Sie ist geprägt von einer einzigartigen Landschaft mit endlosen Deichen, grünen Wiesen und Wäldern sowie wunderschönen Küstenlinien an der Westküste Schleswig-Holsteins – Dithmarschen, eine Region im Aufbruch, die schon immer den Wind in ihren Segeln gespürt hat. Doch anstatt die Energie einfach verstreichen zu lassen, haben die Menschen in Dithmarschen beschlossen, das Potenzial zu nutzen und damit die Energiewende mit grüner Energie voranzutreiben.
Schon seit den 1980er Jahren setzt die Region sich für den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Als Pioniere der Energiewende erkannten die unterschiedlichen Akteure aus Politik und Wirtschaft, dass es an der Zeit war, auf nachhaltige und umweltfreundliche Energiequellen umzusteigen. Mit mehr als 1.500 Windkraftanlagen und einer starken Nutzung von Biogas übernimmt Dithmarschen heute eine Vorreiterrolle in Deutschland.
Ist die Zukunft erneuerbar?
In Dithmarschen scheinen veraltete Denkmuster längst vom Winde verweht und die Energiewende mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Sie ist Ausdruck einer kreativen und innovativen Denkweise, die die Menschen der Region antreibt. Von den Bürgerwindparks bis hin zu intelligenten Stromnetzen und der Errichtung eines von vier geplanten LNG-Terminals in ganz Deutschland avanciert die Region zu einem Zentrum für erneuerbare Energien.
LNG sichert nicht nur die Energieversorgung der Region, es bietet vor allem eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl und schafft strategische Vorteile für ansässige Unternehmen. Sie können sich auf eine stabile Energieversorgung verlassen, die nicht von den Schwankungen auf dem weltweiten Energiemarkt abhängig ist. Eine florierende Wirtschaft, die Ansiedlungen großer Unternehmen wie die schwedische Batteriefabrik Northvolt sowie neue Ausbildungsmöglichkeiten für junge Nachwuchstalente sind die Folge.
Rückenwind für Nachwuchskräfte!
In Brunsbüttel scheinen die Weichen für die Zukunft gestellt: Die Energiewende bietet nicht nur namhaften Unternehmen der Region eine vielversprechende Zukunft, sie schafft vor allem zahlreiche zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Fachkräfte, die schon jetzt händeringend gesucht werden.
Wer sich für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit interessiert, dem bieten sich in Brunsbüttel und Umgebung spannende Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten: Vom Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d), der in Kraftwerken arbeitet und für die Instandhaltung und Reparatur der Anlagen und Maschinen zuständig ist, über den Industriemechaniker (m/w/d), der in der Produktion und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen arbeitet, bis hin zum Kaufmann für Büromanagement (m/w/d), der unter anderem in der Verwaltung von Unternehmen in der Energiebranche beschäftigt ist. Wer sich für eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d) entscheidet, übernimmt die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf von IT-Sytemen, die im Bereich von LNG-Terminals von großer Bedeutung sind, da viele Prozesse automatisiert werden.
Energie für Dithmarschen
Aufbruchstimmung macht sich in Dithmarschen auch bei den Unternehmen und Institutionen breit: Sie alle profitieren direkt oder indirekt von dem Bau des LNG-Terminals und der geplanten Ansiedlung von Northvolt. In besonderem Maße profitieren Unternehmen vom Bau des LNG-Terminals, die in den Bereichen Energieversorgung, Logistik, Schifffahrt und Chemie tätig sind. Der ChemCoast Park zählt mit 40 Unternehmen und mehr als 25.000 Beschäftigten zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region und trägt wesentlich zur Wirtschaftskraft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Brunsbüttel bei. Als wichtiger Partner für die lokale Gemeinschaft unterstützt der ChemCoast Park aber auch Initiativen zur Förderung von Bildung, Kultur und Sport.
Wie sich die Zukunftspläne der Stadt auf die Arbeit in der Verwaltung auswirken, erklärt Petra von Würzen-Pieper, Ausbildungsleiterin der Kreisverwaltung Dithmarschen: „In der Kreisverwaltung Dithmarschen sind wir an allen Transformationsprozessen in der Region beteiligt: Durch Ansiedlung von Northvolt werden viele Familien in die Region ziehen, die Wohnraum, Kita-, Schul- und Arbeitsplätze benötigen. Dies betrifft den Wohnungsbau, die ambulante Hilfe für Angehörige, den Ausbau von Infrastruktur sowie die Ausbildung neuer Fachkräfte.”
Durch ihre Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal und den Hafen von Brunsbüttel ist die Region zudem ein wichtiger Standort für zahlreiche Logistikunternehmen, wie etwa die internationale Spedition Friedrich A. Kruse.
Insgesamt bietet Dithmarschen eine attraktive Mischung aus traditionellen Industriezweigen und modernen Dienstleistungsunternehmen, die für eine breite Palette von Arbeitsplätzen sorgen. Wer sich also weiterhin den Wind um die Ohren wehen lassen möchte, hat die Chance, die Transformation am Standort Brunsbüttel mitzugestalten und die Zukunft Deutschlands mit grüner Energie zu sichern!
TEXT Sophie Blady
ILLUSTRATION Sascha Düvel