BOM 13: Mein erstes Praktikum

BOM 13: Mein erstes Praktikum

Für Lennart, Vivien und Niclas stand 2019 das „Schnupperpraktikum“ auf dem Programm. Während Niclas und Lennart sich Einblicke in den Kochberuf verschafften, entschied sich Vivien für das Hotelfach. Ausbildungsorte: Die Stadtwerke Kiel und das Hotel Birke. Für ME2BE schildern sie ihre Erlebnisse.

Vom 25. bis 29. März 2019 fand für alle Schülerinnen und Schüler der achten Klassen das sogenannte „Schnupperpraktikum“ statt. Die Teilnehmer mussten sich im Vorfeld selbständig einen Praktikumsplatz organisieren. Die Auswahl der Betriebe war frei. Viele hatten bereits auf der BOM 2018 die Gelegenheit genutzt, sich bei den ausstellenden Firmen über interessante Praktikumsmöglichkeiten im Raum Kiel zu informieren. Drei von ihnen konnten ihren Erstkontakt nutzen und einen Platz bei einem der BOM-Patenbetriebe ergattern. Wir haben Vivien, Lennart und Niclas an ihren Einsatzorten bei den Stadtwerken Kiel und im Hotel Birke besucht.

 

Lennart (14)

Klasse: 9a

Lieblingsfach: Mathematik

Praktikum als: Koch

Praktikumsbetrieb: Hotel Birke

Einsatzort: Küche

Arbeitszeit: 8 bis 16 Uhr

Persönliche Lieblingsspeisen: Burger, Spaghetti Carbonara, Lasagne

Hobbys: Boxen (Boxsportverein Kiel), Computerspiele (am liebsten „Fortnite“)

 

WARUM?

„Ich habe mich für ein Praktikum als Koch entschieden, weil ich das Berufsbild interessant finde. Mir macht es Spaß, zuhause beim Kochen zu helfen, und ich esse auch leidenschaftlich gern! Beim Hotel Birke habe ich mich beworben, weil ich bereits auf der letzten BOM ein angenehmes Gespräch mit den Azubis geführt und im Birke-Restaurant mit meinen Eltern schon mal sehr gut gegessen habe!

WO? WIE? WAS?

Mein Arbeitsplatz ist die Restaurantküche. Das Team besteht aus 20 Personen, darunter sechs Auszubildende. Die Stimmung im Team ist entspannt. Über den Tag verteilt sind unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Morgens helfe ich beim Brötchenschmieren für das Frühstücksbuffet sowie bei der anschließenden Vorbereitung für das Mittagessen. Bevor gekocht wird, müssen Zutaten gewaschen und geschnitten werden, zum Beispiel Zwiebeln, Kartoffeln oder Rhabarber. Auch einen Pancake-Teig durfte ich vorbereiten. Wichtig ist die ständige Reinigung des Arbeitsplatzes und die Einhaltung der Hygienevorschriften. Vor jedem neuen Arbeitsgang wasche ich mir gründlich die Hände und desinfiziere sie. Außerdem trage ich eine Schürze und eine Kochmütze.

TIPP?

Was man unbedingt mitbringen muss, sind rutschfeste Arbeitsschuhe. In Sneakers hat man auf dem nassen Küchenboden keinen guten Stand!

FAZIT?

Das Hotel Birke gehört zur gehobenen Klasse und ist eine Top-Adresse! Vom Team wurde ich sehr freundlich aufgenommen, und der Chef hat mir alle Aufgaben immer verständlich erklärt. Angenehm ist, dass man auch als Praktikant ein ausgezeichnetes Mittagessen am Buffet erhält. Außerdem gefällt mir, dass man sich während der Arbeit auch mal unterhalten kann! Trotzdem überlege ich noch, ob Koch für mich wirklich der passende Beruf ist. Zur Sicherheit werde ich vielleicht noch ein zweites Praktikum in diesem Bereich absolvieren. Ein typischer Küchenunfall ist mir übrigens auch passiert. Beim Kartoffelschneiden habe ich mir in den Finger geschnitten.

Vivien (14)

Klasse: 9a

Lieblingsfach: Deutsch

Praktikum als: Hotelfachfrau

Praktikumsbetrieb: Hotel Birke

Einsatzort: House-Keeping, Rezeption, Service

Arbeitszeit: wechselnd (8 – 16 Uhr, 10.30 – 17.30 Uhr oder 7.30 – 15.30 Uhr)

Persönliche Lieblingsspeisen: Pastagerichte

Hobbys: Hip-Hop-Tanz

 

Vivien (14) hat ein Praktikum im Kieler Hotel Birke gemacht – und war sehr zufrieden.

Vivien hat ein Praktikum im Kieler Hotel Birke gemacht – und war sehr zufrieden.

 

WARUM?

