„KROBIM – für das Leben nach der Schule!“

„KROBIM – für das Leben nach der Schule!“

„Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen.“ Dieses Sprichwort passt perfekt, wenn am 22. Februar zum vierten Mal die regionalen Arbeitgeber auf der Berufsinformationsmesse von Gemeinschaftsschule und Gymnasium in Kronshagen erscheinen. Nicht die Schüler kommen zu ihnen, sondern sie kommen zu den Schülern um sich ihnen vorzustellen und für ihre Ausbildungsangebote zu werben. Zwei, die dieses Konzept ins Leben gerufen haben, sind die Lehrkräfte Regina Schmidt (GemsKro) und Torben Wolgast (Gymkro). Vorab verraten sie, was die Besucherinnen und Besucher auf der KROBIM 4 erwartet.

Hallo Frau Schmidt, hallo Herr Wolgast. Zwei Jahre sind vergangen. Jetzt öffnet die KROBIM 4 ihre Tore. Wie ist die Stimmung?

Schmidt: Hervorragend! Unsere Schüler sind gut vorbereitet. Die meisten besuchen die Veranstaltung zum ersten Mal und sind deshalb ziemlich aufgeregt.

Wolgast: Ja, die Spannung steigt. Von allen Seiten erreicht uns Zuspruch, sowohl von den Schülern und Ausstellern als auch von den Eltern. Es kann wieder losgehen!

Was erwartet die Besucher in diesem Jahr? Was ist neu? Was bleibt unverändert?

Schmidt: Das Grundkonzept bleibt unverändert: Firmen und Betriebe kommen zu uns in die Schule und stellen drei Stunden lang ihre Aus- und Weiterbildungsangebote vor. In der Gemeinschaftsschule erhalten sie vom Eingangsflur bis zur Aula die besten Standplätze, um Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern zu führen. Dazu gibt es ein von unserer Elternschaft organisiertes Catering, dessen Erlöse dem Schul-Förderverein gespendet werden. Neu ist vor die Anzahl der Betriebe. 2018 waren es noch 30 Firmen, dieses Jahr haben sich 38 Aussteller angemeldet. Rekord! Wir begrüßen unter anderen unseren neuen Kooperationspartner, das Industrieunternehmen Vossloh Locomotives GmbH, die Stiftung Drachensee sowie die Handwerksfirma Isotech. Wir freuen uns, dass unser Medienpartner ME2BE wieder ein hochwertiges Messemagazin zur KROBIM herausbringt. Ein weiteres Highlight: Schüler haben die Gelegenheit, Berufe in 360-Grad-Videos hautnah durch eine VR-Brille zu erleben.

Wolgast: Auf der KROBIM 4 freuen wir uns auf Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen und natürlich auf unsere Patenfirmen, die Förde Sparkasse, Mercedes-Benz, Elac und Big. Darüber hinaus haben wir die Eltern angeschrieben und sie gefragt, ob sie von ihren persönlichen Ausbildungswegen und Berufen berichten möchten. Dieser Vorschlag stieß auf so großes Interesse, dass sich unsere Schüler zusätzlich bis 15 Uhr in den Klassenräumen mit Eltern sowohl über Ausbildungsberufe als auch über akademische Berufe informieren können. Vertreten sind untere anderem die Bereiche Medizin, Pharmazie, Psychologie, Jura, Informatik, Nautik, Polizei und Medien.

Gibt es berufliche Trends bei ihren Schülern?

Wolgast: Die Berufswahl ist natürlich ein individueller Prozess, doch nach meiner Einschätzung strebt die Mehrzahl unserer Schülerinnen und Schüler ein Studium an. Viele möchten vorher ein Auslandsjahr nach dem Modell ‚Work-and-Travel’ absolvieren, zum Beispiel in Australien oder Neuseeland. Auch an den Angeboten für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) sind viele interessiert. Wichtig ist uns, frühzeitig zu vermitteln, dass irgendwann eine Entscheidung getroffen werden muss. Deshalb ist es sinnvoll, sich frühzeitig sich mit den Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu beschäftigen. Ab der achten Klasse müssen die Linsen sozusagen geschärft werden.

Schmidt: Es gibt nach wie vor eine Vielzahl von Schülern, die nach der zehnten Klasse eine weiterführende Schule besuchen möchten. Mit den Berufsorientierungsprogrammen helfen wir Schülern, ihre beruflichen Pläne zu entwerfen. Wir erörtern mit ihnen gemeinsam, welche Chancen sie haben und welche Anforderungen auf sie zukommen. Wichtig ist, sich auch mit Alternativen vertraut zu machen, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich dann für einen passenden Weg zu entscheiden.

Was zeichnet die Berufsorientierung an Ihrer Schule aus?

Schmidt: An der Gemeinschaftsschule sind wir gut aufgestellt und beschäftigen uns intensiv mit das Thema. Beim Melissantum-Schulpreis für vorbildliche Berufsorientierung haben wir 2019 deutschlandweit einen dritten Platz belegt und 500 € Preisgeld geworden. Wir sind hervorragend mit den regionalen Wirtschaftspartnern vernetzt und vermitteln seit Jahren Schüler erfolgreich in Ausbildungsverhältnisse. Viel mehr geht nicht!

Wolgast: Wir betrachten Berufsorientierung als gesamtschulische Aufgabe. In jedem Unterricht wird am Gymnasium berufsorientierend gearbeitet. Dieses Modell wird von uns ständig weiterentwickelt. Zusätzlich arbeiten wir intensiv mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Agentur für Arbeit zusammen und besuchen regelmäßig Veranstaltungen zur Berufsorientierung. Für die Zukunft planen wir die Einrichtung von Workshops, um die Neigungen unserer Schülerinnen und Schüler noch frühzeitiger entdecken und fördern zu können. Was kann ich? Was kann ich nicht? Was möchte ich besser können? Was muss ich dafür tun? Berufsorientierung ist ein Prozess, in dem andauernd Fragen gestellt und Antworten gesucht werden.

Wie erleben Sie Ihre Schüler auf der KROBIM, Frau Schmidt?

Wenn ich über die KROBIM gehe, denke ich, dass unser Messekonzept gut funktioniert. Anfangs sind die Schülerinnen und Schüler noch etwas schüchtern und trauen sich nicht, den ersten Schritt zu machen. Nach wenigen Minuten sehe ich sie dann überall mit Azubis und Personalchefs sprechen. Durch die Gespräche auf der KROBIM wird vielen Schülern klar, dass es auch ein Leben nach der Schule gibt!

Liebe Frau Schmidt, lieber Herr Wolgast, vielen Dank für das Interview.

Als Medienpartner der KROBIM wünschen wir allen Besuchern erfolgreiche Gespräche und Begegnungen.

 

TEXT Christian Dorbandt
FOTO Berta-Luisa Dette