getBIZzy 2024 – Hier liegst Du richtig!

getBIZzy 2024 – Hier liegst Du richtig!

Zu Besuch auf der größten Ausbildungsmesse an der Westküste im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Meldorf (Kreis Dithmarschen)

Im Herbst 2024 in Meldorf war es wieder soweit: It’s time to getBIZzy! Auf dem weitläufigen Schulgelände des Berufsbildungszentrums (BBZ) informierten Unternehmen, Behörden und Organisationen an mehr als 120 Messeständen über duale Ausbildungen und Studiengänge sowie über berufliche Chancen und die allgemeinen Zukunftsaussichten des Kreises Dithmarschen an der Westküste Schleswig-Holsteins.

Zwei Mitarbeiterinnen

Wie aufregend! ME2BE erwartet gespannt den Besuch von Schülerinnen und Schülern auf der Suche nach ihrem Traumberuf.

Mehr als 100 Berufsorientierungs- und Ausbildungsmessen werden jährlich in Schleswig-Holstein veranstaltet. Geschlossene schuleigene Veranstaltungen wie die TeJo an der Gemeinschaftsschule in Tellingstedt. Oder öffentliche Messen für Schülerinnen und Schüler wie die BIB in Rendsburg, veranstaltet von der regionalen Wirtschaftsförderung und Unternehmensverbänden. Eine der größten Ausbildungsmessen des Landes ist jedoch die getBIZzy des Regionalen Berufsbildungszentrums (RBZ) Dithmarschen. Der Name war auch in diesem Jahr Programm: Rund 1.900 Schülerinnen und Schüler aus allen Teilen des Kreises fluteten die Flure, Hallen und Gänge sowie den Außenbereich.

Spannend! Viele Betriebe hatten Mitmachaktionen vorbereitet, es wurde gesägt, gehämmert, geschweißt. Aber auch Blutdruck gemessen, Verbände angelegt und Babypuppen gewickelt. Das Gewicht von Kohlköpfen konnte geschätzt werden. Und Erlenmeyerkolben kamen zum Einsatz. Die Jugendlichen konnten sich beim Kistenstapeln mit Kran messen oder sich an einem Box-Automaten abreagieren. Und auch die klassischen Informationsangebote und die persönlichen Beratungsgespräche waren erfolgreich.

Die Friedhofsverwaltung Meldorf hatte sich etwas Besonderes ausgedacht: Probeliegen im Sarg. Was auf den ersten Blick makaber erscheint, kam jedoch gut an. Die Besucherinnen und Besucher haben den bunt angemalten Sarg und den humorigen Hinweis auf ein Probeliegen als das verstanden, was es sein sollte: eine ernst gemeinte Einladung an junge Menschen zur Beschäftigung mit dem Thema Tod und dem Beruf des Bestatters oder Friedhofsgärtners.

Frau in Sarg

Darf ich hier mal probeliegen? Die Aktion der Friedhofsverwaltung Meldorf kam gut an.

Wer steckt hinter der getBIZzy?

Mitveranstalter der getBIZzy waren die IHK Flensburg, die Kreishandwerkerschaft Dithmarschen, die Bundesagentur für Arbeit Heide und als Hauptakteur und Gastgeber das Berufsbildungszentrum Dithmarschen. Das BBZ ist ein Regionales Berufsbildungszentrum (RBZ) und damit eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Derzeit werden an den zwei Standorten Heide und Meldorf 3500 Schülerinnen und Schüler in 11 Pädagogischen Zentren von etwa 200 Lehrkräften unterrichtet. Oberstudiendirektorin Monika Raguse, Schulleiterin des Regionalen Berufsbildungszentrums, stellt einen Trend fest: „Während wir in den vergangenen Jahre beobachten konnten, dass die Industrie ihren großen Bedarf an Nachwuchs, beispielsweise an Zerspanungsmechanikern, stark beworben hat, legt sich in diesem Jahr insbesondere das Handwerk mit großartigen Vorführungen und Mitmachaktionen ins Zeug.“ Das können wir nur bestätigen. Die Friedhofsgärtnerei mit ihrem Sarg zum Probeliegen ist das Tagesgespräch auf der getBIZzy 2024.

