Die Gemeinschaftsschule Kronshagen ist eine von acht Mint-Schulen des Landes
Die Auszeichnung „MINT-Schule Schleswig-Holstein“ wird seit 2013 unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur an besonders engagierte Schulen im MINT-Bereich vergeben. Nur acht Schulen dürfen bisher landesweit mit diesem Auszeichnung werben. 2016 wurde die Gemeinschaftsschule Kronshagen in den erlesenen Kreis aufgenommen. Welche Vorteile damit verbunden sind und an welchen konkreten MINT-Projekten die GemsKro teilnimmt, erläutert der stellvertrende Schulleiter, Technik-Lehrer und MINT-Koordinator Dietrich Gothe im Gespräch mit ME2BE.
ME2BE: Moin, Herr Gothe, 2016 hat es die GMS Kronshagen geschafft, als MINT-Schule zertifiziert zu werden. Wie ist Ihnen das gelungen?
Gothe: Wir haben unsere Bewerbung für den Titel „MINT-Schule“ vor drei Jahren eingereicht, weil wir festgestellt hatten, dass wir die dafür notwendigen Kriterien bereits größtenteils erfüllen. Wir hatten auch vorher schon an Technik-Wettbewerben teilgenommen und durch ansprechende Leistungen in diversen Bereichen für Aufmerksamkeit gesorgt. Irgendwann haben wir uns Zeit genommen und das umfangreiche Bewerbungsverfahren für die MINT- Akkreditierung eingeleitet.
Welchen MINT-Unterricht erhalten Schülerinnen und Schüler? Gibt es MINT-Klassen?
Unser MINT-Unterricht wird anteilig über den Regelunterricht abgedeckt, zum Beispiel durch die Fächer Mathe, Chemie, Nawi und Biologie sowie über den Wahlpflichtunterricht, zum Beispiel im WPU Technik oder Angewandte Naturwissenschaften. Extra MINT-Klassen bieten wir noch nicht an. In den Bereichen Technik und Naturwissenschaften sind wir gut aufgestellt. Momentan verstärken wir den Informatikbereich und bieten beispielsweise einen ‚Computer-Führerschein‘ an sowie Unterrichtsangebote zum Erlernen von ersten Programmierbausteinen. Besonders stark ist unser Technikbereich. Dort haben sich unsere Investitionen in Räumlichkeiten und Ausstattung gelohnt.
An welchen MINT-Projekten nehmen Ihre Schüler teil?
Wir nehmen jedes Jahr an spannenden Wettbewerben teil: dem ‚lüttIng.-Projekt‘, dem ‚Nordmetall-Cup‘, dem ‚TüftelEi‘, am ‚Dechemax‘ und an der ‚Mathe-Olympiade‘. In allen Projekten beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler selbständig mit MINT-Aufgaben und erarbeiten Lösungen, teilweise gemeinsam mit Kooperationspartnern. Auf diesem Weg lernen sie, sich selbst zu organisieren und Verantwortung zu übernehmen.
Beim lütt-Ing.-Projekt arbeiten wir beispielsweise mit der Fachhochschule Kiel und der Lüftungsbau-Firma Schulze aus Kronshagen zusammen. Unsere Aufgabe ist es, einen Windkanal zu bauen. Zur theoretischen Vorbereitung dieses Projekts haben wir mit Schülerinnen und Schülern die FH Kiel besucht. Die Herstellung der Metallteile erfolgt in den Werkstatträumen der benachbarten Firma Schulze im Suchsdorfer Weg.
Warum ist der MINT-Unterricht Ihrer Meinung so wichtig?
MINT-Themen werden von unseren Schülern sehr gut angenommen. Alle sind mit großem Engagement dabei und wir sind jedes Mal positiv überrascht, welche Leistungen und Ergebnisse sie erzielen. Auch das Miteinander in den Projekten ist großartig. MINT-Unterricht ist deshalb von großer Bedeutung, weil er die Vernetzung von Schule und Wirtschaft grundsätzlich unterstützt. Die beruflichen Perspektiven nach der Schulzeit müssen wir künftig allerdings noch stärker aufzeigen. Was wir machen, ist schon sehr gut, aber nach oben gibt es immer noch Luft!
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Melanie Eltermann