Am 21. September 2023 hat die GGS St. Jürgen in Lübeck bereits zum 17. Mal zu ihrer hauseigenen Jobmesse eingeladen. Bei der bereits seit 2004 stattfindenden Veranstaltung stellen sich Betriebe aus der Region vor und beantworten Fragen über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Mittlerweile präsentieren sich über 30 Unternehmen auf der Jobmesse und freuen sich auf einen regen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern. Schulleiter Stefan Pabst appellierte während der Begrüßung: „Es gibt keine dummen Fragen! Wichtig ist, miteinander in den Austausch zu kommen.“ Dann gibt er den Startschuss, die Aussteller eilen zu ihren Plätzen und die Schülerinnen und Schüler schwärmen in alle Richtungen zu den Ständen ihrer Wahl aus.
So auch die beiden Schülerinnen aus dem 11. Jahrgang: Julina und Jasmin. Beide streben das Abitur an und sind auf der Suche nach Praktikumsplätzen für das nächste Jahr. Dabei schwebt ihnen schon eine gewisse Richtung vor, in die es nach dem Abschluss gehen soll. So berichtet Julina: „Ich möchte gerne Architektin werden, aber das hängt auch von meinem Notendurchschnitt ab.“ Jasmin hingegen interessiert sich für den medizinischen Bereich und könnte sich dort auch durchaus ein Studium vorstellen: „Ich stelle mir ein Medizin-Studium sehr interessant vor. “ Jedoch schließe ich auch eine Ausbildung nicht aus.“ Um sich hier sicher zu werden, planen beide ein Praktikum in ihrer Wunschbranche zu absolvieren. Aber die heutige Messe bietet sich auch hervorragend dafür an, sich über alternative berufliche Möglichkeiten zu informieren. So steht für Julina und Jasmin fest, dass sie unbedingt zu dem Stand der Technischen Hochschule gehen werden, um sich über ihre Studienangebot zu informieren.
Das lassen wir von ME2BE uns nicht zweimal sagen und schauen auch selbst einmal bei der Technischen Hochschule Lübeck vorbei und erfahren, was den Jugendlichen hier geboten wird. Hier begrüßt uns die Studentische Hilfskraft Elli. Sie selbst studiert Medizintechnik an der TH und beantwortet heute alle offenen Fragen von Interessierten. An der TH gibt es insgesamt 38 Bachelor- und Masterstudiengänge aus dem technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, darunter beispielsweise Angewandte Chemie, Bauingenieurwesen, Hörakustik, Medieninformatik und auch Architektur. Hier kann sich Julina genauer über die benötigten Voraussetzungen und den Bewerbungsprozess informieren. Überraschend ist auch für Jasmin, dass sie in mehreren technischen Berufszweigen ihr medizinisches Interesse einbringen kann (aka Medizintechnik oder Hörakustik). Angehende Studierende sollten laut Elli vor allem ein technisches Grundwissen, Motivation und Lust auf Lernen, aber auch auf „praktisches Anpacken“ haben. Wichtig zu wissen sei, dass man sich nicht nur nach dem Abschluss des Fachabiturs an der TH einschreiben kann. Auch Personen mit dreijähriger Berufserfahrung nach einer abgeschlossenen Ausbildung haben hierzu die Möglichkeit. Anforderungen an diese sogenannten „Probe Studenten“ ist das Bestehen aller Klausuren in den ersten drei Semestern. Wir bestätigen: Es gibt nicht nur den einen Weg ans Ziel. Zusätzlich zur akademischen Laufbahn kann eine Ausbildung ebenso wesentliche und praxisnahe Grundlagen für die spätere berufliche Entwicklung bieten.
Überraschende Karrieremöglichkeiten gibt es auch noch bei anderen Unternehmen, die man häufig erst auf dem Zettel hat, wenn man sich genauer informiert. So bietet das Brandschutzunternehmen Minimax GmbH nicht nur die typischen technischen Ausbildungen an. Neben Anlagenmechaniker, Elektroniker oder Fachinformatiker kann man in diesem Betrieb beispielsweise auch die Ausbildung als Technischer Produktdesigner absolvieren. Hier werden unter anderem 2D-Zeichnungen und 3D-Modelle für Bauteile und Co. konzipiert – ein Berufsbild, was auch für kreative Menschen wie Julina in Frage kommen könnte. Talent Manager Jan berichtet uns außerdem von weiteren Karrieremöglichkeiten im Unternehmen. So sind auch duale Studiengänge im kaufmännischen Bereich wie BWL möglich. „Wir sind immerhin ein Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern. Da benötigen wir gute Fachkräfte in jeder Abteilung.“ Besonders toll findet Jan den Sinn hinter Minimax: Mit ihrer Arbeit sorgen sie für einen sicheren Alltag und schützen die Menschen.
