WANDLER ZWISCHEN DEN WELTEN

WANDLER ZWISCHEN DEN WELTEN

Interview mit Lennart Detert, Mitarbeiter im Projekt „Passgenaue Besetzung“ im Geschäftsbereich Bildung und Fachkräfte der Industrie- und Handelskammer Flensburg.
Die GMS Bredstedt stellt in diesem Jahr bereits zum achten Mal die JOBNight auf die Beine.

 

Warum würden Sie Schülerinnen und Schülern zum Besuch der Berufsorientierungsmesse raten?

An der JOBNight nehmen viele Ausbildungsbetriebe aus unterschiedlichen Branchen teil. Das breite Angebot ermöglicht den Schülerinnen und Schülern Einblicke in spannende Berufe. Vor Ort können sie sich mit Azubis und Mitarbeitern austauschen – Infos aus erster Hand und direkt aus der Praxis. Zudem können Kontakte, etwa für ein Praktikum, ausgetauscht werden.

Welches Interesse hat die IHK Flensburg daran, dass sich junge Menschen in ihrer Umgebung beruflich orientieren?

Wir haben tolle Betriebe in der Region, die viel Erfahrung in der Ausbildung junger Leute mitbringen. Mehr denn je benötigen diese Unternehmen junge Fachkräfte. Nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern lassen sich Produkte „Made in Schleswig-Holstein“ weltweit vertreiben; kann Urlaub in unserer Region für Touristen zu einem Erlebnis und können Erneuerbare Energien für den Rest des Landes erzeugt werden.

Was sind die (weiteren) Aufgabenbereiche der IHK?

Neben der Überwachung und Organisation der Ausbildung gehört die Gesamtinteressenvertretung der Unternehmen in unserer Region dazu. Wir bündeln Interessen zu Themen wie Bildung, Nachhaltigkeit, Tourismus, Erneuerbare Energien sowie Digitalisierung und bereiten diese zum Beispiel für politische Entscheidungen auf Kreis- und Landesebene auf. Wir begleiten zudem junge Menschen bei der Berufsorientierung, prüfen Bewerbungsmappen und stellen den Kontakt zu Ausbildungsbetrieben her.

Worauf legen die Unternehmen bei Schulabgängern besonderen Wert?

Ein gutes Zeugnis hat nach wie vor einen hohen Stellenwert. Neben guten Noten in den Hauptfächern können manchmal auch die Noten in berufsspezifischen Fächern eine wichtige Rolle spielen. So ist zum Beispiel eine gute Physiknote für den Berufswunsch des Mechatronikers von Vorteil. Hinzu kommen Verantwortungsbewusstsein, Eigenständigkeit und Motivation. Das lässt sich am besten mit Praktika belegen.

Welche drei Tipps würden Sie einem unentschlossenen jungen Menschen geben, der kurz vor seinem Schulabschluss steht?

Lennart Detert von der IHK Flensburg setzt auf individuelle Beratung und Listen.
Zunächst sollte er eine Pro- und Contra-Liste erstellen – ganz klassisch. Dazu ist es wichtig, viele relevante Informationen aus Gesprächen mit den Eltern und den Menschen, die in dem jeweiligen Bereich tätig sind, zu sammeln. Dann sind natürlich Praktika eine bewährte Möglichkeit, um interessante Bereiche besser kennenzulernen, und um erste Erfahrungen zu sammeln. Nicht zuletzt: den Kontakt zur IHK suchen. Wir haben mit unserem Projekt „Passgenaue Besetzung“ den idealen Anlaufpunkt für junge Menschen, die auf der Suche nach Orientierung sind. Wir kennen die Unternehmen und Berufe aus erster Hand und helfen gerne.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit im Bereich Bildung und Fachkräfte bei der IHK?

Mir gefällt besonders die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und mit jungen Menschen, die noch nach ihrem Weg in das Berufsleben suchen. Im Projekt „Passgenaue Besetzung“, an der Schnittstelle zwischen Ausbildungsbetrieben und Ausbildungsplatzsuchenden, ist kein Tag wie der andere. In der individuellen Beratung ist es das Ziel, den Interessen aller Akteure gerecht zu werden. Mit unserer Arbeit setzen wir uns aktiv gegen den Fachkräftemangel in unserer Region ein. Das sind Themen, die mir persönlich sehr wichtig sind und für die ich mich gerne engagiere.

Wie verlief ihre eigene berufliche Orientierung?

Ich habe über Schulpraktika erste Erfahrungen gesammelt und konnte dadurch Berufe ausschließen und andere in den erweiterten Kreis meiner Interessen aufnehmen. Hinzu kamen Gespräche mit meinen Eltern. Letztlich habe ich mich für eine kaufmännische Ausbildung entschieden und das Glück gehabt, ein Auswahl zwischen mehreren Ausbildungsbetrieben zu haben.

 

TEXT/FOTOS IHK/Koch