Wie Osterhasen helfen können, ein Tierheim zu unterstützen – „Lernen fürs Leben“ an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel

Wie Osterhasen helfen können, ein Tierheim zu unterstützen – „Lernen fürs Leben“ an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel

Die Schülerinnen und Schüler des WPU-Unterrichts „Lernen fürs Leben“ der Jahrgangsstufe 10 an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel haben als Erste am neuen Schulprogramm „Lernen durch Engagement“ teilgenommen. Während ihrer zweimonatigen Projektarbeit haben sie erlebt, wozu sie fähig sind und wie gut es sich anfühlt, etwas für andere zu tun.

Die Schülerinnen Greta, Emily und Saphira haben sich für ihr LdE-Projekt einen schulinternen Verkauf von Osterhasen einfallen lassen. Ihr Ziel ist es, das Kieler Tierheim Uhlenkrog finanziell zu unterstützen. Da sie dringend die Hilfe eines Sponsors benötigten, um die begehrten Häschen überhaupt zum Kauf anbieten zu können, haben sie ihre Überredungskünste innerhalb der Familie eingesetzt und konnten schließlich 120 Osterhasen für den guten Zweck in der Schule verkaufen. Dass sie mit einem Schokohäschen so viel Unterstützung für echte Tiere gewinnen würden, damit haben sie selber nicht gerechnet und sind zurecht auf sich und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler stolz.

Wie seid ihr auf das Thema Osterhasenspende gekommen?

Greta: Wir haben nach einer Spendenaktion gesucht, die sich durch einen Verkauf trägt. Während unserer Findungsphase hatten wir noch einige andere Spendenideen, die sich aber leider nicht umsetzen ließen, weil sich beim näheren Überlegen zu viele Schwierigkeiten aufgetan haben. Da unsere Projektarbeit kurz vor Ostern startete, sind wir passenderweise darauf gekommen, Schokoladenosterhasen für den guten Zweck zu verkaufen.

Woher kam dann letztendlich die Idee, Spenden für ein Tierheim zu sammeln?

Emily: Ich habe vor einiger Zeit ein Praktikum im Tierheim Uhlenkrog absolviert und habe dabei festgestellt, dass es dort oft an Geld mangelt. Das Tierheim bekommt zwar viele Sachspenden, die aber nicht immer dem tatsächlichen, aktuellen Bedarf entsprechen.

Wie seid ihr an das Tierheim mit eurer Idee herangetreten?

Saphira: Emily kannte die Leitung des Tierheims ja bereits durch ihr Praktikum und wir haben uns dann zunächst mit dem Heim telefonisch in Verbindung gesetzt und erklärt, was wir vorhaben.

Greta: Um unser Vorhaben noch genauer zu erläutern, haben wir danach auch per Mail mit dem Tierheim korrespondiert und alles nochmal schriftlich und detailliert formuliert. Daraufhin wurden wir zu einer Führung eingeladen und konnten sehen, wo genau unsere Spendenhilfe benötigt wird.

Wie habt ihr die gesamte Aktion dann schließlich umgesetzt?

Emily: Gretas Vater ist der Leiter des PZK-Pflegezentrums Kiel und sie hat ihn um Unterstützung gebeten, da es uns natürlich an eigenen finanziellen Mitteln, um so viele Osterhasen zu kaufen, fehlte. Wir haben ihn von unserer Idee überzeugt, und er hat dann alle notwendigen Schritte für die Übernahme der Kosten geklärt. Nachdem die Lieferung mit 120 Osterhasen im PZK eingetroffen war, haben wir sie zur Schule transportiert.

Saphira: Wir haben die Aktion ähnlich wie unsere Schokoladen-Nikolausaktion aufgezogen. Die Schülerinnen und Schüler konnten für ihre Freunde einen Osterhasen kaufen und wir haben sie dann zu einem späteren Zeitpunkt an die Freundinnen und Freunde, die damit gegrüßt werden sollten, verteilt.

Greta: Dazu muss man sagen, dass wir die Hasen in der Zeit des Ramadan verkauft, aber sie erst danach verteilt haben. Das passte sehr gut, denn an unserer Schule gibt es viele Mitschülerinnen und Mitschüler, die zu dieser Zeit fasten und keine Schokolade essen dürfen. Durch die zeitliche Verzögerung hatten aber alle etwas von der Aktion. Als Erlös konnten wir insgesamt 100 Euro an das Tierheim Uhlenkrog spenden.

Die drei Schülerinnen haben von ihrer Aktion auch persönlich profitiert. Alle fanden das eigenständige Arbeiten am Projekt für sich selbst bereichernd, aber waren auch froh, ausreichend Zeit für die Umsetzung zur Verfügung gehabt zu haben und haben dabei gelernt, dass es mit einer Idee allein nicht getan ist, sondern eine gute Vorbereitung ausschlaggebend für eine gelungene Umsetzung ist.

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Im Oktober 2023 betreten die Mitglieder des Rotary Clubs Kiel-Eider und des jungen Rotaract Club Kiel gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs die Bühne der Berufswelt.

TEXT Anja Nacken
FOTO Sebastian Weimar