Personaler geben Tipps: Die Ausbildung ins Glück!

Personaler geben Tipps: Die Ausbildung ins Glück!

Anika Wunderlich gehört zum Ausbilderteam der Kieler Stadtwerke und weiß, worauf es in einer Bewerbung ankommt. Die Expertin für duale Berufsausbildung erklärt, welche Voraussetzungen die Kandidatinnen und Kandidaten erfüllen sollten, was in eine digitale Bewerbungsmappe gehört und wie Berufsleben und persönliches Glück zusammenhängen.

ME2BE: Welche schulischen Voraussetzungen sind notwendig, um sich auf einen Ausbildungsplatz bei den Stadtwerken Kiel zu bewerben?

Anika Wunderlich: Für die Ausbildung zur Industriekauffrau oder zum Industriekaufmann erwarten wir den Mittleren Schulabschluss mit jeweils mindestens der Note 3 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Wirtschaft. Für den Einstieg in den Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik ist ebenfalls der Mittlere Schulabschluss erforderlich, mit jeweils mindestens der Note 3 in den Fächern Mathematik und Physik. Für die Ausbildung zum/zur Industriemechaniker und -mechanikerin ist mindestens ein sehr guter Erster allgemeinbildender Schulabschluss erwünscht sowie die Note 3 in den Fächern Mathematik und Physik.

In welcher Form können sich Schülerinnen und Schüler bewerben?

Sie können sich online bewerben. Dazu benötigen wir folgende Unterlagen: ein Bewerbungsanschreiben unter Angabe des Ausbildungsberufs und dem gewünschten Ausbildungsbeginn, einen tabellarischen Lebenslauf und Zeugniskopien der letzten beiden Schulzeugnisse sowie Praktikumsbescheinigungen. Weitere Tipps zur Bewerbung stehen auf der Karriereseite unserer Webseite als Download zur Verfügung.

Ausbildung bei der Stadtwerken: Der Weg zum persönlichen Glück

Worauf achten Sie während der Ausbildung?

Wir achten auf eine hohe fachliche Ausbildungsqualität und legen darüber hinaus besonderen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung unserer Azubis. Wir schenken unseren Auszubildenden großes Vertrauen, duzen uns vom ersten Tag an und kommunizieren auf Augenhöhe. Besonders wichtig ist uns die Entwicklung des Teamgedankens. Um vertrauensvoll in einem Team arbeiten zu können, üben wir mit Azubis, sich selbst einzuschätzen und sich mit den eigenen Schwächen und Stärken auseinanderzusetzen. Wir ermutigen sie, sich zu öffnen und einen Weg zum persönlichen Glück zu  finden.

Wie kann man ‚Glücklichsein’ lernen?

Indem man über Träume und Ziele spricht und darüber nachdenkt, wie man sie verwirklicht. Wir setzen uns intensiv mit allen Auszubildende auseinander und stellen viele Fragen: Was möchtest du in deinem Leben erreichen? Ein eigenes Haus? Familie, Auto, Reisen? Ziel ist es, den Auszubildenden in Übungen ein klares Bewusstsein darüber zu vermitteln, wie wichtig eine berufliche Basis ist, um Träume verwirklichen zu können. Nur wer im Beruf glücklich ist, kann die Leistung bringen, die von ihm erwartet wird.

Welchen Rat geben Sie Schülern und Eltern in der Phase der Berufsorientierung?

Ich rate grundsätzlich dazu, Jugendliche ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Häufig erlebe ich Schüler, die beispielsweise den Wunsch äußern, Frisörin oder Frisör zu werden. Dann heißt es oft aus Elternsicht: ‚Keine gute Idee, da verdient man zu wenig!’ Dadurch wird schnell negativer Druck ausgeübt, und die wichtigere Frage nach dem Glücklichsein gerät in den Hintergrund.

 

TEXT Christian Dorbandt

FOTO Studio Renard