„Jedes Jahr im September findet in der Auenlandschule eine Verwandlung statt!“ Dieser Satz könnte aus dem Fantasy-Abenteuer ‚Herr der Ringe’ stammen, ist aber das Intro zur alljährlichen Berufsinformationsmesse (BIM) in Bad Bramstedt. Dort, in der Sporthalleder Gemeinschaftsschule Auenland, stellen sich jeden Herbst über 50 regionale Arbeitgeber den Fragen der Schülerinnen und Schüler und werben um Nachwuchskräfte.
Besonders anschaulich präsentierte die Stadt Bad Bramstedt die unterschiedlichen Aufgabenbereiche im Ausbildungsberuf „Verwaltungsfachangestellte/r“. Neben der Hundesteuer und Eheschließungen sind beispielsweise auch die kommunalen Baustellen zu koordinieren. Zur Veranschaulichung gab es am Stand der Stadtverwaltung Spielfiguren auf einer Spielwiese!
Spielwiese am Messestand der Stadt Bad Bramstedt.
Vielseitige Ausbildung bei der Stadt Bad Bramstedt
„Wer den Kontakt zu Menschen sucht und genauso gern im Büro arbeiten möchte, ist bei der Stadt genau richtig“, berichtet Patricia (36). Mit Mitte Dreißig noch eine zweite Ausbildung zu starten, ist nicht einfach und erfordert besonderen Mut. Doch die Stadt Bad Bramstedt ist ein starker Ausbildungspartner und besonders familienfreundlich. Patricia absolviert ihre Ausbildung in Teilzeit und deshalb noch genug Zeit für ihre Familie. Sie ist im ersten Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten und zeigt den Schülerinnen und Schülern auf der BIM, dass auch eine zweite Ausbildung Sinn machen kann. „Es gibt immer Zeit für Alternativen. Man muss seine Chancen nur nutzen. Die wenigsten bleiben bis zur Rente in ihrem zuerst erlernten Beruf“, meint Patricia. Das stimmt!
Die Azubis Patricia (links) und Jessica am Stand der Stadtverwaltung Bad Bramstedt.
Auch Mattis gehört zu den Verwaltungs-Azubis der Stadt Bad Bramstedt und ist dort sehr glücklich. „Viele haben noch das verstaubte Bild von der Arbeit als Beamter im Kopf“, findet der 20-Jährige, „doch es gibt sehr vielfältige Aufgabenbereiche. Im Nachhinein ist man überrascht, wie viel man selbst schon mit Behördenangelegenheiten zu tun hatte.“ An seiner Ausbildung schätzt er ansonsten die Verbindung von Kommunikation und Bürgerkontakt.
Das Messeteam des Klinikum Bad Bramstedt hatte besondere Unterstützung dabei.
Von der Auszubildenden zur Ausbilderin
„Das Klinikum Bad Bramstedt zählt zu den größten Arbeitgebern in der Region. Oft ist den Besucherinnen und Besuchern gar nicht klar, welche Ausbildungsberufe von uns angeboten werden“, berichtet mir Ausbilderin Frau Frers. So kann man dort zum Beispiel eine Ausbildung zum/r Fachinformatiker/in für Systemintegration machen, oder zum/r medizinischen Fachangestellten. „Viele denken, dass diese Ausbildung nur in allgemeinmedizinischen Praxen möglich ist“, so Frau Frers. „Die BIM eignet sich ideal, um alle Ausbildungsangebote auf einen Schlag zu präsentieren.“
Auch Janina Frers war Auszubildende im Klinikum Bad Bramstedt. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen und konnte diese auf 2,5 Jahre verkürzen. „Der Personalbereich hat mir gut gefallen“, berichtet sie, „und da anschließend eine Stelle dort ausgeschrieben wurde, stand einer Übernahmeregelung nichts im Wege!“ Nach der Ausbildung schloss sie eine Weiterbildung zur Personalkauffrau ab und erwarb ihren Ausbilderschein. „Das bedeutete, weitere 1,5 Jahre zu büffeln, doch mir war klar, dass das Lernen nie wirklich aufhört“. An ihrer kaufmännischen Tätigkeit schätzt sie besonders, dass sie so vielseitig ist und – wie auf der BIM – abwechslungsreiche Tage erlebt.
Nur die Ausbildung reichte mir irgendwie nicht.“ Ennie (links) und Kerstin am Messestand der Stadtwerke Neumünster
Ausbildung und Studium bei den Stadtwerken Neumünster
Ennie (24) hat bei den Stadtwerken Neumünster eine Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgreich abgeschlossen. Zuvor hatte sie ihr Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht und Vorkenntnisse in wirtschaftlichen Themen erworben. Zurzeit ergänzt sie ihre Ausbildung mit einem dualen Studium der Betriebswirtschaft. „Nur die Ausbildung reichte mir nicht“, erklärt uns Ennie an ihrem Messestand. „Die Stadtwerke Neumünster sind ein idealer Ausbildungspartner und bieten vor und nach der Ausbildung tolle Aufstiegsmöglichkeiten. Mein Tipp für Schülerinnen und Schüler: Wenn ihr in der zehnten Klasse wisst, zu welcher beruflichen Richtung ihr tendiert, ist es empfehlenswert, sein Abitur in einer entsprechenden Fachrichtung zu absolvieren.“
Wir möchten von Ennie noch wissen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Bewerberinnen und Bewerber für die kaufmännische Ausbildung bei den Stadtwerken Neumünster benötigen? „Schülerinnen und Schüler, die darüber nachdenken einen ähnlichen Weg einzuschlagen“, erklärt Ennie, „sollten echtes Interesse zeigen und schnell Eigenverantwortung entwickeln. Wichtig ist, auf sein Herz zu hören, das zu machen, was man wirklich möchte, und nicht das, was vielleicht Lehrer oder Eltern wollen!“
Mit diesem und vielen weiteren Tipps und Informationen verließen die Schülerinnen und Schüler die BIM 2019. Aus unserer Sicht war die Messe ein voller Erfolg, und auch wir hatten einen schönen Messetag.
Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Eure ME2BEs
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Marion Meinen