Geld in Tüten, Gold im Tresor

Geld in Tüten, Gold im Tresor

Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.

Das eigene Geld in der Tasche

Wenn es um das Taschengeld ihrer Kinder geht, lassen sich Eltern nicht lumpen: 26 Euro Taschengeld pro Monat bekommen die 6 bis 13-Jährigen. Selbst Vorschulkinder dürfen schon mit Barem rechnen. Zwei Drittel der Vier- bis Fünfjährigen bekommen im Durchschnitt fast 13 Euro ins Sparschweinchen. Volljährige haben sehr oft schon mehr als 50 Euro monatlich zur Verfügung. Obendrauf kommen dann noch Geldgeschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten von rund 170 Euro jährlich.

Cool für Jugendliche – das eigene Girokonto

Früh übt sich: Über zwei Millionen Jugendliche unter 16 Jahren haben ein eigenes Girokonto. Schon jüngere Schüler können so lernen, eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen und Bankgeschäfte selbständig zu tätigen. Dazu gehören das Abrufen von Kontoauszügen, das Abheben von Geld am Bankautomaten und Überweisungen. Normalerweise dürfen die Kids ihr Konto nicht überziehen. Ein toller Nebeneffekt: Wer das Geld auf dem Konto statt zu Hause in der Spardose hat, gibt es nicht so schnell für unüberlegte Spontankäufe aus.

Noch lange kein altes Eisen, der Herr Raiffeisen

Ein wahrer Pionier der genossenschaftlichen Bewegung war Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888). Als Bürgermeister und Sozialreformer setzte er sich für Bauern und Arbeiter auf dem Land ein. Die hatten es damals besonders schwer, an Kredite heranzukommen. Raiffeisen gründete im Jahr 1864 die erste Bank, in vielen Dörfern hat er weitere Darlehnskassen eingeführt. Seine Idee, sich genossenschaftlich zu organisieren, fruchtete: Heute haben die Volks- und Raiffeisenbanken über 30 Millionen Kunden sowie 18 Millionen Mitglieder und sind damit die stärkste Genossenschaft in Deutschland.

Ein Mann nimmt Maß an der Außenwand einer Bank.

Als der Lohn noch in Tüten kam

Das waren noch Zeiten, als der Chef persönlich am Monatsende durch den Betrieb ging und jedem Mitarbeiter seine Lohntüte übergab: eine prall gefüllte Papiertüte mit Bargeld inklusive Abrechnungsnachweis, damit jeder den Geldbetrag kontrollieren konnte. Aber auch Mieten bezahlten die Leute bar – noch vor 50 bis 60 Jahren war dies gängige Praxis in Deutschland! Ab 1957 ließ sich der Siegeszug des Girokontos nicht mehr aufhalten. Ob Überweisung, Dauerauftrag oder Lastschrift – schnell, unkompliziert und pünktlich erreicht das Geld den Empfänger. Heute hat fast jeder Schleswig-Holsteiner ein eigenes Konto und überprüft die Ein- und Ausgänge auf dem Auszug oder ganz cool am Smartphone.

So eroberten Frauen den Bankschalter

Frauen hatten es früher nicht leicht, in einer Bank Fuß zu fassen. Der Beruf des Bankkaufmanns blieb bis zu den 1920er Jahren eine Domäne des männlichen Geschlechts. In Deutschland wurden 1878 im gesamten Bankgewerbe gerade mal vier weibliche Lehrlinge gezählt! Es herrschte die Meinung vor, dass Frauen sich auf Ehe und Familie konzentrieren sollten anstatt auf eine „rast- und freudlose Berufsarbeit“, wie es einst hieß. Das änderte sich zum Glück: 1956 arbeiteten von 100 Angestellten 45 Frauen im privaten Bankgewerbe. Heute stellen sie in den Banken und Sparkassen mehr als die Hälfte der Belegschaft.

Drei junge Frauen fliegen auf einem Bleistift durch den nächtlichen Sternenhimmel.

Smartphone: Bereit zum Identifizieren!

Normalerweise hat jeder seinen „Perso“ ja immer dabei. Doch das könnte vielleicht bald überflüssig sein. Denn jeder vierte Bundesbürger kann sich vorstellen, seinen Ausweis zu Hause zu lassen und sich unterwegs mit seinem Smartphone zu identifizieren. Das sind rund 17 Millionen Deutsche. „Viele Verbraucher werden zukünftig ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und sich per App oder speziellem Chip mit dem Smartphone sicher ausweisen – ob bei der Bank oder der Mietwagenfirma“, sagt der IT-Experte Pablo Mentzinis.

TEXTE Joachim Welding
FOTOS Shutterstock
GRAFIKEN Freepik