Nils (26) und Aleks (21) studieren beide im 3. Semester an der FH Westküste – Nils im Fach Wirtschaftsrecht, Aleks in Wirtschaftspsychologie. Nils und Aleks nutzen ein Gründungssemester, um ihre Unternehmensideen weiterzuentwickeln.
Nils (26) studiert im 3. Semester Wirtschaftsrecht an der FH Westküste und wird das Gründungssemester für seine Idee nutzen
„Ich studiere hier an der Fachhochschule Westküste an der wirtschaftlichen Fakultät das Fach Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt auf Personalfokusthemen wie Human Care Capital und Human Resource Management. Mein Abitur liegt im Vergleich zu den meisten meiner Kommilitonen schon ein paar Jahre zurück. Ich hatte seinerzeit schon einmal hier an der Fachhochschule ein Studium begonnen, und zwar im Fach Immobilienwirtschaft. Dieses hatte ich zugunsten eines Gründungsvorhabens im dritten Semester abgebrochen. Nach dem Abitur fühlte ich mich beruflich etwas verloren. Und das ist auch der Grund, warum ich jetzt wieder an die FH zurückgekehrt bin, um mich mit einem neuen Gründungsvorhaben im Beratungs- und Dienstleistungssektor noch besser aufzustellen. Das, was viele junge Menschen meiner Generation umtreibt, ist meiner Meinung nach die Sinnfrage. Einerseits soll das, wofür man sich beruflich entscheidet, natürlich Spaß machen. Andererseits ist für mich die Frage entscheidend, ob das, was ich die nächsten 40 oder 50 Jahre tun werde, auch Sinn ergibt. So bin ich schließlich in diesem Studium mit einem klaren Fokus angetreten: mit einer Gründungsidee im Bereich Employer Branding für kleine und mittelständische IT-Unternehmen und dem Selbstverständnis, dass mein Vorhaben eine sinnhafte Wirkung für die Gesellschaft entfalten wird. Damit fühle ich mich im Feld des Wirtschafts- und Arbeitsrechts als Teil der Betriebswirtschaftslehre gut aufgehoben. Als gebürtiger Dithmarscher passen auch die Mentalität, die Werte und die Kultur, die an der FH Westküste gelebt werden, gut zu meiner Persönlichkeit. Ich mag den rauen Charme der Region und das familiäre Umfeld mit direktem persönlichen Austausch an einer kleinen Hochschule. Ich glaube, dass es in der IT-Branche viele Verlorene gibt. Die möchte ich mit einem Werte-Ziele-Visionen Abgleich zu den dazu passenden Unternehmen führen.”
Aleks (21) studiert im 3. Semester Wirtschaftspsychologie an der FH Westküste und wird seine Unternehmensidee im Rahmen eines Gründungssemesters weiter verfolgen.
„Auf die Fachhochschule Westküste bin ich aufgrund einer persönlichen Empfehlung aufmerksam geworden. Meine Freundin hat ein Jahr vor mir begonnen, hier zu studieren. Und sie hat diese Hochschule sehr ins Herz geschlossen. Ihre Begeisterung hat mich motiviert. Für die Wirtschaftspsychologie habe ich mich entschieden, weil ich zwar einerseits als Zahlenmensch einer Wirtschaftslogik gut folgen kann, andererseits wäre mir ein reines BWL-Studium zu trocken gewesen. Schon als Kind habe ich mich dafür interessiert, verstehen zu wollen, wie Menschen handeln. Und weil das Leben in einer Gemeinschaft für mich sehr wichtig ist, war die FH Westküste ganz klar meine Wahl. Eine große Universität wäre mir zu anonym. Hier bin ich Aleks und keine Nummer. Unsere Dozenten nehmen sich auch neben den Vorlesungen Zeit für uns, und diese Gespräche haben mich meinen persönlichen und beruflichen Zielen nähergebracht. Das Studium der Wirtschaftspsychologie fokussiert auf den rein wirtschaftlichen Kontext. Hier geht es nicht um eine therapeutische Anwendung psychologischen Wissens, sondern beispielsweise um Verkaufspsychologie und Werbepsychologie. In der Wirtschaftspsychologie kann man sich in drei Richtungen spezialisieren: Marketing, Personal und Organisation oder Data Science. Ich habe mich für den Bereich Personal und Organisation entschieden. Ich finde, hier erlerne ich den Kern der Wirtschaftswissenschaften: Wie funktioniert das menschliche Gehirn, auf welche Reize springt es an und wie tickt der Mensch als Teil der ökonomischen Gesellschaft? Mit meiner Gründungsidee im Bereich Social-Media-Marketing Strategien möchte ich die Recruitment-Prozesse von Non-Profit-Organisationen für die Gewinnung von Fundraising-Mitarbeitenden unterstützen. Das ist mir ein großes Anliegen: Denn ohne die Arbeit von geeigneten Face-to-Face Fundraisern könnten wohl viele wichtige NGO-Projekte nicht umgesetzt werden. Ich freue mich bereits auf das Gründungssemester. Es wird toll sein, dann fokussiert an meiner Idee und der Gründung weiterarbeiten zu können.”
Mehr dazu: Prof. Dr. Ines Lietzke-Prinz über Transformation, das Wandeln zwischen Welten und das Vermitteln von Gründergeist an der FH Westküste
TEXT Natascha Pösel
FOTO Sebastian Weimar