Digitale Lehre, verschlossene Türen in der Mensa und veränderte Zeiträume für die Bewerbungen: Weil die Corona-Pandemie alles durchgeschüttelt hat, wartet auf Studierende der Hochschule Flensburg derzeit ein Studienbetrieb unter besonderen Vorzeichen. Insbesondere angehenden Erstsemestern und potentiellen Bewerbern und Bewerberinnen stellen sich daher viele Fragen. Marc Laatzke, Studienberater und erster Ansprechpartner zu fast allen Themen rund ums Studium, gibt im ME2BE-Gespräch die wichtigsten Antworten – wenn es sie denn gibt.
Hallo Herr Laatzke, was erwartet angehende Studierende zum nächsten Semesterbeginn?
Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an einer Verschiebung des Vorlesungsbeginns. Ob das gelingt, ist allerdings noch abhängig von den gesetzlichen Vorgaben, die sich in der aktuellen Situation schnell ändern können. Derzeit gehen wir davon aus, dass unsere traditionelle Erstsemester-Orientierungsprogramm-Woche (tOP-Woche) wieder in gewohnter Weise auf dem Campus stattfinden kann. Falls nicht, werden wir wie kürzlich zum Start des Sommersemesters entsprechende Digitalformate nutzen. Allerdings ist zu bedenken, dass alle Pläne und Maßnahmen in der momentanen
Studienberater Marc Laatzke erläutert, was angehende Studierende jetzt erwartet Start ins Studium mit Corona Situation vorbehaltlich sind und sich schnell ändern können.
Wie sieht der Studienalltag aktuell aus?
Derzeit sind alle Studiengänge auf digitale Lehrformate ausgewichen. Einzelne Präsenzveranstaltungen, die nicht digital umgesetzt werden können, werden unter Berücksichtigung der Landesvorgaben auf dem Campus durchgeführt. Hierzu haben wir die Semesterzeiten sowie Unterrichtszeiten und Prüfungszeiträume angepasst und erweitert, warten allerdings noch auf die Zustimmung des Ministeriums. Bis zum Wintersemester wird die Möglichkeit der Präsenzlehre und digitalen Veranstaltungen regelmäßig neu bewertet. Das gilt ebenso für den Betrieb der Mensa und die Öffnungszeiten der Bibliotheken.
Wie läuft das Bewerbungsverfahren in Zeiten von Corona?
Im Ablauf hat sich nichts Grundlegendes geändert. Alle Bewerber müssen sich auf unserem Bewerbungsportal registrieren, dann ihren Studiengang auswählen und einige Angaben zur Bewerbung wie Schulabschluss, Freiwilligendienste oder frühere Studienzeiten machen. Anschließend müssen die Unterlagen per Post an die Hochschule geschickt werden. In zulassungsfreien Studienangeboten überspringt das Online-Tool die Zulassung, die Bewerberinnen und Bewerber können direkt die Immatrikulation beantragen und die erforderlichen Unterlagen für die Einschreibung einreichen. Eine Besonderheit gibt es für angehende Studierende der Betriebswirtschaft: Sie müssen sich vor der Registrierung bei uns bei hochschulstart.de – der Serviceplattform der Stiftung für Hochschulzulassung – registrieren.
Haben sich Fristen oder Zeiträume geändert?
Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2020/21 wurde aufgrund der verschobenen Zeiträume bei hochschulstart.de entsprechend angepasst. Studieninteressierte können sich bei uns bis zum 20.08.2020 bewerben. Entsprechende Informationen werden auch auf unserer Homepage bereitgestellt.
Gibt es besondere Vorgehensweisen für Bewerber und Studierende, die zur Corona-Risikogruppe gehören?
Es gelten die Rahmenbedingungen zur Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen wie sonst auch. Betroffene Bewerber oder Studierende müssen ihre Einschränkungen bescheinigen, dann wird jeder Antrag als Einzelfall entschieden.
Wie sieht Ihr Alltag als Studienberater derzeit aus?
Ich bin mittlerweile zumindest mit allen gängigen Video-Tools ausgestattet. Im Büro arbeite ich je nach Aufgabenstellung nur einige Stunden in der Woche. Im Home-Office beantworte ich E-Mails und telefoniere mit den Studierenden und Studieninteressierten. Ich versuche, so oft und so lange wie möglich erreichbar zu sein. Die verschiedenen Kommunikationskanäle ersetzen zwar nicht den persönlichen Kontakt, ermöglichen es uns aber, so nah wie möglich an den Studieninteressierten dran zu sein.
Herr Laatzke, vielen Dank für das Gespräch!
TEXT Lutz Timm
FOTO Sebastian Weimar