Messestand

Azubi Ahoi! Die Schramm Group, das Brunsbütteler Unternehmen für Häfen und Logistik, sendet maritime Grüße an alle Messe-Besucherinnen und -Besucher.

Bekannte Gesichter und neue Freunde

Apropos ins Gespräch kommen: Die Netzwerkpflege und das Knüpfen neuer Kontakte waren ebenso ein wichtiger Bestandteil der getBIZzy 2024. Auf unserem Rundgang treffen wir viele bekannte Gesichter aus der lokalen Unternehmerschaft, BO- und Ausbildungsbeauftragte, aber auch interessierte Lehrerinnen und Lehrer. Sowie Schülerinnen und Schüler und last but not least – fürsorgliche Eltern.

Am ME2BE-Messestand ließen sich sowohl Lehrkräfte als auch Jugendliche bereitwillig über unser vielfältiges Angebot für den Unterricht informieren. Sie alle nehmen die von uns kostenlos angebotenen Print-Medien zur Berufsorientierung dankbar in Empfang. Das Magazin ‘Hiergeblieben’ mit Informationen zu dualen Ausbildungsmöglichkeiten in der Region, das Magazin ‘unterwegs’, begleitend zu wichtigen regionalen Berufs- und Ausbildungsveranstaltungen sowie das Magazin ‘Campus’ mit interessanten Reportagen und Interviews zum Thema Hochschulen und Studium.

Der Hinweis auf die Informations-Plattformen DIGIBO.SCHOOL und ME2BE.DE zur digitalen Berufsorientierung wird ebenfalls mit Interesse aufgegriffen. Insbesondere Lehrkräfte ließen sich an unserem Messestand gerne die Möglichkeiten aufzeigen, wie die dort veröffentlichten Unternehmensporträts sinnvoll als Unterrichtsmaterial eingesetzt werden können. Ergänzt durch Klassenprojekte wie die von ME2BE angebotenen NOSH-NETWORK-Events – eine Art Speed-Dating zwischen Unternehmen und ausgewählten Schülerinnen und Schülern – wird aus der Berufsorientierung und -vorbereitung an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen eine runde Sache, die beiden Seiten dient. Den Jugendlichen für ihre berufliche Orientierung als Lebens-, Welt- und Werteorientierung sowie allen Unternehmen, Behörden und Organisationen auf der Suche nach den dringend benötigten Fach- und Arbeitskräften von morgen.

ME2BE-Stand

Der ME2BE Messestand war gut besucht. Lehrkräfte und Jugendliche orientieren sich mit DIGIBO.SCHOOL und ME2BE.DE

Berufsorientierung – nur einmal im Jahr?

Denn eines wird klar auf dieser Großveranstaltung: Berufsorientierung ist keine Eintagsfliege. Der Übergang von der Schule in den Beruf zählt zweifellos zu den aufregendsten Phasen des Lebens. Die Frage „Ausbildung oder Studium?“ beschäftigt viele junge Menschen ebenso wie die Entscheidung „Hierbleiben oder Aufbrechen?“ Solche wichtigen Entscheidungen lassen sich nicht an einem einzigen Veranstaltungstag treffen, mag dieser auch noch so aufregend sein.

Nachhaltige Informationsmedien zum Vor- und Nachbereiten einer solch großen Veranstaltung sind daher unabdingbar für eine fundierte Berufsorientierung. Ergänzt durch unsere ME2BE Social-Media-Kanäle auf Facebook, Instagram und TikTok profitieren auch Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften von morgen, da sind sich alle einig. Regelmäßige Präsenz auf Events und das Bespielen von abwechslungsreichen Informationskanälen – so geht die Ausbildungsakquise und Fachkräftegewinnung von heute!

