Geballte Schülerinnen-Power für Bredstedt – Das SV-Team der GMS Bredstedt

Geballte Schülerinnen-Power für Bredstedt – Das SV-Team der GMS Bredstedt

Die Begeisterung für ihre Aufgaben als Vertreterinnen der Schülerschaft an der Gemeinschaftsschule Bredstedt ist allen deutlich anzumerken. Sie haben erlebt, dass sich ihr Engagement für die Schule lohnt und sind stolz darauf, den Schulbetrieb mitgestalten zu können.

Die SV eurer Schule besteht nur aus Mädchen. Ist das Zufall oder hat das einen besonderen Hintergrund?

Nela: Tatsächlich haben sich nur Mädchen zur Wahl gestellt, und ich vermute, dass das Interesse an der Übernahme eines Amtes bei den Jungs in unserem Alter noch nicht so hoch ist.

Woher kam denn euer Interesse, sich neben den täglichen schulischen Verpflichtungen für das Amt zu bewerben? Immerhin bedeutet es zusätzlichen Zeitaufwand.

Rieke: Ich mag es einfach, zu organisieren und Verantwortung zu übernehmen, da wir – ich spreche wohl für alle – mithelfen wollen, Dinge, die unsere Schule betreffen, mit zu entscheiden. Deshalb ist es uns leichtgefallen, uns zur Wahl zu stellen

Was sind eure Aufgaben als SV?

Kristin: Momentan sind wir dabei, unseren Abschluss zu planen, zum Beispiel den Chaostag oder die Mottowoche.

Das sind natürlich für den Abschlussjahrgang besondere Events. Worin bestehen denn eure alltäglichen Aufgaben?

Kristin: Als Vertretung der Schüler kümmern wir uns um alle allgemeinen Anliegen, die zur Veränderung der schulischen Situation beitragen wie zum Beispiel kürzlich die Verbesserung der hygienischen Situation der Schultoiletten.

Wie lief das ab? Habt ihr Anträge auf finanzielle Bezuschussung gestellt?

Wienke: Wir sind an die Schulleitung mit diesem Problem herangetreten und bekamen Gelder zur Verfügung gestellt. Es ging um schönere Seifenspender, um die Wiederauffüllung der Desinfektionsspender, um die Beschaffung von Müllbeuteln und die Sicherstellung von ausreichenden Hygieneprodukten. Wir haben mit der Unterstützung anderer Schülerinnen und Schüler die Wände gestrichen und alles gründlich gesäubert. Als nächstes Projekt steht unser Spendenlauf für die Ukraine an, und wir sind in die Organisation des Events eingebunden.

Wie funktioniert ganz praktisch die Kommunikation mit euren Mitschülern?

Wienke: Wir haben zum Beispiel darauf bestanden, einen Raum zu bekommen, in dem wir in jeder Pause für die Mitschüler ansprechbar sind – unsere Tür steht immer für alle offen. Die Kommunikation funktioniert gut.

Wer so ein Amt übernimmt, hat mit Sicherheit eine besondere Beziehung zu seiner Schule. Wie würdet ihr die Vorzüge eurer Schule charakterisieren?

Rieke: Wir haben ein sehr enges Lehrer-Schüler-Verhältnis. Unsere Lehrer achten darauf, wie wir uns entwickeln, wo unsere Stärken liegen und was wir beruflich nach der Schule machen könnten. Die Begleitung auf dem Weg ins Erwachsenenleben ist meiner Meinung nach sehr gut. Als zusätzlicher Bonus ist unsere schulinterne digitale Ausrichtung zu nennen. Jeder von uns verfügt über ein iPAD, lernt den Umgang mit den Endgeräten und erwirbt die Fähigkeit, die Schulaufgaben in dieser Form zu erledigen.

Hat das digitale Konzept denn während Corona einwandfrei funktioniert?

Nela: Digitales Lernen ist Bestandteil unserer Schule. Wir haben schon lange unseren schuleigenen Server IServ, damit hatten wir den Vorteil, jederzeit mit unseren Lehrern per Videokonferenz in Kontakt zu bleiben und sofort mit dem Online-Unterricht starten zu können.

Aber gab es trotzdem auch Schüler oder Lehrer, die, zum Beispiel aufgrund von schlechten WLAN-Verbindungen zu Hause, Schwierigkeiten hatten?

Nela: In diesen Fällen haben wir Aufgaben mit Hilfe unserer Klassengruppen übermittelt und auch älteren Lehrkräften geholfen, Videokonferenzen durchzuführen.

Stichwort Zusammenarbeit. Wie ist eure Zusammenarbeit mit den Elternvertretern der Schule?

Kristin: Der Kontakt ist eng und wir arbeiten mit den Eltern gut zusammen. Einmal im Monat ist SV-Sitzung. Dort treffen sich alle Klassensprecher und tragen ihre Anliegen vor. Das Protokoll dieser Sitzung geht den Elternvertretern zu, damit diese im Bilde sind. Einmal im Vierteljahr haben wir zusätzlich eine Schulkonferenz, an der 12 Lehrer, 12 Schüler und auch die Elternvertreter beteiligt sind.

Kommen wir zur Berufsorientierung und die schulinterne Messe JOBNight. Wie findet ihr die Messe?

Nela: Die Messe ist wirklich gut und sie hilft uns bei der Berufswahl definitiv weiter. Das gilt auch für die Berufsberatung an der Schule, die regelmäßig vor Ort stattfindet.
Rieke: Ich finde, dass die Messe eine gute Möglichkeit bietet, in entspannter Atmosphäre einen klareren Überblick über berufliche Möglichkeiten zu bekommen. Wo bietet sich sonst so eine Chance?

Dieses Jahr macht ihr den Abschluss. Welche persönlichen Ziele habt ihr?

Nela: Ich werde auf das berufliche Gymnasium wechseln und dort mein Abitur machen.
Kristin: Das habe ich auch vor.
Rike: Ich ebenfalls.
Wienke: Ich werde eine schulische Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin (SPA) beginnen.

Haben denn die, die noch weiter zur Schule gehen werden, bereits eine berufliche Vorstellung?

Alle: Nein, keine konkrete!
Nela: Wir haben durch unsere Praktika in der 9. Klasse oder auch durch die Messebesuche Erfahrungen sammeln können, aber bis zum Abi sind es nochmal drei Jahre. Bis dahin werden wir uns alle noch weiterentwickeln und neue Ideen erhalten.

Wenn ihr die Schulzeit jetzt kurz vor dem Abschluss bewerten müsstest, wie würde euer Fazit lauten?

Nela: Es war eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Die Lehrer waren für uns da, und es gab immer das sichere Gefühl des Zusammenhalts.
Rike: Dem schließe ich mich an. Ich habe mich immer gefreut, zur Schule gehen zu können, und die Lehrer hatten immer ein offenes Ohr für alle unsere Sorgen.
Wienke: Ich würde mich immer wieder für diese Schule entscheiden und denke, dass wir mit Hilfe der Lehrer alle einen guten Abschluss machen werden.
Kristin: Man hat sich jederzeit gut aufgehoben gefühlt, und es war eine schöne Zeit!

Wer kann sich denn vorstellen, die Heimat für ein Studium oder eine Berufsausbildung später zu verlassen?

Alle: Wir sind alle ‚Landmädchen’ und möchten in Nordfriesland bleiben!

Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft!

TEXT Anja Nacken
FOTO Reinhard Witt