BIM – Schülerstimmen zum Thema Berufsorientierung

BIM – Schülerstimmen zum Thema Berufsorientierung

Das sagen die Schüler der Goethe-Gemeinschaftsschule in Kiel

 

Anna, Klasse 10 A, 15 Jahre

…ist ein Pferdefan und träumt von Reisen…

Woher die Begeisterung fürs Reiten?

Meine Eltern haben einen Reiterhof hier in Kiel, auf dem wir auch leben. Ich reite L-Vielseitigkeit – also Dressur, Springen und Gelände.

Wovon träumst du?

Ich war noch nie in einem anderen Land. Am liebsten würde ich mal nach London und später einmal viel von der Welt sehen.

Hast du schon einen Berufswunsch?

Konkret noch nicht, Pferdewirtin wäre natürlich naheliegend, aber erstmal mache ich mein Abi am RBZ und schaue dann weiter. 

Hast du schon ein Praktikum gemacht?

Ja, im Kindergarten. Aber das wäre nicht mein beruflicher Lebenstraum.

Bist du eher jemand, der lieber allein oder im Team später arbeiten will?

Eher allein.

Wie fandest du jetzt die Zeit des Online-Unterrichts?

Ich fand es eigentlich ganz gut, die Dinge im eigenen Tempo und mit eigener Organisation erledigen zu können.

Informierst du dich über Berufe außer im BO-Unterricht auch im Internet?

Habe ich vor. Wo kann man das am besten?

Zum Beispiel auf unserer DIGI.BO-Seite oder der ME2BE-Webseite. Hier findest du Erfahrungsberichte, Tipps und Berufsbilder. Unter der Rubrik Gap Year gibt es auch Infos zu möglichen Auslandsaufenthalten nach dem Abitur.
Was erhoffst du dir von der BIM?

Ein bisschen mehr Aufklärung, mehr Eingrenzung der Möglichkeiten und Infos zum RBZ. 

Anna (15)

 

Anna-Lena, Klasse 10 A, 15 Jahre

…besitzt  eine ausgesprochene soziale Ader und möchte diese nach dem Abi auch beruflich weiterentwickeln… 

Wofür bist du bei deinen Mitschülern bekannt?

Ich habe immer ein offenes Ohr und bin sehr einfühlsam.

Hast du Hobbys?

Ich reite und nehme an Turnieren im Gelände teil. Drei bis vier Mal  die Woche trainiere ich.

Hast du schon einen Berufswunsch?

Nicht konkret, aber ich denke, dass mir ein medizinischer oder ein sozialer Beruf am besten liegen würde.

Was bringt der BO-Unterricht an der Schule?

Am Interessantesten finde ich die Erlebnisberichte aus der Praxis. Da wird einem klar, wie viele Möglichkeiten es gibt. In meinen Praktika im Blumengeschäft oder im Kindergarten habe ich auch schon eigene Erfahrungen sammeln können. Und auch wenn ich beides nicht unbedingt machen möchte, fand ich es toll, dass man mal eigenverantwortlich arbeiten und eigene Ideen einbringen konnte.

Wie wünschst du dir deinen idealen Arbeitsplatz?

Eine Umgebung mit freundlichen Mitarbeitern, guter Teamarbeit und vernünftigen Arbeitszeiten. Ich mag Sicherheit und geregelte Abläufe. Meine berufliche Zukunft sehe ich nicht unbedingt in Kiel , aber auch nicht im Ausland. Eine Zukunft in Berlin oder Hamburg kann ich mir auch vorstellen, am liebsten natürlich mit einem eigenen Pferd. 

Anna-Lena (15)

 

Thies, Klasse 10 B, Alter 16

…weiß, was er kann und was er will – das war nicht immer so…

Thies, für was bist du an der Schule bekannt?

