Junge Köpfe, starke Zukunft: MINT im Rampenlicht - ME2BE - Ausbildung und Studium in Schleswig-Holstein und Hamburg

Beim NOSH Network Event Barrieren überwinden und Technik erleben

MINT – die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – bildet das Fundament für zahlreiche zukunftsweisende Berufsfelder. Die aktuellen Zahlen sprechen Bände: Laut Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft werden bis zum Jahr 2025 voraussichtlich rund 259.800 neue MINT-Fachkräfte benötigt. Dieses Bewusstsein teilten auch etwa 35 Schülerinnen und Schüler, die sich beim NOSH Network Event in der MINT-Edition versammelten. Gemeinsam mit Vertretern von fünf Unternehmen der Branche füllten sie den Konferenzraum des mmhio in Kiel, um sich in Speeddating-Runden kennenzulernen und den nächsten Schritt in ihrer beruflichen Orientierung zu gehen.

Angst vor Mathe? Schnee von gestern!

Die Angst vor Mathematik gehört eigentlich längst der Vergangenheit an. Doch trotzdem bleiben viele Jugendliche zurückhaltend, wenn es um MINT-Berufe geht. Das NOSH Event in der MINT-Edition nahm genau diese Barrieren ins Visier und ermutigte junge Menschen, sich für eine Karriere in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu öffnen.

„Es ist wichtig, die Jugendlichen darüber aufzuklären, dass eine Ausbildung im MINT-Bereich ebenso möglich ist wie ein Studium. Und dass man für beides keine Eins in Mathe braucht”, erklärte uns Ausbildungsreferentin Anna-Lena Böhnke vom Gebäudemanagement Schleswig-Holstein. Hier setzt das NOSH Event an: Es unterstützt Jugendliche dabei, mentale Barrieren zu überwinden. Etwa jeder vierte Schüler zeigt kein Interesse an Mathematik und viele von ihnen erwägen nicht einmal einen Beruf in diesem Bereich, obwohl für die meisten MINT-Berufe kein fortgeschrittenes Mathematikverständnis erforderlich ist. Solche entscheidenden Informationen erhalten Schülerinnen und Schüler aus erster Hand in persönlichen Gesprächen mit Unternehmensvertretern während des NOSH Events.

Anna-Lena Böhnke von der GMSH

Die Bedeutung von MINT-Berufen erstreckt sich weit über die traditionellen Vorstellungen von Mathematik und Naturwissenschaften hinaus. In einer sich ständig wandelnden Welt, die von Technologie und Innovation vorangetrieben wird, sind MINT-Kenntnisse und Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung. Von der Entwicklung nachhaltiger Energiequellen über die Lösung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen bis hin zur Gestaltung der Zukunft der Medizin – MINT-Berufe tragen maßgeblich dazu bei, die Welt von morgen zu formen.

Recruiterin Chiara Nagel von den Stadtwerken Kiel betonte treffend: „Die MINT-Branche ist sehr weit gefächert und es steckt sehr viel Zukunft in ihr. Auszubildende in diesem Bereich wissen, dass sie etwas Sinnvolles für ihre eigene Zukunft und die ihrer Mitmenschen tun.” Damit wird klar, dass MINT-Berufe nicht nur eine persönlich erfüllende Karriereoption darstellen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten.

Chiara Nagel von den Stadtwerken (r.)

Empowerment im Austausch

Die Jugendlichen waren nicht ausschließlich auf Gespräche beschränkt, denn das mmhio-Team kümmerte sich um die Verpflegung. Mit einer Auswahl an reinen Bio-Gerichten wie Brezeln und Dip, Couscoussalat und Quiche sowie Brownies und Bananenbrot konnten sich die Teilnehmer stärken, was zu einer entspannten Atmosphäre führte.

Melanie Hübschmann, Assistentin der Geschäftsführung, von der Gebrüder Friedrich Werft beschrieb die produktive Atmosphäre der Veranstaltung: „Es ist ein großartiger Austausch, der zeigt, dass Schulen und Ausbildungsbetriebe besser zusammenarbeiten sollten. Schülerinnen und Schüler sind wissbegierig und suchen Antworten auf die Frage, was nach der Schule kommt. Wenn man Hand in Hand mit ihnen arbeitet, kann man mit den Schülern, die wirklich daran interessiert sind, viel erreichen.“

Manuela Holler von der Bundeswehr

Mit Manuela Holler, Personalreferentin bei der Bundeswehr, warfen wir einen Blick auf den Mangel an weiblichem Nachwuchs im MINT-Bereich. Auch hier sprechen die Zahlen für sich: Im Jahr 2020 waren in Deutschland nur rund 23,5 Prozent der erwerbstätigen Akademikerinnen im MINT-Bereich tätig. „Gerade deshalb sind Events wie heute wichtig, um jungen Mädchen zu zeigen: Das sind keine Männerberufe“, betonte Holler in Bezug auf das NOSH Network Event.

Dieses Fazit wurde auch von Marie Ruppelt von der EDUR Pumpenfabrik geteilt. Sie beobachtet, dass weibliche kaufmännische Auszubildende stets ihre handwerklichen Fähigkeiten beweisen, wenn sie Einblicke in die Fertigung erhalten. Dort sollen auch die Azubis in kaufmännischen Berufen die Produktionsabläufe besser kennenlernen. Ruppelt fügte hinzu: „Die Möglichkeiten sind vorhanden, es braucht nur den Mut der Mädchen. Um dies zu demonstrieren, sind Veranstaltungen wie die heutige von unschätzbarem Wert.“

Marie Ruppelt von EDUR (r.) und Melanie Hübschmann von der Gebr. Friedrich Gruppe (l.)

