Die Schülervertretung der Isarnwohld-Schule in Gettorf braucht Unterstützung, denn sie weiß, dass ihre Arbeit ein wichtiger Teil des Schullebens ist.
Die Isarnwohld-Schule ist für Romy, Leo, Lennart, Matthias und Robin mehr als ein Ort des Lernens.
Sie ist ihr täglicher Arbeits- und Lebensraum und den wollen sie mitgestalten. Als Mitglieder der Schülervertretung haben die Schülerinnen und Schüler dazu die besten Chancen. Die SV ist das Sprachrohr für die Belange der 1000 Schülerinnen und Schülern der Isarnwohld-Schule. Sie setzt sich für die Meinungen und Interessen der Jugendlichen ihrer Schule ein und unterstützt diese bei Problemen. Neuigkeiten und Beschlüsse, die die Schülerschaft betreffen, erfährt sie aus erster Hand und sorgt dafür, dass diese publik gemacht werden. Die Mitglieder der SV nehmen an Fach- und Schulkonferenzen teil und dürfen in vielen Bereichen mitentscheiden. Darüber hinaus kümmern sie sich in Planungsgruppen um die Organisation von Schulpartys und weiteren Veranstaltungen an der Schule. Im Vorstand der SV sitzen offiziell 18 Schülerinnen und Schüler, allerdings hat die Schulschließung während der Coronazeit auch dazu geführt, dass das Engagement in der SV nachgelassen hat. Die fünf zum Interview versammelten Mitglieder nehmen aktuell wieder ein steigendes Interesse in Bezug auf ihr Amt wahr, wünschen sich aber schnellstmöglich mehr Unterstützung.
Alle Gesprächspartner sind schon mehrere Jahre Mitglied in der SV. Die Motivation, sich in der Schülervertretung ehrenamtlich zu engagieren, war bei allen unterschiedlich: „In der 8. Klasse hat mich ganz einfach die Möglichkeit, in der Pause drin bleiben zu dürfen, gereizt”, gibt Romy lachend zu, „im Laufe der Zeit hat mich die Arbeit aber so begeistert, dass ich bis heute sehr gerne dabei bin”, stellt sie klar. Lennart ist durch eine Freundin zur SV gekommen: „Zunächst habe ich mir das ganze nur mal angeschaut, als ich dann aber mehr und mehr Verantwortung übernommen habe, hat es mir richtig gut gefallen.” Nach besonderen Fähigkeiten für das Amt gefragt, bleiben alle auf dem Boden: „Man sollte freundlich, aufgeschlossen und vorurteilsfrei sein”, sagt Romy. Leon findet, dass „ruhiges und bedächtiges Handeln” gefragt ist und Lennard fügt hinzu: „Es muss einfach der Wille da sein, regelmäßig zu den SV-Treffen zu kommen und aktiv mitzumachen.”
Auf die Frage, welche Probleme sie momentan besonders beschäftigen, erzählen die Jugendlichen, dass die Stundentaktung der Schule nicht mit den Busfahrplänen des zuständigen Busunternehmens zusammenpasse. Dieses Problem führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler morgens zu früh an der Schule an- und nachmittags schlecht nach Hause kommen. Bislang arbeiten sie mit Unterstützung eines Verbindungspartners in der Stadtverwaltung noch an einer zufriedenstellenden Lösung. Ein weiteres Problem, das aus den Reihen der Mitschülerinnen und Mitschüler an sie herangetragen worden ist, ist die Fortzahlung des Kopiergeldes. Da die meisten mittlerweile mit Tablets arbeiten, herrscht ein gewisses Unverständnis über die weitere Zahlung. In der SV wird aber schon an einem Konzept getüftelt, dass sie nach Besprechung mit den Verbindungslehrerinnen und -lehrern der Schulleitung vorlegen möchten. Aber es gibt natürlich nicht nur schwierige Themen, denen sie sich annehmen. Begeistert erzählen sie von der gelungenen Halloween-Party, die sie im Alleingang organisiert haben, und der Planung einer bald folgenden Faschingsparty.
Über den Sinn ihrer Aufgabe, die neben der Schule ihre freie Zeit kostet, sind sich alle einig. Sie mögen es, zu helfen und ihren Teil zu einem guten Schulklima beizutragen – egal ob in Form von Problemlösungen oder durch die Veranstaltung von Partys. Lennart fasst die persönlichen Vorteile ihres Engagements zusammen: „Wir haben die Möglichkeit, mit verschiedenen Personen, auch auf höchster Ebene und mit unterschiedlichen Problemen umzugehen”, und fügt noch hinzu: „Dabei lernen wir Verantwortung zu übernehmen und für unsere Sache einzustehen.”
Alle Anwesenden sind sich einig, dass sie durch ihre Aufgabe in der SV vieles lernen, was sie im späteren Leben auch in beruflicher Hinsicht brauchen können. Bis es allerdings so weit ist, wünschen sie sich, die SV wieder in voller Stärke aufzustellen, um ihre Schule mit Blick auf die Bedürfnisse aller Mitschülerinnen und Mitschüler noch besser mitgestalten zu können.
Dieser Artikel ist in der GET BIM 2023 erschienen. Hier geht es zum E-Paper.
Mehr zur Isarnwohld-Schule: Die Streitschlichter der Schule setzen auf Ehrlichkeit, Verständnis und den Willen, sich zu verzeihen.
TEXT Anja Nacken
FOTO Hendrik Matzen