Ich interessiere mich für die beiden Berufe Polizistin und Hotelfachfrau. Auf der letzten BOM habe ich mich über beide Berufe informieren können. Ein Praktikum bei der Polizei ist leider erst ab einem Alter von 15 Jahren möglich. Insofern fiel die Wahl für das Schnupperpraktikum auf das Hotelfach. Vorteil: Von Zuhause zum Hotel Birke ist es nur ein ‚Katzensprung’.

WO? WIE? WAS?

Mein Praktikum verläuft abwechslungsreich und  findet in drei Bereichen statt. Im ‚House-Keeping’ lerne ich zunächst, die Hotelzimmer und -etagen professionell zu reinigen. Dazu gehört ein Wechsel der Bettwäsche, das Staubsaugen und -wischen sowie die Reinigung der Bäder und Toiletten. An einem Tag in der Rezeption schaue ich den Kolleginnen und Kollegen über die Schulter, wie Gäste ein- und auschecken und deren Fragen und Anrufe beantwortet werden. Meistens arbeite ich jedoch im Service. Für mich ist das der schönste Arbeitsbereich, denn hier kommt man mit Gästen persönlich ins Gespräch und hat viel zu tun. Ich decke die Tische ein, nehme kleine Bestellungen entgegen, serviere und räume ab.

TIPP?

Wer sich für eine Ausbildung zur Hotelfachfrau interessiert, sollte körperlich fit sein. Man ist den ganzen Tag auf den Beinen und braucht eine gute Kondition!

FAZIT?

Das Praktikum als Hotelfachfrau im Hotel Birke war anstrengender als ich gedacht habe, aber mir hat es ausgesprochen gut gefallen! Sowohl das Team als auch die Gäste waren freundlich und verständnisvoll, und in jedem Bereich hatte ich eine persönliche Ansprechpartnerin. Für mich verlief das Praktikum erfolgreich, und nach der Schule bleibt diese Ausbildung weiterhin eine Option. Eventuell werde ich noch ein weiteres, zweiwöchiges Praktikum im Hotelfach absolvieren. Ich könnte mir auch vorstellen, nach einer Ausbildung für eine gewisse Zeit im Servicebereich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu arbeiten.

 

Niclas (14)

Klasse: 9b

Lieblingsfach: Mathe und Sport

Praktikum als: Koch

Praktikumsbetrieb: Stadtwerke Kiel

Einsatzort: Küche

Arbeitszeit: 6–14 Uhr

Persönliche Lieblingsspeise: Lasagne

Hobbys: Schwimmen

 

Niclas (14) hat während seines Praktikums als Koch bei den Kieler Stadtwerken viele positive Erfahrungen gesammelt.

Niclas hat während seines Praktikums als Koch bei den Kieler Stadtwerken viele positive Erfahrungen gesammelt.

 

WARUM?

Kochen macht Spaß! Den Beruf Koch habe ich bereits bei den Werkstatt-Tagen kennengelernt. Und zu den Stadtwerken Kiel hatte ich schon mehrfach Kontakt, sowohl auf der BOM als auch beim Bewerbertraining. Als ich hörte, dass hier nicht nur technische Berufe, sondern auch Köche ausgebildet werden, habe ich mich sofort beworben.

WO? WIE? WAS?

Mein Praktikum habe ich im ‚Kasino’ absolviert. So heißt die  firmeneigene Kantine der Stadtwerke Kiel im Uhlenkrog. Es gibt dort einen riesigen Speisesaal, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Platz  finden. Die Großküche ist mit allen modernen Küchengeräten ausgestattet. Während meines Praktikums betreut mich der Koch Jan. Er hat seine Ausbildung bei den Stadtwerken Kiel bereits abgeschlossen. Mit ihm verstehe ich mich sehr gut. Meine Aufgaben während der fünf Praktikumstage bestehen darin, die Abläufe kennenzulernen und mitzuhelfen. Ich habe schon Brötchen geschmiert, Tomaten und Kräuter gewaschen und geschnitten, Karotten angeschwenkt und Röstis gebraten. Natürlich gehören auch Reinigungsarbeiten dazu, zum Beispiel die Geschirrspülanlage auszuräumen.

TIPP?

Wer sich für ein Praktikum als Koch bei den Stadtwerken Kiel interessiert, sollte sich unbedingt im frühen Aufstehen üben. Arbeitsbeginn ist 6 Uhr morgens!

FAZIT?

Ich bewerte das Praktikum rundum positiv! Die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm, ich wurde schnell integriert und hatte mit Jan einen persönlichen Ansprechpartner, der mich gut angelernt hat. Gut gefallen haben mir auch die beiden halbstündigen Pausen und das gute Essen, dass ich genießen konnte. Das frühe Aufstehen fiel mir allerdings etwas schwer, aber ich mag Herausforderungen. Außerdem hat man entsprechend früh Feierabend und kann den Nachmittag für andere Dinge nutzen. Mir hat das Praktikum gezeigt, dass dieser Beruf zu mir passt. Deshalb strebe ich nach der Schule eine Ausbildung zum Koch an!

 

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Jana Limbers