Am 13. Mai 2022 war es wieder soweit: Die Klaus-Groth-Schule Tornesch öffnete für den Lehrstellen-Infotag bereits zum 15. Mal ihre Türen. 46 Unternehmen aus dem Kreis Uetersen präsentierten ihr Ausbildungsangebot und luden die Jugendlichen der umliegenden Schulen zu spannenden Gesprächen über berufliche Perspektiven ein. Aussteller, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sind sich einig: Berufsorientierung braucht den persönlichen Kontakt mit den Unternehmen.
Wo treffen junge Menschen, die ihre Zukunft gestalten wollen, auf Fachleute und zugleich auch auf persönlich vermittelte Informationen, die ihnen wegweisende berufliche Möglichkeiten aufzeigen? Richtig! Auf dem Lehrstellen-Infotag in der zur Messelandschaft umgebauten Turnhalle der Klaus-Groth-Schule Tornesch. Natürlich waren auch wir von ME2BE vor Ort, um mit Schülerinnen und Schülern, Lehrern, Eltern und Unternehmen zu sprechen und den Stellenwert von Beruflicher Orientierung als Lebens-, Welt- und Wertorientierung bewusst zu machen.
ME2BE auf Rundgang
Und dann geht es auch schon los. Die Messe ist sehr gut besucht, und schon bald sind die Stände der Aussteller umlagert.
Am Stand des AZV Südholsteins treffen wir auf ein junges, dynamisches Team, für das Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel an erster Stelle steht. Insgesamt betreibt der Abwasser-Zweckverband Kanalnetze mit einer Gesamtlänge von mehr als 700 Kilometern, rund 800 Pumpwerken sowie mehreren Klärwerken. Robin Krohn arbeitet als gelernter Industriemechaniker im Außendienst. Seine Aufgaben sind überaus vielseitig: „Ich kümmere mich um diverse Pumpwerke – kleinere mit 5 ㎥ Wasserdurchlauf und große mit 2.200 ㎥ pro Stunde. Verantwortlich bin ich für die Unterhaltung, Wartung und Reparatur, betreue die Störungsdienste, koordiniere Maßnahmen rund ums Regenwasser, aber auch Gartenarbeiten, Gewässerreinigung und alles was dazu gehört.“ Direkt neben ihm steht ein für ME2BE alter Bekannter. Bereits 2015 haben wir den damals 17-jährigen Oguzhan Özen bei azv Südholstein getroffen, als er gerade seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik angefangen hatte. Damals erzählte er, wie gut ihm die umfassende Betreuung durch seine Ausbilder gefiel. Jetzt besucht er die Meisterschule ! Und auch für Alina Mohamed war früh klar, dass sie nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement beim azv bleiben wolle. Für die Ausbildungen ist ein Mittlerer oder ein guter Erster allgemeinbildender Schulabschluss die Voraussetzung. Schon gewusst? Neben einer großen Auswahl an Ausbildungen bietet das Unternehmen auch das duale Studium Bauingenieurwesen an.
Der Stand von LOLL Feinmechanik ist ebenfalls gut besucht. Das Unternehmen mit 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht seit nunmehr 70 Jahren für innovative Entwicklungen sowie technisch anspruchsvolle Einzelkomponenten, Baugruppen und Komplett-Systeme. Am Stand begeistert insbesondere Christina Bichel-Riemer die Schülerinnen und Schüler – ausgestattet mit einem farbigen Laserschwert und gekonnten, weich fließenden Bewegungen. Was es mit dem Laserschwert auf sich hat? „Unsere Auszubildenden sind regelmäßig in Projektarbeiten eingebunden. Ein Azubi hatte bereits vor ein paar Jahren mal ein kleines sogenanntes Laserschwert oder auch Lichtschwert entwickelt. Gemeinsam mit mehreren Auszubildenden beschlossen wir, dazu eine große Projektarbeit zu starten“, erzählt die Personalleiterin stolz. „Man kann zwar ein wenig Elektronik dazukaufen, aber der Bereich des Griffes ist komplett von unseren Azubis gebaut worden.“
Es sind diese intensiven Gespräche und persönlichen Kontakte, die die Firmen und Besucher besonders in der Zeit der Pandemie vermisst und zu schätzen gelernt haben. Mit dem Team der Barmer sprechen wir über Ausbildungsmöglichkeiten und das angenehme Betriebsklima. Mit über 16.000 Kolleginnen und Kollegen sowie 435 Auszubildenden gehört die Barmer zu einer der größten Krankenkassen. Deutschlandweit stehe man seinen Kunden vertrauensvoll und professionell zur Seite, so Björn Bartsch. Dazu gehöre auch die Förderung eines gesunden Lebensstils und ausgeglichenen Fitnesslevels – Werte, die wir am Stand anhand einer Körperfettwaage direkt überprüfen lassen können. Auch die Schülerinnen und Schüler zeigen sich begeistert, und so dauert es nicht lange, bis sich spannende Gespräche entwickeln und Kontaktdaten ausgetauscht werden.