 

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Das Menschliche steht immer im Vordergrund

Viele Aussteller haben das ganz große “Besteck” ausgepackt, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Karriereberatung der Bundeswehr punktet mit reichlich Anschauungs- und Info-Material. Sowie mit kernigen Männern und taffen Frauen in Uniform, die in professionell durchgeführter Gesprächsführung generalstabsmäßig geschult sind. Kann denn die Kommunikationsprofis irgendetwas überraschen? Doch, das geht. Eine erst 15-jährige Schülerin hat gefragt: „Wann kann ich in Pension gehen?“, berichtet Roland Rausch. „Diese Frage hatte ich in all den Jahren noch nie!“, amüsiert sich der Oberstabsbootsmann.

Auch Daniela Dittmann vom Stand der Gruppe Friesenkrone, der Marke für High-Convenience-Fischfeinkost im Foodservice am Standort Marne, kann Geschichten über lustige Schülerfragen erzählen. „Muss ich denn Fisch essen, wenn ich bei Euch anfange?“, habe ein Schüler gefragt. Und ihre Antwort? „Nein, musst Du nicht“! Jedenfalls dann nicht, wenn sich der Fragende für einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann oder Fachkraft für Lagerlogistik interessiert. Als Koch oder Lebensmitteltechniker sei das möglicherweise was anderes, lacht die Friesenkrone-Frau verschmitzt.

Bundeswehr

Der Stand der Karriereberatung der Bundeswehr war gut besucht.

Persönliche Geschichten und packende Stories

Am Stand der Landesbetriebe für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein bietet Olaf Diekmann all seine Talente als Promoter auf, um für den Beruf des Wasserbauers zu werben. Den hat er selbst von der Pike auf gelernt. Zunächst habe er als 15-jähriger eine Ausbildung als Dachdecker absolviert, um dann später zu den Landesbetrieben zu stoßen. „Die beste Entscheidung meines Lebens“, so Diekmann. „Wisst ihr, mit welchem Buchstaben Küstenschutz anfängt?“ Achtung Fangfrage. “Mit V, wie Vorland“, neckt er die Besuchergruppe, die vor ihm steht.

Vier Jungen im Alter von 14 bis 15 Jahren sind in Begleitung ihres Lehrers stehen geblieben. Und lauschen dem Vortrag über Klimawandel und Küstenschutz gebannt. Dreihundertsechzig Kilometer Deichlinie säumen unsere Nordseeküste bis Hamburg, überflutungsgefährdete Küstenniederungen machen ein Viertel unseres Landes Schleswig-Holstein aus. Mit vollem Körpereinsatz beschreibt Diekmann anschaulich die Notwendigkeit des Küstenschutzes für Mensch und Natur. So sieht es aus, wenn die Welle einen Deichfuß anknabbert. Trutz Blanker Hans. Die Schüler sind beeindruckt.

Mann

Olaf Diekmann, Mitarbeiter der Landesbetriebe für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, hält einen lebendigen Vortrag.

Was möchtest Du mal machen? Erste Schritte mit dem Praktikum

Wir treffen eine Schülergruppe, draußen vor der Tür, bei einer kurzen Verschnaufpause. Die überwältigende Vielfalt der Ausbildungsberufe und möglichen Karrierewege kann auch einschüchternd wirken, wie wir erfahren: „Lass uns einfach schnell durchgehen und erstmal irgendwo ein Praktikum abgreifen“, sagt ein Schüler. Warum sich nicht gleich für eine Ausbildung entscheiden und sich auf ein Unternehmen festlegen? „Das ist uns hier einfach zu viel auf einmal“, stimmen die Klassenkameraden zu. Das können wir nachvollziehen.

Umso wichtiger ist es, dass nicht nur Unternehmen präsent sind, die freie Ausbildungsstellen anbieten, wie beispielsweise eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau oder zum Schifffahrtskaufmann bei Sartori & Berger in Brunsbüttel oder bei O.S. Energy in Glückstadt. Als sehr bereichernd wird es von Besucherinnen und Besuchern wahrgenommen, dass viele der Ausstellenden auch Praktikumsstellen anbieten.

