Verwaltung im Aufbruch: Einblicke in das Studium Bachelor of Arts Public Administration Allgemeine Verwaltung

Verwaltung im Aufbruch: Einblicke in das Studium Bachelor of Arts Public Administration Allgemeine Verwaltung

Peter Köhn, 21, studiert im 9. Trimester Bachelor of Arts Public Administration Allgemeine Verwaltung bei der Kreisverwaltung Dithmarschen. Wir von ME2BE wollten von ihm wissen, wie fortschrittlich die Verwaltung arbeitet und welche beruflichen Chancen ihm das Studium eröffnet.

Warum hast du dich für ein Studium bei der Kreisverwaltung Dithmarschen entschieden?

Ich habe mir frühzeitig überlegt, wie es nach der Schule für mich weitergeht. Um einen besseren Überblick über meine Möglichkeiten zu bekommen, habe ich viele unterschiedliche Praktika absolviert – auch in den Sommerferien. Im Vergleich wurde mir schnell klar, dass die öffentliche Verwaltung sehr abwechslungsreiche Arbeitsmöglichkeiten bereit hält – besonders in den gehobenen Positionen.

Im Laufe des Bewerbungsprozesses habe ich mich dann bei ganz unterschiedlichen Dienstherren beworben und mich aufgrund des Bewerbungsverfahrens für den Kreis Dithmarschen entschieden.

Was hat dir an dem Bewerbungsverfahren so gut gefallen, dass du ein duales Studium beim Kreis begonnen hast?

Besonders gefiel mir, dass das Bewerbungsverfahren auf zwei Tage verteilt war und dass im Entscheidungskomitee auch junge Mitarbeitende beteiligt waren. Das war ein Schlüsselmoment für mich, der mir gezeigt hat, dass in der Verwaltung auch junge Menschen mitgestalten.

Du hast ja viele unterschiedliche Praktika absolviert. Worin unterscheidet sich die Verwaltungsarbeit in der (Kreis) Exekutive, in der (Justiz) Judikative und in der (Staatsgewalt) Legislative?

Die Tätigkeiten in diesen Bereichen variieren erheblich, obgleich es letztlich sowohl bei der Exekutive als auch bei der Judikative hauptsächlich darum handelt, mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten. Allerdings befinden sich die Exekutivorgane näher an den Bürgerinnen und Bürgern und setzen die Entscheidungen um, die letztendlich im Leben der Menschen spürbar werden. Im Rahmen meiner Erfahrungen in der Judikative hatte ich die Möglichkeit, an einer Gerichtsverhandlung teilzunehmen, das hat mich sehr beeindruckt. Die Aufgaben waren für mich gleichermaßen interessant. Am Ende gefiel mir die Tätigkeit in der Exekutive jedoch besser.

Welche beruflichen Chancen eröffnet dir das Studium?

Nach Abschluss des dualen Studiums könnte ich im öffentlichen Dienst sowohl in verschiedenen Kreisen als auch in Städten tätig werden. Darüber hinaus besteht die Option, auf andere Ebenen wie die Judikative zu wechseln. Mein persönliches Ziel ist es, eine berufliche Position zu finden, in der ich mich selbst entfalten und aktiv mitgestalten kann.

In Dithmarschen haben wir eine wunderschöne Natur, von der jedoch viele Menschen nicht wissen, dass sie ohne die existierenden Sielverbände zu Teilen überschwemmt wäre. Aus diesem Grund möchte ich mich im Bodenschutz engagieren und dafür sorgen, dass Dithmarschen so bewahrt bleibt, wie es gegenwärtig ist.

Drei junge Menschen in einem Büro

Peter mit seinen Kommilitonen und Kollegen Marla (links) und Sünje (rechts).

Welche Aufgaben übernimmt der Kreis im Bodenschutz?

Neben den Zuständigkeiten für Wasser und Abfall bildet der Bodenschutz einen zentralen Schwerpunkt. Was mich besonders anspricht, ist die Tatsache, dass diese Tätigkeiten einen aktiven Außendienst erfordern, um die Einhaltung der Vorschriften vor Ort zu überprüfen und mögliche Verstöße festzustellen.

Wie hat sich dein Blick auf die Kreisverwaltung als Arbeitgeber verändert?

Obwohl im Kreis Dithmarschen rund 750 Mitarbeitende tätig sind, bemerkte ich schnell, dass die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen sehr persönlich und freundlich im Umgang ist. Angenehm aufgefallen sind mir zudem die recht flachen Hierarchien.

Was weißt du über die aktuellen Herausforderungen oder Projekte, mit denen sich die Kreisverwaltung Dithmarschen derzeit befasst?

Der Kreis hat sich zwei bedeutende übergeordnete Themen vorgenommen, die große Chancen für Dithmarschen darstellen. Zum einen handelt es sich um den Neubau des Kreishauses, der idealerweise in zentraler Lage entstehen soll. Hierbei geht es darum, eine moderne Infrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen des Kreises gerecht wird.

Des Weiteren steht die Investition aus dem hohen Norden im Fokus: Die Ansiedlung der Firma Northvolt. Dies stellt eine immense Chance für Dithmarschen dar und ist mit der potenziellen Schaffung von fast 3000 Arbeitsplätzen verbunden. Für den Kreis bedeutet dies zunächst eine Vielzahl an Aufgaben, denn ein derart großer Industriebetrieb bringt einen hohen Ressourcenverbrauch mit sich, der koordiniert werden muss.

Wie fortschrittlich arbeitet die Kreisverwaltung Dithmarschen?

Während meines Studiums konnte ich feststellen, dass bereits viele Bereiche der Kreisverwaltung digital fortschrittlich arbeiten, es stehen E-Akten zur Verfügung und die Ausstattung ist sehr modern geworden. Allen Mitarbeitenden steht ein Laptop zur Verfügung sowie ein höhenverstellbarer Schreibtisch, mehrere Bildschirme, und die Option auf Homeoffice ermöglicht ein großes Maß an Flexibilität während der Arbeit.

Auch die Möglichkeit, mich während der Arbeitszeit ehrenamtlich beim Katastrophenschutz zu engagieren, empfinde ich als fortschrittlich.

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TEXT Sophie Blady
FOTO Reinhard Witt