Keynote-Speaker: Persönliche Einblicke und Motivation für die berufliche Zukunft

Die Schülerinnen und Schüler hatten die Chance, nicht nur durch Gespräche mit Unternehmensvertretern, sondern auch durch die Vorträge zweier Keynote-Speaker ihr Wissen zu erweitern. Zu Beginn sprach Jan-Ole Stern, Doktorand an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, mit den Jugendlichen über seine Leidenschaft für die Materialwissenschaften. Seine Forschung konzentriert sich vereinfacht gesagt auf Batterien, die zwar weniger Energie aufnehmen können als herkömmliche, diese jedoch wesentlich schneller abgeben. Anhand einer anschaulichen Präsentation zeigte er den Jugendlichen das für seine Forschung relevante Mineral Zinkoxid und faszinierte sie mit beeindruckenden Aufnahmen unter dem Elektronenmikroskop.

Materialwissenschaftler Jan-Ole Stern zeigt, was ein Lichtmikroskop kann.

„Es liegt mir am Herzen, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass der MINT-Bereich nicht nur Physik oder Chemie umfasst, sondern auch beispielsweise die Materialwissenschaften. Und ich möchte zeigen, dass man kein Experte auf einem Gebiet sein muss, um es zu studieren. Das Studium dient dem Lernen und Wachsen, dafür ist es da“, erläuterte Jan-Ole Stern in einem Gespräch mit ME2BE.

Außerdem gab Marketing-Experte Justus Kornath eine Keynote. Mit seinem Start-Up Livematrose veranstaltet er Livestreams für Veranstaltungen und Unternehmen. Um den Jugendlichen seinen Arbeitsalltag zu erklären, brachte der gelernte Mediengestalter für Bild und Ton einige technische Geräte mit, die seine Livestream-Events möglich machen. Diese technische Darbietung war ein Highlight für die Jugendlichen!

Livematrose Justus Kornath hat seine Technik mitgebracht.

„Mein wichtigster Rat lautet: Versucht es einfach! Wenn ihr feststellt, dass ihr euch in die falsche Richtung bewegt, zögert nicht, den Kurs zu ändern. Heutzutage sollte niemand mehr Angst davor haben, verschiedene Wege auszuprobieren“, teilte Justus Kornath seine Erfahrung mit allen Jugendlichen, die noch auf der Suche nach dem richtigen Beruf sind. Er weiß, wovon er spricht, denn mit seinen 29 Jahren hat Justus bereits eine Menge erlebt. Nach seiner Ausbildung arbeitete er zunächst im Privatfernsehen, bevor er in den öffentlichen Rundfunk wechselte. Schließlich wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit als Marketing-Experte und Livematrose. Justus Kornath erwies sich als inspirierender Keynote-Speaker, der aus der Unsicherheit der Schülerinnen und Schüler eine Motivation schöpfen konnte, ihren eigenen Weg zu finden.

Fazit: Vielfalt, Chancengleichheit und Inspiration beim NOSH Network Event

Das NOSH Network Event in der MINT-Edition erwies sich als ein dynamisches Forum, das weit über eine einfache Vernetzungsplattform hinausging. Hier fanden Schülerinnen und Schüler nicht nur die Möglichkeit, potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen, sondern auch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und ihre Perspektiven auf MINT-Berufe zu erweitern.

Für leckere Snacks war gesorgt.

Durch persönliche Gespräche mit Vertretern verschiedener Unternehmen erhielten die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in konkrete Berufsfelder, sondern auch wertvolle Ratschläge für ihre berufliche Zukunft. Dabei wurde deutlich, dass MINT-Berufe nicht nur technisches Know-how erfordern, sondern auch Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und ein Verständnis für gesellschaftliche Herausforderungen.

Die Veranstaltung betonte auch die Bedeutung von Chancengleichheit und Diversität in den MINT-Bereichen. Insbesondere die Diskussion über den Mangel an weiblichem Nachwuchs und die Bemühungen, Mädchen und jungen Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, zeigte, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um eine inklusive und diverse MINT-Community zu schaffen.

Das NOSH Network Event in der MINT-Edition war ein voller Erfolg.

Es lässt sich festhalten, dass das NOSH Network Event nicht nur eine Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch bot, sondern auch wichtige Impulse für die Förderung von Mädchen und jungen Frauen in MINT-Berufen setzte. Durch die Gespräche und Einblicke konnten Vorurteile abgebaut und neue Perspektiven eröffnet werden. Wir hoffen, dass Veranstaltungen wie diese dazu beitragen, die Vielfalt und Chancengleichheit in der Berufswelt weiter voranzutreiben.

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Anwesende Unternehmen

Studium
• Informatik
• Maschninenbau
• Luft- und Raumfahrttechnik
• Mathematical Engineering

TEXT Mira Jacobsen
FOTO Michael Ruff

Beim NOSH Network Event Barrieren überwinden und Technik erleben

Angst vor Mathe? Schnee von gestern!

Empowerment im Austausch

Keynote-Speaker: Persönliche Einblicke und Motivation für die berufliche Zukunft

Fazit: Vielfalt, Chancengleichheit und Inspiration beim NOSH Network Event

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