbereich hervor. Schlesselmanns Beitrag unterstreicht die Bedeutung einer fundierten Berufsorientierung und eines praxisorientierten Lehransatzes. Ihre Schule zeigt, wie durch gezielte Förderung und innovative Projekte die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden können.

Berufsorientierung neu gedacht: Die DIGI:BO Live Tour

Andreas Jablonski spricht über die DIGI:BO Live Tour

Andreas Jablonski, Mitgründer der Neox Studios GmbH in Flensburg, spricht anschließend über die DIGI:BO Live Tour. Sein Unternehmen hat sich dafür entschieden, Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Welt des Spieleentwicklers zu ermöglichen. In einem atmosphärischen Film wird gezeigt, wie das Unternehmen seine Räumlichkeiten präsentiert und den Schülerinnen und Schülern einen hautnahen Einblick in die Arbeitsabläufe bietet. Jablonski betont die Leichtigkeit und Wirksamkeit dieses Formats. „Es ist wenig Aufwand für den Betrieb und man erreicht trotzdem viele Schüler”, erklärt er. Durch solche interaktiven Einblicke können Schülerinnen und Schüler frühzeitig ihre Interessen und Talente entdecken und so besser informierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen.

Auch Hauke Berndt und Jörg Hansen berichten von ihren Erfahrungen mit der digitalen Betriebsführung

Auch Jörg Hansen von Consist Software Solutions GmbH und Hauke Berndt von ppi Media GmbH teilen ihre Erfahrungen mit digitalen Betriebsführungen. Beide haben bereits solche Veranstaltungen gemeinsam mit ME2BE durchgeführt und sind von deren Wirksamkeit überzeugt. „Das ist Berufsorientierung direkt aus der Schulbank heraus”, erklärt Berndt. „So können Schülerinnen und Schüler schon während der Schulzeit so begeistert werden, dass sie sich nach der Schule direkt bewerben.” Hansen und Berndt betonen die vielen Vorteile dieses Ansatzes: Wenig logistischer Aufwand für Unternehmen und Schulen, die Möglichkeit, Schulen von außerhalb leicht einzubeziehen, und die Fähigkeit, mehrere Klassen gleichzeitig zu bedienen. Durch solche praxisnahen Einblicke können Jugendliche frühzeitig Einblicke in potenzielle Karrierewege erhalten und ihre Interessen und Fähigkeiten besser einschätzen.

„Wir haben ganz schön viel bewegt!“

Es geht um erfolgreich abgeschlossene Projekte

Marie Clasen von ME2BE fasst kurz die abgeschlossenen Projekte zusammen und betont die Fortschritte, die in den letzten Monaten erzielt wurden. „Wir haben ganz schön viel bewegt im letzten halben Jahr”, sagt sie mit einem Lächeln. Sie erwähnt Projekte wie das NOSH NETWORK, das Speed-Dating zwischen Unternehmen und Schülern mit Essen verbindet, sowie das Schule und KI-Projekt, das sich mit der Integration digitaler Assistenten an Schulen und dem Bildungswandel in Schleswig-Holstein befasst. Clasen hebt auch die Bedeutung von den DIGI:BO Live Tours hervor, die Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in verschiedene Berufsfelder bieten. Darüber hinaus erwähnt sie viele Messebesuche und die Produktion von Werbematerialien, die dazu beigetragen haben, die Initiative weiter voranzutreiben.
Durch diese vielfältigen Projekte und Initiativen hat ME2BE einen Beitrag zur Berufsorientierung und zum Bildungswandel in Schleswig-Holstein geleistet. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Schulen und anderen Organisationen hat zu einer erfolgreichen Umsetzung verschiedener Maßnahmen geführt, die Schülerinnen und Schülern neue Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung eröffnen.

Ein innovatives Projekt: Der Drohnen Cup

Prof. Dr. Sven Bertel stellt seinen Drohnen Cup vor

Prof. Dr. Sven Bertel von der Hochschule Flensburg präsentiert zum Abschluss den Drohnen Cup, ein innovatives Projekt, das Schülerinnen und Schülern im nördlichen Schleswig-Holstein die Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten im Umgang mit Drohnen unter Beweis zu stellen. Inspiriert vom Robo Cup, sollen die Schülerinnen und Schüler in einem Wettbewerb gegeneinander antreten und dabei kleine, programmierbare Drohnen durch Parcours steuern. Prof. Dr. Bertel betont die pädagogischen Aspekte dieses Projekts, welches nicht nur technisches Know-how vermittelt, sondern auch kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Teamarbeit fördert. Die begleitende fachliche und didaktische Betreuung stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler während des Wettbewerbs optimal unterstützt werden. Durch eine mögliche Zusammenarbeit mit ME2BE und der DiWiSH würde das Projekt zusätzliche Unterstützung erhalten und könnte seine Reichweite erweitern. Der Drohnen Cup ist ein Beispiel dafür, wie innovative Ansätze die Berufsorientierung und technische Bildung in Schleswig-Holstein vorantreiben können.

Ein gelungener Abschluss

Nach der Veranstaltung gibt es noch Zeit zum Networken

Zum Abschluss des Treffens richtet Dr. Johannes Ripken von der DiWiSH einige Worte an die Teilnehmer. Er betont die Bedeutung der Sichtbarmachung von Unternehmen durch Projekte wie das NOSH NETWORK oder die DIGI:BO Live Tours: „Manchmal geht man an Bürogebäuden vorbei und weiß gar nicht, dass da drinnen gerade die Welt verändert wird”, sagt er. Ripkens Worte verdeutlichen die Notwendigkeit, Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die vielfältigen Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten zu geben, die in ihrer Region vorhanden sind. Durch solche Initiativen können Jugendliche frühzeitig inspiriert und die Verbindung zwischen Schule und Arbeitswelt gestärkt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Schulen und Organisationen wie ME2BE und DiWiSH spielt dabei eine entscheidende Rolle und ermöglicht es, die Berufsorientierung in Schleswig-Holstein kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.

Im Anschluss an das offizielle Programm hatten die Teilnehmer die Gelegenheit zum Networking, während sie leckere Häppchen genossen. Diese informelle Zeit bot den Teilnehmern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und weitere Schritte für die Zusammenarbeit zu planen.

TEXT und FOTO Mira Jacobsen