Lilli und Yannick (Klasse 13) sind die Schülersprecher der Hans-Brüggemann-Schule und machen Gebrauch von ihrem Mitspracherecht.
Seit Jahren engagieren sich Lilli und Yannick in der Schülervertretung der Hans-Brüggemann-Schule. Sie sind Ansprechpartner für kleine und große Veränderungswünsche ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Im nächsten Jahr werden die beiden die Schule verlassen und werben jetzt schon für neue Mitglieder. Sie wissen, dass man in der SV wirklich Schule mitgestalten kann.
Was war der ausschlaggebende Grund, euch in der SV zu engagieren und wie lange seid ihr schon dabei?
Lilli: Ich bin erst seit der 11. Klasse auf der HBS, aber ich war auch in meiner alten Schule in der Schülervertretung aktiv und wollte die Gelegenheit, an schulischen Veränderungen wirklich mitwirken zu können, auch hier nutzen.
Yannick: Ich bin seit der 8. Klasse Mitglied der Schülervertretung, die sich aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8-13 zusammensetzt. Heute bin ich Schulsprecher und halte dieses schulische Engagement für enorm wichtig. Durch dieses Amt hat man wirklich die Möglichkeit mitzusprechen und an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken.
Wo seht ihr eure Hauptaufgaben als Schülervertreter?
Lilli: Wir vertreten die Interessen aller Schülerinnen und Schüler, nehmen an Schulkonferenzen und an Elternversammlungen teil. Dabei bringen wir unsere Standpunkte aus Schülersicht ein. Das ist wichtig, um die verschiedenen Interessenlagen miteinander zu vereinbaren.
Wie setzt sich die Schülervertretung der HBS zusammen?
Lilli: Insgesamt sind wir 17 Mitglieder, inklusive zwei Lehrkräfte, zwei Schülersprecher und 13 SV-Mitgliedern.
Auf welchem Weg können eure Mitschülerinnen und Mitschüler mit ihren Anliegen an euch herantreten?
Yannick: Wir haben einmal in der Woche eine sogenannte SV-Pause, in der die Schülerschaft mit ihren Anliegen direkt auf uns zukommen kann. Zusätzlich halten wir einmal im Halbjahr ein Klassensprechertreffen ab und sammeln die Problempunkte der einzelnen Klassen bzw. Jahrgangsstufen. Im Anschluss besprechen wir diese Punkte mit der Schulleitung.
Lilli: Darüber hinaus haben alle jederzeit die Möglichkeit, sich per E-Mail über Iserv an uns zu wenden, über unseren Social-Media-Account Anfragen zu stellen oder den SV-Briefkasten zu nutzen.
Wie bearbeitet ihr die an euch herangetragenen Anfragen?
Lilli: Wir besprechen die an uns herangetragenen Themen in der SV-Gruppe und bilden dann je nach Bedarf Untergruppen in Form von Arbeitsgemeinschaften, die sich intensiver mit den Anliegen beschäftigen.
Was ist aktuell das wichtigste Thema, das an der HBS gelöst werden muss?
Lilli: Nach meiner Wahrnehmung ist das momentan die Gewährleistung eines sicheren Schulweges. Die Zufahrtsstraßen zur Schule sind recht eng und aufgrund einiger Beinah-Unfälle musste eine neue Verkehrslösung her. Wir haben uns aber bereits mit dem Bürgermeister der Stadt zusammengesetzt und waren erfolgreich. Zukünftig soll eine Fahrradzone rund um die Schule eingerichtet werden, die ein Tempolimit vorgibt und hoffentlich zu mehr Sicherheit der Schülerinnen und Schüler führen wird.
Wie bewertet ihr die Zusammenarbeit mit der Schulleitung und den Lehrkörpern?
Yannick: Die ist sehr gut. Mit der Schulleitung gibt es regelmäßige Treffen und Frau Freund nimmt sich immer Zeit für uns und unsere Anliegen und die Lehrerinnen und Lehrer sowie unsere SV-Lehrerinnen unterstützen uns durch aktive Mithilfe oder Freistellungen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Termin ansteht.
Lilli: Unsere SV-Lehrerinnen sind auch immer bei unseren wöchentlichen Sitzungen dabei. Ihre Anwesenheit ist wichtig, weil sie uns auf andere Sichtweisen aufmerksam machen, so dass wir besser auf Argumentationen mit Eltern und Schulleitung vorbereitet sind. Umgekehrt können wir als SV auch zu einer besseren Informationsbeschaffung beitragen. Letztens wurde die Nutzungsordnung für digitale Endgeräte überarbeitet und ein Arbeitskreis innerhalb der Lehrerschaft eingerichtet. Hier konnten wir unsere Meinung äußern.
Welche Veranstaltungen begleitet ihr sonst noch an der Schule?
Lilli: Wir organisieren zum Beispiel die Faschingsveranstaltung für die unteren Jahrgänge oder sind als Delegation bei anderen Schulveranstaltungen immer anwesend.
Wie ist das Verhältnis zu den Elternvertretern?
Yannick: Wir nehmen regelmäßig an der Schulelternbeiratssitzung teil und berichten von unseren Tätigkeiten. Das Verhältnis ist gut und wenn wir bei einer Veranstaltung Unterstützung brauchen, bekommen wir sie auch.
Ihr werdet bald die Schule verlassen, gibt es schon Nachfolger für das Amt?
Yannick: Direkte Nachfolger haben wir noch nicht. Wir werden das Amt aber nun verstärkt bewerben. Die Mitarbeit in der SV ist eine tolle Sache und der zeitliche Aufwand hält sich wirklich in Grenzen.
Lilli: Wir werden Ende Januar wieder durch die Klassen gehen und über die SV-Arbeit berichten. Durch die regelmäßigen Abgänge in den Klasse 9-13 werden die Reihen möglicher SV-Mitglieder immer schnell ‚ausgedünnt‘, und deshalb versuchen wir frühzeitig neue Mitglieder zu werben, um diese im Vorfeld als Nachfolger einarbeiten zu können. An der HBS arbeitet die SV etwas anders als an anderen Schulen. Bei uns gibt es keine formellen Wahlen für interessierte SV-Mitglieder – wer Lust hat, ist eingeladen, mitzuwirken und seine Ideen einzubringen.
Engagiert ihr euch auch privat für das Allgemeinwohl?
Lilli: Ich engagiere mich im Kegelsport und bin dort Jugendtrainerin und Landesjugendsprecherin. In Bordesholm haben wir das Glück, eine vereinseigene Anlage mit 8 Bahnen zu haben. Zusätzlich bin ich auch noch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. An Freizeitbeschäftigungen und Ehrenämtern fehlt es mir also nicht!
Yannick: Ich leite zusammen mit einem Klassenkameraden die Schülerzeitung unserer Schule. Wir haben wöchentliche Redaktionssitzungen, organisieren Inhalte und koordinieren das Erscheinen der neuesten Ausgabe. Nebenbei engagieren Lilli und ich uns auch im ‚Mathebüro‘ – unserem schulinternen Nachhilfeprogramm.
Habt ihr schon berufliche Pläne nach dem Abitur?
Yannick: Ich möchte gerne eine Lehre zum Bankkaufmann beginnen.
Lilli: Das sieht bei mir anders aus, ich habe noch keinen konkreten Plan, da ich mir sehr viele berufliche Möglichkeiten vorstellen kann und erstmal schauen muss, was ich davon wirklich möchte.
Wir wünschen euch alles Gute für eure Zukunft und bedanken uns für das interessante Interview!
TEXT Anja Nacken
FOTO Caren Detje