Unabhängige Beratungsorganisationen wie die Agentur für Arbeit bieten Hilfe bei der Qual der Wahl für einen möglichen Berufs- und Lebensweg. Der DRK Kreisverband Dithmarschen bemüht sich insbesondere um die Beratung von Jugendlichen und deren Eltern, die (noch) nicht gut Deutsch sprechen und mit dem deutschen Ausbildungssystem nicht vertraut sind. Darüber hinaus bieten Industrie- und Handelskammern, Handwerks-Innungen und Verbände grundsätzliche Informationen zu Ausbildungsvoraussetzungen und Abschlüssen an.

Messestand

Das Mobile Integrationsteam des Deutschen Roten Kreuzes informiert mehrsprachig.

Welche Branchen waren vertreten?

Einen weiteren Schwerpunkt der getBIZzy 2024 bildeten Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel, in dem 15 Betriebe der Chemie- und Energiewirtschaft sowie aus dem Bereich Logistik organisiert sind. Diese Branche wird in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung für die Westküste gewinnen.

In einem Klassenraum, der für den Chemieunterricht ausgestattet ist, haben sich die bereits seit vielen Jahren im ChemCoast Park Brunsbüttel ansässigen Unternehmen Covestro, Sasol Germany und Yara Brunsbüttel aufgestellt. Die Covestro-Auszubildenden Alex, Leon und Tom kennen wir bereits. Die meistgestellte Frage, so berichten die drei ‘Professional Rookies’, sei gewesen: „Was ist der Unterschied zwischen einem Chemielaboranten und einem Chemikanten“? Die richtige Antwort gibt Alex: „Der Chemikant ist das Mädchen für alles!“

Wer sich genauer über die Berufe Chemielaborant und Chemikant informieren möchte, schaut einfach mal selbst nach. ME2BE.DE und DIGIBO.SCHOOL sind gute Adressen für weiterführende Informationen. Boie Witt, Ausbildungsleiter bei Sasol Germany, gibt eine Einschätzung darüber ab, was jungen Menschen heute wichtig ist: „Schülerinnen und Schüler beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit und sie wählen – stärker als in früheren Jahren – ein für sie passendes Unternehmen aus, nicht in erster Linie einen Beruf.“

Sasol Stand

Der Name ist Programm. 1.900 Schülerinnen und Schüler besuchten die getBIZzy in Meldorf. Hier am Stand der Chemiefabrik Sasol, Brunsbüttel.

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende

Die getBIZzy 2024 in Meldorf war ein voller Erfolg und bot sowohl Schülerinnen und Schülern als auch Eltern und Lehrkräften reichlich Gelegenheit, die Vielfalt der regionalen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu erkunden. Die Fachhochschule Westküste und die Fachhochschule Kiel informierten über praktische Wirtschafts- und technische Studiengänge. Gesundheitsunternehmen wie das Westküstenklinikum Brunsbüttel und Heide warben für Berufe im Gesundheitswesen. Gewerbliche Betriebe wie die Dithmarscher Kältetechnik aus Marne waren ebenso vertreten wie kaufmännische Berufe bei der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank oder der SHBB Steuerberatungsstelle Meldorf. Die Kreisverwaltung Dithmarschen stellte Verwaltungsberufe im öffentlichen Dienst vor.

Team an Stand

Die SHBB Beratungsstelle in Meldorf empfiehlt: Kurs Richtung Steuern!

Die Messe war somit nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch ein kommunikativer Treffpunkt für den Austausch zwischen Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Beratern und den zukünftigen Fachkräften der aufstrebenden Region.

Wir sind im nächsten Jahr gerne wieder mit dabei!

Euer ME2BE-Messeteam

TEXT Natascha Pösel
FOTO ME2BE