Die meisten kennen mich durch mein Engagement als Schülersprecher, im Schulsanitätsdienst und durch das Anti-Mobbing-Projekt, das unser Schulsozialarbeiter leitet. Ich gelte unter meinen Freunden als sehr hilfsbereit. 

Warum engagierst du dich im Anti-Mobbing-Projekt? Hast du eigene Erfahrungen?

Ja. Ich wurde bereits in der Grundschule gemobbt. Ich war auf drei Schulen und wurde sogar noch hier auf der Schule zu Beginn gemobbt. Seitdem geht es aber deutlich bergauf, und der Wechsel von zu Hause in ein Heim vor anderthalb Jahren war auch sehr gut für mich. Meine eigenen Mobbing-Erfahrungen teile ich nun mit anderen und kann als Insider sehr gut Verständnis aufbringen. 

Wo siehst du deine sonstigen Stärken?

Ich bin kommunikativ, kontaktfreudig und sportlich. Neben Fußball, Basketball und Laufen spiele ich seit sechs Jahren aktiv und erfolgreich Tischtennis im Verein.

Hast du sonst noch Hobbys?

Viel Zeit bleibt da nicht. Ich stehe um kurz vor fünf auf, weil ich eine Stunde Busfahrt vor mir habe. Meist bin ich dann erst abends wieder zuhause. Dann Hausaufgaben und ab ins Bett.

Was würdest du dir hier und jetzt wünschen?

Ich würde am liebsten sofort Autofahren und schon mit meinem Berufswunsch loslegen.  

Und der wäre?

Ich möchte Berufssoldat bei der Bundeswehr werden. Das Teamgefühl reizt mich besonders, und ich mag klare Strukturen, wahrscheinlich weil mir das so lange in meinem Leben gefehlt hat. Ich hatte durch die Vermittlung eines Lehrers sogar schon einen Praktikumsplatz, aber wegen Corona ist da erstmal nichts draus geworden. 

Was erwartest du von deinem zukünftigen Beruf, was müsste er generell für dich mit sich bringen?

Bewegung. Ein Schreibtischjob wäre nichts für mich. Zudem brauche ich den Kontakt zu anderen Menschen.

Würdest du auch ganz woanders hingehen?

Klar! Es gibt nicht wirklich viel, was mich an einem Ort festhält. 

Du scheinst sehr gefestigt mittlerweile, aber gibt es etwas, das dich aus der Fassung bringt?

Mein Zuhause. Meine Mutter ist krank und wenn es ihr schlecht geht, geht es mir auch nicht gut. Jetzt habe ich meine Schule, meine Freunde, Lehrer und meine soziale Einrichtung, die mir Halt geben, und die Noten sind auch sehr gut geworden.

Wie hast du während Corona den Online-Unterricht erlebt?

Durchwachsen. Manchmal war es technisch schwierig und hat deshalb viel Zeit gekostet. Andererseits konnte ich aber zum Beispiel in der Funktion als Gruppensprecher unserer Einrichtung ‚Kinderheim Erwin Steffen‘, die ja mehrere Häuser hat, von Zoom schon profitieren. 

Hast du dich denn auch über digitale Plattformen berufstechnisch informiert?

In der Schule haben wir uns mit der Plattform ‚Planet Schule‘ befasst. Hier musste man Fragen beantworten und hat dann Berufsvorschläge bekommen. Da war vom Diätassistenten bis zum Landwirt einiges dabei. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die einem nur Jobs vorschlagen, wo am meisten Bedarf ist.

Welche Erwartungen hast du bezüglich der BIM?

Ich freue mich drauf und werde mich neben meinem Berufswunsch Bundeswehr im Bereich öffentlicher Dienst informieren. Die Arbeit bei der Polizei oder Feuerwehr kann ich mir auch gut vorstellen. 

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Ich lass mich überraschen und bin für alles offen. Ich möchte gerne anderen etwas zurückgeben.

Thies (16)

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TEXT Anja Nacken, Sophie Blady
FOTO Christina Kloodt