Die Kreisverwaltung Dithmarschen ist der einzige Betrieb, der im Kreis im Forstbereich ausbildet. Timo, Jesse und Finn berichten von ihrer Ausbildung:
Timo, 24 Jahre alt, zweites Lehrjahr
„Ich habe nach dem Abitur eine Tischlerlehre gemacht und abgeschlossen, aber ich wollte weiter zum Ursprung des Holzes, deshalb habe ich dann noch die Ausbildung zum Forstwirt angefangen. Tischler hat zwar Spaß gemacht, ich bin aber lieber draußen an der frischen Luft, im Büro sitzen war auch nie eine Option für mich. Meins ist die körperliche Betätigung, sonst bin ich nicht ausgelastet und mit dem Wetter habe ich auch keine Probleme. Während der Ausbildungen habe ich jetzt den richtigen Platz für mich gefunden. Hinterher würde ich mich gerne in Richtung Baumpflege spezialisieren, für die Arbeit in den Bäumen ist aber eine spezielle Fortbildung nötig. In der Berufsschule werden dafür Zusatzkurse angeboten, zu denen ich mich mit einigen anderen Azubis schon angemeldet habe. Ich lebe im Moment in Eddelak bei Brunsbüttel, kann mir aber gut vorstellen, im Süden Schleswig-Holsteins oder in Hamburg einen Job zu haben.“
Jesse, 23 Jahre alt, zweites Lehrjahr
„Für mich gab es immer nur eines: draußen sein. Seit dem 9. Lebensjahr war ich bei den Pfadfindern, habe Sommerlager mitgemacht. Ich habe später Kindergruppen angeleitet und war zum Schluss bei der Stammesführung mit dabei. Nach der Fachhochschulreife ging ich erstmal für ein freiwilliges ökologisches Jahr beim NaBu nach Büchen. Meine Erwartungen an die Ausbildung zum Forstwirt sind voll erfüllt, ich habe mich aktiv darauf vorbereitet, andere Azubis und Ausgelernte nach ihren Erfahrungen befragt und dann noch ein Praktikum in Mölln gemacht. Das Besondere ist das Draußen-Sein, dann die unterschiedlichen Arbeitsfelder von der Pflanzung bis zur Ernte. Was nach der Ausbildung passiert, da bin ich noch sehr offen: Der Job ist mir wichtiger als das Hierbleiben. Ich könnte mir gut vorstellen, nach Hamburg oder noch weiter weg zu gehen. Aber ich wünsche mir schon, nördlich der Mittelgebirge in Norddeutschland zu bleiben.“
Finn, 20 Jahre alt, drittes Lehrjahr
„Nach dem Abschluss der Ausbildung zum Forstwirt gibt es für mich viele Möglichkeiten: Ich kann den Meister machen, Techniker oder Maschinenführer werden. Oder in den Bereich Baumpflege wechseln. Und draußen war ich schon immer gerne, ich hab’ geguckt, wie ich mich vorbereiten kann, habe ein Schulpraktikum und dann noch zur Überbrückung ein Jahrespraktikum im Wald gemacht, weil der Kreis Dithmarschen noch keinen Ausbildungsplatz frei hatte. Ich hatte von Anfang an die Idee, Forstwirt zu werden, früher war ich gern mit meinem Vater zum Brennholz machen im Wald. Mit dem Wetter habe ich kein Problem, auch wenn es an manchen Tagen nicht so schön ist. Der Job ist immer interessant und abwechslungsreich, es ist nie eintönig. Und man lernt einiges über Geräte und wie man sie pflegt und repariert. Was mir außerdem gut gefällt: Meine Freunde sind sehr interessiert an dem, was ich mache und ich kann ihnen vieles über den Wald, die Bäume und Sträucher, die dort wachsen, erzählen. Sollte hier in Dithmarschen keine Stelle frei sein, würde ich auch woanders hingehen.“
Diplom-Forstingenieur Christof Vetter ist zuständig für fast 800 Hektar kreiseigene Wälder in Dithmarschen.
TEXT und FOTO Michael Ruff