Zuvor als Lehrer in Hollenstedt tätig bereichert Holger Fritsch-Dainat seit sieben Jahren die Isarnwohld-Schule in Gettorf. Nach bestandenem Abitur studierte der gebürtige Hamburger Lehramt für die Fächer Deutsch und Geschichte in Kiel. Doch dabei blieb es nicht. So absolvierte er eine Zusatzausbildung zum WiPo-Lehrer, ein paar Jahre später eine weitere für das Fach Verbraucherbildung.
„Einerseits schätze ich die Verzahnung der beiden Fächer, denn Verbraucherbildung ist eher praktisch ausgerichtet und WiPo stärker theoretisch, andererseits habe ich als Kind schon gerne gekocht. So ist Verbraucherbildung zu meinem heutigen Lieblingsfach geworden.“ Vor Corona leitete er zusätzlich eine Koch-AG und hofft auf eine baldige Wiederaufnahme dieser AG. Im Fach Verbraucherbildung unterrichtet er in den Klassenstufen 7 und 8 anwendbares Wissen, das die Schülerinnen und Schüler auf ein selbständiges Leben vorbereiten soll. Dabei geht es um konkrete Fragestellungen wie: „Was muss man bei einem Handyvertrag beachten?“ oder „Wie kündige ich ein Abo?“. Im Fach werden zum Beispiel die Themen wie Nachhaltigkeit, selbstbestimmter Konsum, ökologischer Fußabdruck, Steuern und Versicherungen, Ernährung und Gesundheit behandelt. In diesem Zusammenhang spielt auch das Kochen eine wesentliche Rolle. Hierbei legt der 58-Jährige Wert darauf, die Jugendlichen durch kulinarische Vielfalt zu nachhaltiger Ernährung zu inspirieren. Holger Fritsch-Dainat schätzt vor allem die Weiterentwicklung des Faches. Klassischerweise habe der Lehrer früher ein Rezept vorgegeben, die Zutaten eingekauft und die Klasse hat es gekocht. „Heute verfolgen wir einen neuen Ansatz. Beschäftigen wir uns zum Beispiel mit veganer, vegetarischer oder allgemein nachhaltiger Ernährung, recherchieren die Schülerinnen und Schüler auf Tablets passende Rezepte und entscheiden in Gruppen, welches sie kochen möchten. Dann teilen sie sich auf, kaufen die Zutaten ein und wir kochen gemeinsam.“ Zusätzlich ist Fritsch-Dainat, der vier Fächer unterrichtet, auch einer von vier Verbindungslehrern, die zwischen den Jugendlichen und den Lehrern vermitteln, wenn es mal Probleme gibt. Von dem Narrativ, dass früher alles besser gewesen sei, hält er nichts. Besonders positiv fällt ihm die Medienkompetenz vieler junger Menschen auf, beispielsweise beim Hinterfragen von Quellen. Wenn es um die von ihm unterrichteten Fächer geht, findet er die Isarnwohld-Schule sehr gut aufgestellt.
Die Schule ist für mich ein Ort der Kinder – um sie geht es und ihretwegen sind wir hier.
Dieser Artikel ist in der GET BIM 2023 erschienen. Hier geht es zum E-Paper.
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TEXT Kristina Krijom
FOTO Hendrik Matzen