Masa und Justus (Klasse 10) sind die Schülersprecher der Schule und leiten die Schülervertretung (SV)
ME2BE hat die Schülersprecher Masa und Justus der Gemeinschaftsschule Kronshagen und die zuständige SV-Lehrerin Meike Fröhlich zum Gespräch getroffen und dabei erfahren, was sie an diesem Amt reizt und wie viele positive Erlebnisse sie mit ihrer Tätigkeit verbinden. Ein ehrenamtliches Engagement, das auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen wird.
Seit wann seid ihr Schülersprecher der Schule?
Masa: Ich bin seit der 9. Klasse Schülersprecherin. Die SV-Arbeit hat mich aber immer interessiert und ich habe auch schon vor der Wahl in der Schülervertretung mitgeholfen.
Justus: Das war bei mir ähnlich. Ich bin jetzt seit einem halben Jahr Schülersprecher der Schule.
Was war für euch der Grund, das Amt der Schülersprecher zu übernehmen?
Justus: Man sollte sich für seine Schule interessieren und einen Überblick über die Dinge haben, die uns als Schülerinnen und Schüler betreffen. Dadurch erhält man die Chance, mitzureden und etwas zu verändern. Die SV ist das Bindeglied zwischen den Lehrkräften, der Schülerschaft sowie den Eltern und hilft, die Kommunikation untereinander zu verbessern.
Masa: Das sehe ich genauso. Die Mitarbeit in der SV bietet einfach viele Gestaltungsmöglichkeiten, die man ohne eine Mitarbeit nicht hätte. Als Frau Fröhlich und Frau Mangold mich gefragt haben, ob ich mir dieses Amt vorstellen kann, habe ich sofort zugestimmt.
Meike Fröhlich: Schule ist ja nicht nur ein Ort, an dem gelernt wird und der sich aus den Lehrkräften zusammensetzt, sondern auch ein Ort, der von den Schülerinnen und Schülern ebenso mitgetragen und mitgestaltet werden muss. Hier zählt das soziale Miteinander aller Beteiligten, und deshalb schätze ich die engagierte Arbeit unserer Schülervertretung sehr.
Wie läuft denn die Zusammenarbeit der Beteiligten konkret ab?
Masa: Wir sind als SV jederzeit für die Anliegen unserer Mitschülerinnen und Mitschüler ansprechbar. Wenn jemand mit einem Problem auf uns zukommt, besprechen wir das Anliegen mit Frau Fröhlich oder Frau Mangold, die dann, je nach Fall, mit den zuständigen Lehrerinnen und Lehrern oder anderen Stellen in Kontakt treten. Zusätzlich sind wir auch für Wünsche, Ideen und Anregungen, die unser Schulleben betreffen, offen.
Justus: Wir sammeln die Vorschläge und besprechen sie auf unseren regelmäßig stattfindenden SV-Treffen. Einmal im Monat setzen wir uns dann mit der Schulleitung zusammen und gehen alle Punkte, die an uns herangetragen worden sind, gemeinsam durch.
SV-Arbeit ist ein Ehrenamt. Seid ihr auch sonst in eurer Freizeit ehrenamtlich aktiv?
Masa: Ich bin schon längere Zeit Schulsanitäterin, mag die Begegnung mit Menschen und liebe es anderen zu helfen. Aus diesem Grund möchte ich später auch als Ärztin arbeiten.
Justus: Im letzten Sommer habe ich in einer Surfstation als Aushilfe gearbeitet und Jüngere unterrichtet. Dabei habe ich gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, Verantwortung zu übernehmen und mich um andere zu kümmern.
Welche SV-Projekte stehen denn momentan an?
Masa: Da ist vor allem die Organisation des diesjährigen Abschlussballs zu nennen. Mithilfe der Elternvertreter kümmern wir uns beispielsweise um Location und Catering. Die Durchführung eines so großen Events ist mit viel Arbeit verbunden, und gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass möglichst alle Wünsche der Teilnehmenden berücksichtigt werden. Zu unseren Aufgaben gehört natürlich auch die Finanzierung des Events. Durch besondere Aktionen, wie zum Beispiel unsere Kuchenverkäufe, versuchen wir möglichst viel Geld für den Abschlussball einzusammeln. Bis jetzt laufen die Vorbereitungen, auch Dank der guten Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrerinnen und Lehrern, sehr gut.
Justus: Im letzten Jahr haben wir auch bei der Neugestaltung des Schulhofs mitreden können. Wir wurden nach unseren Wünschen befragt und haben natürlich unsere Mitschülerinnen und Mitschüler einbezogen. Dabei kam heraus, dass sich viele zum Beispiel mehr Sitzmöglichkeiten und Orte zum Entspannen wünschen, was dann berücksichtigt wurde.
Habt ihr das Gefühl, dass euch die SV-Arbeit auch für die Zeit nach der Schule hilfreich sein kann?
Masa: Mit Sicherheit. Schüchternheit ist fehl am Platz. Man lernt, einfach auf Menschen zuzugehen und offen miteinander zu sprechen.
Justus: Genau, und man merkt auch, dass Dinge, die einen stören, tatsächlich verändert werden können. In Bezug auf das spätere Arbeitsleben kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die gemachten Erfahrungen und das Wissen, wie man Projekte durchführt, hilfreich sein können.
Bekommt ihr von euren Mitschülerinnen und Mitschülern auch schon mal positive Rückmeldungen für eure Arbeit?
Masa: Ja, häufig! Oft werden wir auf dem Pausenhof oder auf dem Flur angesprochen und für Veränderungen gelobt. Das freut uns natürlich besonders!
TEXT Anja Nacken
FOTO Michael Ruff