Wir gehen weiter über die Messe und stoßen hierbei auf einen weiteren wichtigen Arbeitgeber in der Region Lübeck: H. & J. BRÜGGEN KG. Der Familienbetrieb in 4. Generation ist ein großer Cerealien- und Müsli Hersteller, der Produktionsstandorte in ganz Europa (2 davon in Lübeck) besitzt. Auch hier ist das angebotene Ausbildungsspektrum breiter als gedacht. So kann man hier sowohl kaufmännische als auch technische und handwerkliche Berufe wie Maschinen- und Anlagenmechaniker (m/w/d), Fachkraft für Lebensmitteltechnik oder Digitalisierungsmanagement erlernen. Es gibt auch das Angebot für Mediengestalter Digital und Print – ein weiterer Beruf, der gestalterische Kreativität und Fähigkeiten verlangt. Aber auch gerade für Menschen wie Jasmin, die sich für den menschlichen Körper interessieren und alternative Ausbildungen in diesem Bereich suchen, kann die Lebensmittelindustrie interessant sein. Ernährung macht schließlich einen großen Teil der menschlichen Gesundheit aus. Als Fachkraft für Lebensmitteltechnik wird der gesamte Produktionsablauf von der Rohware bis zum Endprodukt begleitet. Die Auszubildende Lara berichtet uns mehr vom Unternehmen Brüggen. Sie fühlt sich hier besonders durch die flachen Hierarchien und die Unternehmenskultur wohl. Außerdem gefällt ihr das gemeinschaftliche Arbeiten. Die angehende Industriekauffrau erzählt: „Gerade bin ich in der Personalabteilung. Hier habe ich bereits mehrere Bewerbungsgespräche geführt und auch Praktikanten eingearbeitet. Außerdem habe ich mitgeholfen, Arbeitsverträge aufzusetzen.“
Diese Arbeitgeber haben uns und den Schülerinnen und Schülern der GGS St. Jürgen spannende Einblicke in die Vielseitigkeit der verschiedenen Branchen gegeben. Die Entscheidung für eine bestimmte Ausbildung oder ein spezifisches Studium kann mitunter herausfordernd sein. Hier kann es helfen, sich spezifischer über Berufsmöglichkeiten in bestimmten Branchen zu informieren, zum Beispiel mithilfe unserer digitalen Berufsorientierung Plattform DIGI:BO. Sie enthält nicht nur die wichtigsten Informationen zu allen angebotenen Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen in Deutschland, sondern bietet auch einen hilfreichen Ratgeberteil und stellt regionale Unternehmen vor.
Eltern und Schülerinnen und Schüler lassen sich von Online-Redakteurin Patricia gerne zum Thema Berufsorientierung beraten. Immer wieder fällt auch der Wunsch nach digitalen Berufen auf. Mit dem Projekt Transferstelle Schule-Wirtschaft stärken die Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) und wir, die ME2BE MEDIEN GmbH (ME2BE), den Transfer zwischen Schule und Wirtschaft im digitalen Kontext und gehen einen bedeutenden Schritt in der Förderung der Digitalen Kompetenz in der Schule und dem Focus auf die digitalen Berufsperspektiven für Schülerinnen und Schüler in ganz Schleswig-Holstein.
Insgesamt war die 17. Jobmesse an der GGS St. Jürgen in Lübeck ein voller Erfolg und hat gezeigt, dass es für Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten in der Berufswelt rund um die Region Lübeck gibt. Wir von ME2BE werden auch in Zukunft spannende Beiträge rund um Ausbildung und Berufsorientierung liefern und freuen uns auf die nächste Jobmesse!
Euer ME2BE-Messeteam
TEXT ME2BE
FOTO Jessie Sperling