Auch dieses Jahr hat die vielfach engagierte Ferdinand-Tönnies-Schule in Husum wieder ihre Tore geöffnet und interessierte Schülerinnen und Schüler zu ihrer diesjährigen Ausbildungsmesse eingeladen. Aus diesem Grund strömten am Samstagvormittag, den 18. November 2023, rund 225 Schülerinnen und Schüler in das Schulgebäude, um sich an über 30 Messeständen über die verschiedensten Berufsmöglichkeiten zu informieren.
Vor allem die Jahrgänge 8 bis 10 sind nun in dem Alter, sich über ihre Perspektiven nach dem Schulabschluss Gedanken zu machen und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Dabei helfen die direkten Einblicke in Unternehmen und Gespräche mit den Auszubildenden und weiteren Mitarbeitenden der jeweiligen Firmen.
MEIN FTS BOOK für die vertiefte Berufsorientierung
Zur weiteren Unterstützung der Schule haben wir von ME2BE auch dieses Jahr wieder ein messebegleitendes Magazin herausgebracht: das „Mein FTS-Book“. Neben dem Schulleitungsteam und den Berufsorientierungs-Lehrern kommen hier auch Schülerinnen und Schüler selbst zu Wort und berichten über ihre Interessen und Berufswünsche, aber bekommen auch offene Fragen zu den Themen Berufseinstieg, Ausbildung und Bewerbungen beantwortet. Die „Schülerstimmen“ helfen ihnen und ihren Mitschülern dabei, eine eigene Wahl zu treffen. Zusätzlich stellen sich einige regionale Unternehmen inklusive ihrer Azubis vor und zeigen ihr Ausbildungsangebot.
Bei unseren Befragungen haben wir bereits festgestellt, dass die Ausgangspositionen der FTS-Schüler ganz unterschiedlich sind: So haben einige bereits einen konkreten Berufswunsch, aber keinen festen Ausbildungsbetrieb, einige andere wissen die gewünschte Branche, aber noch nicht die passende Ausbildung und wieder andere benötigen noch mehr Informationen, um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können. Die Ausbildungsmesse bietet allen zukünftigen Schulabsolventen eine herausragende Möglichkeit, in allen Aspekten mehr Sicherheit zu bekommen, offene Fragen beantwortet zu bekommen und Kontakte zu knüpfen.
Ungewöhnliche Ausbildung bei LKN.SH: Was macht eigentlich ein Wasserbauer?
Überrascht wahrgenommen wurden außerdem die Stände, die den Schülern neue, unbekannte Ausbildungsberufe gezeigt haben. So hat sich der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) auf der Messe vorgestellt und über die vielseitigen Aufgabenbereiche des Landesbetriebs berichtet. Sie kümmern sich nicht nur um den Schutz der mehr als 1100 Kilometer langen Küste unseres Bundeslandes, sondern sind auch im Naturschutz für die regionalen Nationalparks aktiv und setzen präventive Maßnahmen gegen Hochwasser und Sturmfluten um. Der Hauptsitz von LKN ist in Husum, weitere Standorte sind in ganz Schleswig-Holstein verteilt. Die motivierten Mitarbeiter von LKN stellen uns die Ausbildungsmöglichkeiten vor: „Bei LKN kann man insgesamt drei Ausbildungen absolvieren und innerhalb von vier Jahren Metallbauer, Land- und Baumaschinenmechatroniker oder den ungewöhnlichen Beruf des Wasserbauers erlernen.“ Und sie fügen hinzu: „Wir freuen uns sehr darüber, ein Teil des diesjährigen Messemagazins zu sein. Es ist sehr wichtig für uns, die Schulmessen so zu gestalten, dass wir den Schülerinnen und Schülern im Gedächtnis bleiben. So können sie nochmal in Ruhe zuhause unser Angebot durchlesen und sich hoffentlich dann bei uns bewerben, um für den Schutz der Natur und Menschen im Bundesland tätig zu sein.“
FSJ oder Bufti gesucht? Ab zum WerkHUS
Nur einen Raum weiter befindet sich der interessante Stand von WerkHUS aus Husum. Die Einrichtung ist dafür zuständig, Menschen mit Behinderungen eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Sie sind dafür in verschiedenen Bereichen von Metallbau bis Garten- und Landschaftsbau tätig. Mitarbeiter Tim und Ulli geben uns einen Einblick in die Karrieremöglichkeiten für junge Menschen: „Der erste Start bei uns ist in der Regel über das FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) oder den Bundesfreiwilligendienst. Sofern die Zusammenarbeit nach dieser Eingewöhnung beiden Seiten zusagt, geben wir den jungen Menschen die Möglichkeit auf ein Duales Studium der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Kiel umzusteigen.“ Anders als in vielen anderen sozialen Berufen wird auf ein sehr arbeitnehmerfreundliches Umfeld geachtet. So sind die Arbeitszeiten hier fest geregelt, es gibt keine Wochends- oder Feiertagsarbeit und es gibt feste Betriebsferien im Sommer und in der Weihnachtszeit. „Wer Interesse hat, sollte uns seinen Lebenslauf und ein Anschreiben schicken. Wichtig ist, Interesse mitzubringen und über den Inhalt unserer Arbeit informiert zu sein.“, empfiehlt Ulli. Beide fügen hinzu, dass sich sehr über jede Bewerbung und Interesse gefreut wird. Dann machen sie gerne ein Kennenlerngespräch möglich.
