Diese Pluspunkte sieht Brüdger Knothe für das BBZ Rendsburg-Eckernförde

Diese Pluspunkte sieht Brüdger Knothe für das BBZ Rendsburg-Eckernförde

Brüdger Knothe ist sowohl stellvertretender Schulleiter als auch stellvertretender Geschäftsführer am BBZ. Er unterrichtet in den Bereichen Wirtschaft und Informatik. Welche Bedeutung die Titel “Europaschule” und “Teamschule” für das BBZ besitzen, erklärt er im Gespräch mit ME2BE.

ME2BE: Das BBZ hat zwei Standorte, Eckernförde und Rendsburg – für welche Fachbereiche?

Brüdger Knothe: Der Schwerpunkt in Rendsburg liegt in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Soziales. Sozialpädagogik und Wirtschaft werden an beiden Standorten angeboten. Der Standort Eckernförde verfügt zudem über einen hervorragend ausgestatteten gewerblich-technischen Bereich.

Das bedeutet, das BBZ Rendsburg-Eckernförde ist eine große Schule mit vielen Schülern in verschiedenen Städten. Wie hält man das zusammen?

Entscheidungen, die die Schulen im Gesamten betreffen, treffen wir auch immer gemeinsam. Wir treffen uns regelmäßig standortübergreifend in der Leitungsrunde und haben auch einen Lehreraustausch zwischen den Standorten. Dadurch, dass mehrere Lehrkräfte an beiden Standorten unterrichten, ist eine enge Verzahnung letztendlich auch aus dem Kollegium heraus möglich.

Was zeichnet das BBZ aus?

Für die meisten Schüler ist es wahrscheinlich das Außergewöhnliche, dass wir ihnen auf Augenhöhe begegnen. Respektvoller Umgang gehört bei uns zur Tagesordnung.  Wir haben gute Unterstützungssysteme hier in der Schule, falls Probleme auftreten sollten. Zudem sind wir schon seit sehr vielen Jahren digitalisiert und arbeiten da flächendeckend sehr professionell. Das bauen wir stetig weiter aus.

Das BBZ Rendsburg-Eckernförde ist eine sogenannte Teamschule. Was verbirgt sich dahinter?

Wir haben die Schule in Teams organisiert. Das sind klassisch die Teams der Ausbildungsberufe, z.B. die Kaufleute im Einzelhandel oder bildungsgangbezogene Teams. Da gibt es jeweils ein Team mit Lehrkräften, die sich selbst organisieren und team-spezifische Belange voranbringen können.

Sie sind auf dem Weg zum Titel Europaschule. Was ist damit gemeint?

Wir haben hier ein Erasmus+-Team und arbeiten seit ein paar Jahren verstärkt daran, Austauschprogramme für Schüler und Lehrer anzubieten. Wir haben in Europa mehrere Kooperationsschulen, mit denen wir regelmäßig Schüler austauschen, in Norwegen, in Schweden, aber auch in Südeuropa. Das ist eines der Kernthemen der vergangenen Jahre. Wir wollen uns noch stärker aufstellen in Richtung Europaschule.

Inwieweit ist es wichtig für eine berufliche Schule, sich in Sachen Europa und Austausch zu engagieren?

Ich denke, es ist heutzutage sehr wichtig, über den Tellerrand hinaus zu gucken. Wir sind ein Europa. Wenn man den Schülern Möglichkeiten für einen Austausch bieten kann, um auch in andere Bereiche Europas hineinzuschauen, sind das wertvolle Erfahrungen, die letztlich auch das weitere Leben eines Schülers prägen können.

Gibt es ein konkretes Beispiel?

Wir haben im Bereich der Industriekaufleute Austausch-Programme organisiert, über die Schüler in Betriebe in Spanien direkt reinschnuppern können. Nicht nur schulisch, sondern auch betrieblich dort sehen können, wie es dort läuft. Der Austausch beruht auf Gegenseitigkeit. Einzelhändler vom Standort Eckernförde beispielsweise gehen nach Hokksund in Norwegen.

Haben Sie im Moment besondere Kooperationen?

Mit den Ausbildungsbetrieben hier in der Region arbeiten wir ganz eng zusammen. Sei es jetzt ausbildungsspezifisch, dann geht es auch mal um die gemeinsame Organisation von Abschlussfeiern oder ähnlichen Thematiken. Wir unterstützen die Kammern, indem wir Prüfungen bei uns im Haus durchführen. Viele Lehrkräfte sind ja auch in den Prüfungsausschüssen ehrenamtlich tätig. Und im Bereich Sozialpädagogik wird stark mit den Einrichtungen kooperiert.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Warum sind Sie Lehrer geworden?

Mir macht es Spaß, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und mit ihnen gemeinsam etwas zu entwickeln und zu erlernen. Wenn dadurch Freude entsteht, ist das immer schön zu erleben.

TEXT Markus Till
FOTO Henrik Matzen