Die TSG Concordia in Schönkirchen fördert Gemeinschaft und Vielfalt
Eine Gemeinde ohne Vereinskultur? Fast undenkbar. Bereits im Mittelalter formierten sich erste vereinsähnliche Strukturen, darunter die berühmten Musikgilden der Meistersinger, die kulturelle und künstlerische Interessen ihrer Mitglieder förderten. Diese frühen Zusammenschlüsse legten den Grundstein für das, was wir heute als Vereinskultur kennen und schätzen. FSJ’ler Nima Shams Amani berichtet über seine Erfahrungen beim TSG Concordia in Schönkirchen.
Wie Vereine unsere Dörfer, Gemeinden und Städte prägen
Der wahre Durchbruch der Vereinskultur in Deutschland kam nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit, geprägt von einem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Normalität, erlebte das Land einen regelrechten Vereinsboom. Vor allem in Westdeutschland spiegelten die neu gegründeten Vereine die entstehende Freizeit- und Konsumgesellschaft wider. Im Gegensatz zu den eher bildungs- und politikfokussierten Gruppierungen der vorherigen Jahrzehnte, rückten nun Freizeitaktivitäten und Hobbys in den Mittelpunkt.
Heute sind Vereine in jedem Dorf, in jeder Gemeinde und in jeder Stadt tief verwurzelt und bilden ein unverzichtbares Netzwerk, das weit über den bloßen Zeitvertreib hinausgeht. Sie fördern den sozialen Zusammenhalt und tragen zur kulturellen Vielfalt bei, indem sie eine Bühne für die verschiedensten Aktivitäten bieten – von Sport über Musik bis hin zu ehrenamtlichem Engagement. So auch in Schönkirchen. Die Gemeinde in unmittelbarer Nähe zu Kiel bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Groß und Klein – von der Gilde, über den Tanzverein, bis hin zum Tennisclub und dem Kultur- und Landschaftspflegeverein Schönkirchen.
Beruflich, sportlich und sozial: Das Freiwillige Soziale Jahr bei der TSG Concordia
Nima ist im Jahr 2017 mit seiner Mutter aus dem Iran nach Deutschland gekommen und lebt seitdem in Mönkeberg. Der 23-jährige absolviert sein Freiwilliges Soziales Jahr beim TSG Concordia in Schönkirchen und berichtet über seine Erfahrungen und Learnings.
Nima, warum hast du dich nach deiner Fachhochschulreife für ein Freiwilliges Soziales Jahr beim TSG Concordia entschieden?
Nach meiner Fachhochschulreife am RBZ Technik, wusste ich noch nicht, ob ich Abitur machen wollte oder mich doch lieber um einen Ausbildungsplatz bewerben sollte. Als Vereinsmitglied und Trainer für eine Badmintongruppe beim TSG Concordia in Schönkirchen hörte ich von einem Freund, dass es die Möglichkeit für ein Freiwilliges Soziales Jahr gibt und bewarb mich um die Stelle.
Welche Aufgaben gehören zu deinen täglichen Verantwortlichkeiten?
Mein Aufgabenbereich erstreckt sich über drei wesentliche Felder. Zunächst bin ich 15 Stunden monatlich an der Schule im Augustental tätig, wo ich vormittags die Sportlehrer im Unterricht unterstütze. Zusätzlich engagiere ich mich fünf Stunden im Monat in der Offenen Ganztagsschule, wo ich nicht nur bei der Hausaufgabenbetreuung helfe, sondern auch sportliche Arbeitsgemeinschaften leite.
Am Nachmittag unterstütze ich 20 Stunden monatlich den TSG Concordia, wo ich sehr abwechslungsreiche Aktivitäten von Kinderturnen über Leichtathletik bis hin zu Fußball und Badminton betreue. Darüber hinaus habe ich einige Stunden in der Geschäftsstelle gearbeitet, wo ich wertvolle Einblicke in die finanziellen Abläufe des Vereins sowie notwendige Schritte zur Antragstellung kennen gelernt habe.
Was sind die wichtigsten Dinge, die du durch dein Freiwilliges Soziales Jahr gelernt hast?
Da ich während meines Freiwilligen Sozialen Jahres an so vielen unterschiedlichen Unterrichtseinheiten – sowohl in der Schule als auch im Verein – mitgewirkt habe, habe ich sehr viele pädagogische Herangehensweisen gelernt und konnte mich auch sportlich weiterentwickeln. Zudem habe ich an 25 Seminaren vom Landessportverband teilgenommen, in denen ich viele wichtige Informationen von Recht bis Erste Hilfe gelernt habe. Ich habe aber auch gelernt, mit vielen unterschiedlichen Menschen umzugehen, auch mal nein zu sagen, wenn es zu viel ist und Verantwortung zu übernehmen.
Wie hat das Freiwillige Soziale Jahr deine beruflichen Pläne beeinflusst?
Das Freiwillige Soziale Jahr war eine super Chance für mich, in Ruhe über meine beruflichen Ziele nachzudenken und gleichzeitig eine kleine Lernpause einzulegen. Die Zeit, die ich an der Schule und im Verein verbracht habe, hat mir sehr geholfen, meine Idee zu festigen, in Flensburg Informatik auf Lehramt zu studieren.
TEXT und FOTO Sophie Blady