Es darf ausprobiert werden! – JOBNight 7 in Bredstedt

Es darf ausprobiert werden! – JOBNight 7 in Bredstedt

18 Uhr. Gemeinschaftsschule Bredstedt mit Förderzentrum. Zum siebten Mal fand hier die JOBNight statt. Es waren über 50 Aussteller angereist. Somit konnte den Schüler/innen ein breitgefächertes Berufsspektrum vorgestellt werden, welches sich von Fachkraft für Lebensmitteltechnik, über Kaufmann/frau für E-Commerce, bis zum/zur Land- und Baumaschinenmechatroniker/in erstreckte.

Das diesjährige JOBNight-Buch

Wir stehen in den Startlöchern

Wir waren schon ganz aufgeregt, wie die Schüler/innen unser JOBNight Book annehmen würden. Schließlich hatten wir viele Wochen lang an der Erstellung des Messemagazins gearbeitet. Für unsere Praktikantin war die JOBNight außerdem die erste Messe, die sie vom Standpunkt des Ausstellers aus erleben durfte.

Auf die Plätze, fertig…

Dann ging es los. Stoßweise kamen Schüler/innen und Eltern durch die Eingangstüren herein. Lachen erfüllte die große Pausenhalle, überall unterhielt man sich rege und es gab viele Mitmachstände.

Bei einer der Aktionen trafen wir auf Niklas Nissen. Niklas hat 2009 seinen Abschluss gemacht und eine Kochlehre angefangen, bevor er eher zufällig auf den Beruf des Fleischers stieß. Dies gefiel ihm so gut, dass er sich entschied, dort eine Ausbildung zu machen. Der inzwischen ehemalige Azubi von Kinsky Fleischwaren zerlegte vor unseren Augen ein halbes Schwein. Dabei trug er ein Schutzhemd und einen Handschuh aus Ketten, für den Fall, dass er doch einmal abrutschen sollte.

Niklas bei der Arbeit

Niklas zeigte uns, wie man ein Schwein zerlegt

Während Niklas alle Knochen des Schweines auseinandernahm, erklärte er uns zu jedem Teil, was man noch daraus machen könnte. Ob als Schnitzel, Filet, Gulasch, Schinken oder Grillfleisch – es gibt kaum etwas, was nicht verwendet wird. Wusstet ihr z.B., dass man die kleingesägten Schweinepfoten für Suppenansätze verwenden kann? „Wir fangen jetzt schon mit den Weihnachtsvorbereitungen an“, erzählte Niklas weiter. Denn bis der Schinken gesalzen und geräuchert ist, vergeht mehr als ein Monat.

Wir fangen jetzt schon mit den Weihnachtsvorbereitungen an.
– Niklas Nissen

Wieder zurück am ME2BE-Stand liefen die Schülerinnen Lisa und Hanna an uns vorbei. Sie trugen witzige Kuhbeutel. Lisa kann sich eine Ausbildung zur Milchwirtschaftlichen Laborantin vorstellen. Hanna dagegen interessiert sich sehr für eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin. Wir sind begeistert, dass ein so junges Mädchen schon so einen klaren Berufswunsch hat.

Wie wird man die Nummer 1?

Auf dem Schulhof schräg vor den Eingangstüren stand ein großer LKW der NORD-SPEDITION, der zum sich Hineinsetzen einlud. Die NORD-SPEDITION gehört zu dem Unternehmen nordic falcons und bildet u.a. zum/zur Berufskraftfahrer/in aus. Mit Hilfe eines Bobbycars sollte die Größe des toten Winkels vor dem LKW demonstriert werden. Schüler Lukas setzte sich in den LKW – bis zu einer Entfernung von 3m vor der Motorhaube konnte er das Bobbycar nicht sehen. Mit 22 Azubis im ersten, fünf im 2. und 4 im dritten Lernjahr ist die NORD-SPEDITION zurzeit TOP-Ausbilder Nummer 2 in Schleswig-Holstein im Bereich Berufskraftfahrer/in. Doch das reiche nicht: „Wir wollen die Nummer 1 werden.“

Bobbycar meets LKW

Wenn ich einmal groß bin…

Dafür bietet die NORD-SPEDITION ihren Mitarbeitern auch einiges: u.a. werden sie ein Mal wöchentlich ein bis anderthalb Stunden im Gesundheitswesen geschult und sportliche Übungen an den LKW erhalten die Beweglichkeit. Über die App MOVEEFFECT werden die Bewegungen getrackt.

Robert bei einem Schnappschuss

Fotograf Robert Westendorf bei einem Schnappschuss

Bitte lächeln!

Auch hatten die Schüler/innen die Möglichkeit, professionelle Bewerbungsfotos zu erhalten. Fotograf Robert Westendorf sagte dazu: „Ich habe heute nur schöne Menschen fotografiert.“

So richtig anpacken, das mag ich am liebsten.
– Tjorven

Im ersten OG traf das ME2BE-Team die Azubis Tjorven Broders und Bente Jandt. Beide lassen sich bei GartenSchön von Knut Hansen im Garten- und Landschaftsbau ausbilden. Tjorven erzählte uns, dass er durch ein einwöchiges, freiwilliges Praktikum auf GartenSchön gekommen sei. Mit seinem mittleren Schulabschluss kam er dann später an einen Ausbildungsplatz. Die abwechslungsreiche und interessante Ausbildung gefällt ihm, besonders das Pflastern und der Wallbau: „So richtig anpacken, das mag ich am liebsten.“ Bente hat erst kürzlich Abitur gemacht und ist im ersten Lehrjahr bei GartenSchön. Vor der Uni möchte sie eine Ausbildung machen, später würde sie gerne Architektur studieren. „Ich bin gerne draußen“, erzählte sie uns.

Geschäftsführer Knut Hansen und Azubis Bente und Tjorven

Geschäftsführer Knut Hansen und Azubis Bente und Tjorven (v.l.n.r.)

Ausbilder Knut Hansen fügte hinzu, dass in dieser Branche Azubis mit ESA oder MSA zwar häufiger vertreten wären, die Ausbildung aber auf jeden Fall viele Möglichkeiten und Innovation biete. Zur GMS Bredstedt meinte er: „Diese Schule ist besonders interessant für uns, weil die Arbeit draußen im Schulgarten schon mit angelegt wird.“ Das ca. zwei Hektar große Biotop fordert eine ganz andere Einstellung der Schüler/innen zum Lernen. Viele begeistern sich für praktischen Umweltschutz und dafür, die handwerklichen Grundfertigkeiten zu erlernen.

Ein erfolgreicher Abend geht zu Ende…

Der Organisator der JOBNight, Marc Perry, zeigte sich sehr zufrieden: „Die ganze Arbeit bündelt sich in diesem einen Tag – so ganz werde ich wohl erst morgen früh realisieren, dass alles gut geklappt hat. Aber langsam komme ich runter und bin begeistert, was sich die Betriebe wieder alles ausgedacht haben.“

Ich werde wohl erst morgen früh realisieren, dass alles gut geklappt hat.
– Marc Perry

Als sein Blick das Messe-Magazin streifte, strahlte er: „Das JOBNight Book ist klasse. Gerade die Berichte über die Angebote unserer Schule – die Streitschlichter, Medienscouts und die Vorstellung des Flexbereichs – sind wichtige Punkte für uns. Sie machen unsere Schule aus.“

Insgesamt ein sehr schöner Abend, auf dem wohl für jeden etwas dabei war. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.

Eure ME2BEs

TEXT Teresa Meyer
FOTO Jana Limbers