Praktikum, der erste Schritt in die Arbeitswelt

Praktikum, der erste Schritt in die Arbeitswelt

Jana Smolka ist 18 Jahre alt und besucht aktuell die 12te Klasse des RBZ Wirtschaft in Kiel. Am Beruflichen Gymnasium schnuppern die Schüler im Rahmen eines Praktikums für zwei Wochen in einen Betrieb. Jana entschied sich zu ME2BE zu kommen und erzählt nun von ihren Erlebnissen.

Wie ich auf ME2BE gekommen bin
Nachdem unsere Lehrer uns darüber informiert hatten, dass wir ein zweiwöchiges Wirtschaftspraktikum absolvieren sollen, stieg Panik in der Klasse auf. Wie früh muss ich aufstehen? Muss ich da noch länger sein als in der Schule? Wo soll ich mich bewerben?
Zum Glück war eine Berufsmesse an unserer Schule angekündigt. Dort konnten wir uns nach Praktikumsbetrieben umschauen und probieren, erste Kontakte zu knüpfen. Ausgerüstet mit einem Laufzettel, der jeden verpflichtete mindestens drei Unterschriften zu sammeln, ging es los. Nach längerem Herumschauen und nach ein paar interessanten Gesprächen fiel mein Blick auf einen Stand mit modernem und professionellem Design. Außerdem lagen schicke Turnbeutel aus, von denen ich schon gehört hatte, dass sie heiß begehrt waren. Ich ging rüber und nach einem ausführlichen Gespräch mit  dem Geschäftsführer Axel von Kortzfleisch war für mich klar: „ Genau dort will ich hin!“.  Überzeugend war für mich die Aussicht, eigene Artikel schreiben zu dürfen und das familiäre Klima, das er mir beschrieb. An seiner freundlichen Art mir das Praktikum schmackhaft zu machen, war sofort zu erkennen, dass er im Verkauf arbeitet!

„Jeder hat seine eigene Aufgabe, aber gleichzeitig hilft jeder jedem. Dass da nicht der Überblick verloren geht ist eine Meisterleistung!“

Der erste Tag
Um unter keinen Umständen zu spät zu kommen, fuhr ich eine viertel Stunde früher los als nötig. Die Zeit galt es dann in der Einfahrt wieder zu vertrödeln – aber bloß so, dass ich vom Haus aus nicht zu sehen war. 08:55. Mut sammeln und klingeln. Marie, die Herausgeberin, öffnete mir die Tür und empfing mich mit netten Worten. Meine Jacke hing ich in die Garderobe und ganz automatisch zog ich auch meine Schuhe aus. Nervös betrat ich das Konferenzzimmer. Doch die Nervosität verflog schnell. Alle stellten sich vor und der Plan für die folgende Woche wurde mir präsentiert.
Meine erste Aufgabe war es, mich in einem kleinen Artikel auf Facebook vorzustellen. Bevor es aber rüber ins Büro ging wurde ich mit einem leichten Schmunzeln in den Gesichtern darauf hingewiesen, dass ich meine Schuhe auch ruhig hätte anlassen können.
Erste Peinlichkeit. Check.

Jana Smolka

Wer für ein Magazin arbeitet, muss auch wissen was drin steht – In den ersten Praktikumstagen war Stöbern angesagt

Aufgaben für die einzelnen Tage 
Die ersten zwei Tage verbrachte ich damit, Fotos zu sortieren. Das ist nun nicht die spannendste Arbeit, aber umso größer war die Freude, als ich am dritten Tag einen Artikel schreiben durfte. Marie hatte die Idee, mich über meinen Schüleraustausch berichten zu lassen, was mir einen tollen Einstieg bot. Die Fotos für den Artikel machte ich mit Merle, der Graphikerin des Teams. Zusammen mit meinem Austauschschüler und seinem Freund nahmen wir eine kleine Fotostrecke auf dem Schulgelände des RBZ auf. Wir hatten viel Spaß beim Posieren vor der Kamera – die Ergebnisse seht ihr in meinem Bericht!