Erfrischendes Angebot bei Husumer Mineralbrunnen
Ein weiteres bekanntes Unternehmen aus Husum nennt sich „Husumer Mineralbrunnen“ und produziert neben Mineralwasser Sport- und Softgetränke. Insgesamt haben sie rund 700 Produkte im Sortiment, welches sie regional und weltweit vertreiben.
Husumer Mineralbrunnen stellt nicht nur eine Vielzahl an erfrischenden Getränken her, sondern kreiert auch maßgeschneiderte und personalisierte Getränke für externe Unternehmen. Ein herausragendes Beispiel ist das exklusiv für die Berufsmesse entwickelte Mineralwasser. Martin, der Ausbildungsleiter, und Daniel, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, teilen mit uns ihre Einblicke in die Ausbildungspraktiken des Unternehmens.
Martin erzählt: „Ab dem nächstem Jahr kommt die Möglichkeit eine Ausbildung zum Mechatroniker zu absolvieren hinzu. Damit haben wir dann künftig 6 Ausbildungen im Angebot, darunter beispielsweise Fachlagerist, Maschinen- und Anlagenführer oder Industriekauffrau.“ Für eine Bewerbung bei der Firma sei es vor allem wichtig authentisch zu sein, damit Daniel und Martin abschätzen können, ob jemand gut ins Team passt und die nötigen Soft Skills hat. „Die sind nämlich am wichtigsten!“, so Martin.
Eine Vielzahl von Möglichkeiten bei KLINIKUM Nordfriesland
Da sich die Messe über zwei Etagen erstreckt, gehe ich nun die Treppe hinunter und schaue mich auch noch einmal im Erdgeschoss um. Ein Klassenraum ist besonders gut gefüllt und macht neugierig. Hier finde ich den Messestand des Klinikum Nordfrieslands mit mehreren Mitarbeitern und Azubis. Die Berufseinsteigerin Kerrin aus der Personalentwicklung und kaufmännische Auszubildende Carolin begrüßen mich und berichten vom vielfältigen Ausbildungsangebot bei Ihnen: „Wir schätzen besonders die Vielfalt und die zahlreichen unterschiedlichen Perspektiven, die sich uns bieten. Sollte eine Abteilung oder Station nicht zu einhundert Prozent passend sein, gibt es mit Sicherheit eine alternative Option, die hervorragend geeignet ist.“ Im Klinikum stehen insgesamt 12 Ausbildungsberufe zur Auswahl, mehr als man auf den ersten Blick erwarten würde. Neben den medizinischen und pflegerischen Ausbildungen gibt es beispielsweise auch attraktive Angebote im kaufmännischen oder handwerklichen Bereich.
DIGI:BO und DiWiSH: Die Helfer bei der Berufswahl
Auf unserer DIGI:BO-Plattform können Interessierte durch die vielfältigen Ausbildungsangebote regionaler Unternehmen stöbern und dabei immer wieder auf überraschende und faszinierende Optionen stoßen, die Schülerinnen und Schüler möglicherweise noch nicht kannten oder nicht unbedingt mit bestimmten Betrieben in Verbindung gebracht hätten. An unserem diesjährigen Messestand erfahren wir zudem, dass unsere informativen Ausbildungsporträts einen bedeutenden ersten Einblick bieten. Neben neugierigen Schülerinnen und Schülern begegnen uns auch zahlreiche Eltern, die begeistert feststellen:„Das ist wirklich ein herausragendes Angebot, wir nehmen direkt Infomaterial für unsere Kinder mit.“ Diese positiven Rückmeldungen hören wir an diesem Samstag häufig.
Neben der Berufsorientierungsplattform stellen wir unseren engagierten Kooperationspartner DiWiSH (Digitale Wirtschaft) vor, berichten von ihrer Unterstützung der digitalen Berufe und verteilen Postkarten, mit Hilfe derer man auf die Webseite von DiWiSH kommt und sich intensiver über deren Projekte informieren kann.
Jährlich präsentiert die Ferdinand-Tönnies-Schule auf der Berufsmesse ein facettenreiches Informationsangebot an verschiedenen Messeständen, das von zahlreichen Schülerinnen und Schülern mit großem Interesse aufgenommen wird. Ein besonderes Highlight für uns ist es, zu beobachten, wie die Messebesucher ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer zum ersten Mal unser begleitendes Magazin in den Händen halten, es neugierig durchblättern und schließlich mit nach Hause nehmen. Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr!
TEXT und FOTO Jessie Sperling