Weiter geht’s zu der Tornescher Baufirma CH Maack. Am Stand erklären Mahdi Jafari, angehender Maurer, und Laurenz Stender, angehender Zimmermann, den gespannten Zuhörenden die Vorteile, die eine Ausbildung im Handwerk mit sich bringt: „Entsprechend unserem Motto ‚Bauen aus einer Hand‘ können wir ein komplettes Haus aufstellen.“ Maurer, Zimmerleute und Tischler, aber auch Bürokaufkaufleute und solche, die es werden möchten, sind herzlich willkommen. Und dann heißt es: Nageln und die handwerklichen Talente erforschen.
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Von Tornesch in die weite Welt? Ja! Feldmühle Uetersen macht es möglich. Der Marktführer für nassfeste Etikettenpapiere beliefert jährlich über 80.000 t Papier in 90 Länder auf allen Kontinenten. Im Fokus: nachhaltige und zuverlässige Papierlösungen. Dafür bildet das Unternehmen Papiertechnologen (m/w/d) , Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik sowie Betriebstechnik (m/w/d, Industriekaufleute (m/w/d) und Industriemechaniker (m/w/d) aus.
An dem Stand von ME2BE konnten sich nicht nur Schülerinnen und Schüler über berufliche Möglichkeiten informieren. Auch Lehrerinnen und Lehrer … und natürlich viele Personalverantwortliche der Unternehmen, die uns mitunter schon seit Jahren Einblicke in ihre vielfältigen Aufgabenfelder geben. Dabei stößt besonders unser neues Mitglied der ME2BE-Family – die DIGI:BO – auf großes Interesse. Das lokal verankerte Online-Portal DIGI:BO bietet Schülerinnen und Schülern sowie Eltern und Lehrkräften Informationen und Materialien für eine umfassende und vielseitige Berufsorientierung. Im Unterricht oder zuhause: Mit informativen Berufsbildern, praxisnahen Tipps zum Bewerbungsverfahren und lebensnahen Themen eröffnet DIGI:BO wertvolle Einblicke in die Berufswelt vor Ort. Zur Freude der Schülerinnen und Schüler finden sie neben der Vielzahl an Berufsbildern direkt auch Unternehmen aus der Region, die als Ausbildungsbetriebe auf der DIGI:BO vertreten sind. „Super, dann kann ich mich dort noch zusätzlich informieren, habe direkt den richtigen Ansprechpartner und kann mich mit ihm verknüpfen“, so Lea, eine begeisterte Schülerin der Klaus-Groth-Schule, die mit ihren 16 Jahren schon genau weiß, dass sie Tischlerin werden möchte.
Allerhand Ausbildungsmöglichkeiten und Ideen rund um das Thema Berufsorientierung, die der Lehrstellen-Infotag also zu bieten hatte. Wir waren jedenfalls begeistert von dem Engagement der Aussteller und Schüler und freuen uns schon auf die nächste Messe.
Mach’s gut, Tornesch! Wir sehen uns nächstes Jahr!
TEXT Mirja Künnemeyer
FOTO Mirja Künnemeyer