Ein Netzwerktreffen in Plön nutzten zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Bildung, um gemeinsam über die Herausforderungen der Nachwuchsgewinnung und die Förderung von Ausbildungsplätzen zu diskutieren. Die Veranstaltung, die im Kreissitzungssaal stattfand, bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Ideen und hörenswerten Beispielen.
Ausgezeichnete Tischlerei-Chefin Birgit Müller berichtet über Unternehmertum
Ein Highlight war der Beitrag von Birgit Müller, die 2022 zur Unternehmerin des Jahres vom IBSH ausgezeichnet wurde. Die Chefin der traditionsreichen „Mare-Tischlerei” aus Preetz berichtete über die Herausforderungen und Chancen im Handwerk und betonte: „Wir brauchen Gesellen … Man muss durchhalten, aber Unternehmer zu sein, macht mir einfach sehr viel Spaß.“
Dr. Barbara Kempe: „Müssen Akteure vernetzen”
Im Bereich Bildungsmanagement hatte Dr. Barbara Kempe die Aufgabe, wichtige Schnittstellen zu verbinden. Als zentrale Ansprechperson im Kreis Plön verwies sie auf die zunehmende Aufgabenvielfalt und die Notwendigkeit, junge Menschen gezielt zu fördern. „Viele Themen sind nicht allein lösbar, daher müssen wir die verschiedenen Akteure miteinander vernetzen“, erklärte sie. In ihrem Vortrag wies sie auf die „Woche der Ausbildung“ hin, die im Kreis Plön stattfand und dazu aufrief, Unternehmen und Jugendliche zusammenzubringen.
So wirbt Ausbildungsleiter Eike Boeck für den Kreis Plön als Arbeitgeber
Ein weiteres spannendes Thema war die Ausbildung im Kreis Plön. Eike Boeck, Ausbildungsleiter beim Kreis Plön, erläuterte, wie der Kreis mit 130.000 Einwohnern und mehr als 1.700 Mitarbeitern in fünf Schulen die Ausbildungsmöglichkeiten stetig weiter ausbaut. Eine Frauenquote von 61 Prozent wurde als „stolze Quote“ hervorgehoben. „Unsere größte Stärke ist die Vielfalt der Aufgaben, und wir bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln“, betonte Boeck.
Margrit Gebel: Schülerfirma als „beste Vorbereitung auf das Leben”
Margrit Gebel von Schulewirtschaft forderte Unternehmen auf, ihre Türen für Praktikanten zu öffnen und in den Austausch mit Schulen zu treten. Sie machte deutlich, dass junge Menschen durch Praktika und Unternehmensprojekte wie Schülerfirmen wertvolle Erfahrungen sammeln können. So berichteten Schüler von ihrer Firma „Lüttje Zock“, die mit ihrem Memospiel am Landeswettbewerb teilnimmt. „Das ist die beste Vorbereitung auf das Leben“, so Gebel.
Wertvolle Denkanstöße für künftige Treffen
Ein weiterer spannender Punkt des Treffens war die Diskussion in verschiedenen Gruppen über Wege, wie Unternehmen gezielt Nachwuchskräfte finden können. Dabei wurde auch erörtert, wie Migranten besser in den Informationsfluss eingebunden werden können und wie Schulen den Kontakt zu potenziellen Praktikumsunternehmen intensivieren können.
Zum Abschluss des Treffens wurden die Ergebnisse der Gruppendiskussionen zusammengefasst und als wertvolle Denkanstöße für zukünftige Netzwerktreffen aufgenommen. Das Treffen in Plön zeigte einmal mehr, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren ist, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Ausbildung und Nachwuchsförderung zu finden.
TEXT: Markus Till
FOTOS: Thore Nilsson