Danach ging es mit Merle gleich zum nächsten Shooting. Wir sollten Aufnahmen von zwei Schülersprechern machen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Der erste war eindeutig das Gesicht des Teams. Er war sehr präsent und führte zwischen den einzelnen Fotos stets Small-Talk und versuchte ab und zu mit Merle zu flirten. Zurückhaltend hingegen trat der zweite auf. Als ich Fragen zu seiner Arbeit als Schülersprecher stellte, merkte  ich jedoch sofort seine Leidenschaft für den Job.

Highlight der Woche 

Hai-Selfie

Jana und Vanessa bei der Nacht der Bewerber in Lübeck

Am Freitag fuhren wir zur Nacht der Bewerber nach Lübeck. Meine Vorstellung von einer Jobmesse lautete eigentlich nicht „DJ, Cocktails, Nachos und Popcorn“ aber all das gab es an diesem Abend. Zu Beginn erklärten Vanessa und Axel mir wie der Ablauf ist und wie ich ein Interview führe. Ich hatte von Anfang an total viel Freude daran, mit den verschiedenen Messebesuchern zu sprechen und ihnen die ME2BE Magazine und die Website zu zeigen. Als mein Magen anfing immer lauter zu knurren, gingen wir rüber zum zweiten Standort der Veranstaltung: der Gastronomiebereich. Vanessa führte Interviews, ich machte die Fotos und ganz nebenbei konnten wir unsere Mägen füllen. Zurück bei der Volksbank wollten Vanessa und ich unbedingt noch ein Selfie mit einem Kerl im Haikostüm machen. Ein Foto das eindeutig an meine Pinnwand zu Hause gehört.

Zweite Halbzeit erreicht
Am Montag durfte ich hinter der Kamera stehen. Stolz und unsicher zu gleich, über die Verantwortung die mir übergeben wurde, versuchte ich mein Glück. Doch die etwas desinteressierten Schulkinder machten es schwierig gute Fotos zu schießen. Einzig bei den Einzelfotos haben sie alles gegeben und man sah wie ihre Augen beim posieren funkelten.

Jana Smolka

Jana im ME2BE Büro

Eine Redaktionskonferenz am Mittwoch gab mir die Möglichkeit, das gesamte Team kennenzulernen. Auch wenn ich nicht wirklich etwas beitragen konnte, war es interessant den einzelnen Beiträgen zuzuhören. Der Umgang war witzig und familiär – keine Spur von Strenge oder Angespanntheit.

Leider, leider ist es schon vorbei
Das Praktikum bei ME2BE hat meine Vorstellungen übertroffen. Ich hatte nicht erwartet, dass mir so viele Möglichkeiten zum Texte schreiben geboten werden. Aufgrund meiner Legasthenie fällt es mir meist schwer, die richtige Formulierung zu finden, doch hier im Team war das kein Problem. Man hat sich die Zeit genommen sich mit mir an meine Texte zu setzen und an ihnen rumzupfeilen. Ob beim Fotoshooting oder bei der Messe, ich hatte immer das Gefühl, ein Teil des Teams zu sein und nicht nur die Praktikantin, die zum Zuschauen da ist. Das ganze Team hat sich viel Zeit für mich genommen, um mir Sachen ausführlichen und verständlich zu erklären. Ich habe von Anfang an gemerkt, wie wichtig es ihnen ist, dass ich hier so viel wie möglich lerne. Ich muss sagen: das ist ihnen auch wirklich gelungen.

Was das Team so besonders macht ist, dass alle zusammen arbeiten. Jeder hat seine eigene Aufgabe, aber gleichzeitig hilft jeder jedem. Dass da nicht der Überblick verloren geht ist eine Meisterleistung!
Wer dem ME2BE Team als Praktikant fleißig und verantwortungsvoll entgegentritt, wird hier mit offenen Armen willkommen geheißen.

TEXT Jana Smolka
FOTOS ME2BE